Tiefschläge für die Wirtschaft

V. l. WK-Obmann Norbert Steinwidder, Hoesch Geschäftsführer Wolfgang Toperczer und AMS-Geschäftsstellenleiter Harald Reiter.
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  • hochgeladen von Martina Bärnthaler

SCHEIFLING/TEUFENBACH. Für Wirtschaftskammer-Obmann Norbert Steinwidder ist es, ob der aktuell schwierigen Situation, jedoch kein Grund, die Region jetzt krank zu jammern. Der Murauer AMS-Geschäftsstellenleiter Harald Reiter dagegen schaut weniger optimistisch in die Zukunft.
Gleich zwei Hiobsbotschaften haben den Holzbezirk in den letzten Tagen erreicht. Zum einen hat die in Teufenbach ansässige Firma Herbert Pexider GmbH am Landesgericht Leoben den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt, zum anderen wird mit Ende September der Produktionsstandort der Firma Hoesch Bausysteme GmbH in Scheifling geschlossen.
Im Fall von Pexider betrifft die Überschuldung rund 7,3 Mio. Euro und 88 Gläubiger, wie die Kreditschutzverbände berichten. Angesichts der hohen Verbindlichkeiten und der erfolglosen Investorensuche in den vergangenen Monaten sei an eine Fortführung des Unternehmens nicht mehr gedacht.
Als Grund für die Insolvenz gibt Pexider, der sich auf die Herstellung von Baustoffen aus Beton, Zement und Kalksandstein spezialisiert hat, die wirtschaftlich schwierige Phase der Baubranche an. Die Lage auf den Absatzmärkten sowie die Einkaufspreise bei den Rohstoffen seien falsch eingeschätzt worden.
Keine Fortführungsperspektive gibt es auch für die Hoesch Bausysteme GmbH aufgrund von Verlusten, wie Geschäftsführer Wolfgang Toperczer am Montag in einer Pressekonferenz berichtete. 33 Mitarbeiter - mehr als 95 Prozent davon aus Murau - sind von der Schließung, die Ende September 2014 über die Bühne gehen soll, betroffen.

Schrittweise Schließung

Die Belegschaft, der Großteil ist männlich und im Schnitt 45 Jahre alt, wurden bereits im Zuge einer Betriebsversammlung vom AMS über ihre Möglichkeiten und den Sozialplan des Unternehmens informiert. Sogar ein Kriseninterventionsteam hat Toperczer organisiert. „Bislang ist es gelungen, mit jedem zweiten Mitarbeiter eine einvernehmliche Lösung zu finden“, so der Geschäftsführer. Auch die Möglichkeit einer Stiftung steht laut Harald Reiter im Raum. „Die Unterhaltsleistung würde das AMS übernehmen, die Qualifizierungskosten müsste das Unternehmen zahlen. Pro Kopf würden sich diese Maßnahme mit 6.000 bis 15.000 Euro zu Buche schlagen“. Für Toperczer selbst gibt es vorerst kein „Ablaufdatum“. „Ich bin 25 Jahre im Unternehmen und muss jetzt die Schließung vorbereiten und vollziehen - keine leichte Aufgabe“.

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