Umstellung am Fliegerhorst

Der Eurofighter wird ab 2020 schrittweise ausgemustert. Foto: Bundesheer/Horst Gorup
  • Der Eurofighter wird ab 2020 schrittweise ausgemustert. Foto: Bundesheer/Horst Gorup
  • hochgeladen von Stefan Verderber

ZELTWEG. 700 bis 800 Arbeitsplätze sind unmittelbar mit dem Eurofighter verbunden. Hunderte weitere indirekt, etwa über Partnerbetriebe und Zulieferer. Ein Großteil davon spielt sich auch in der Region ab. Selbstverständlich ging deshalb vergangene Woche ein Ruck durch das Murtal, als Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) den Abschied der Flotte bekannt gab.

Keine Panik

Die Eurofighter sollen ab 2020 schrittweise ausgemustert und durch ein neues Modell ersetzt werden. Bevor überhaupt Panik aufkommen konnte, war der Minister am Freitag am Fliegerhorst Zeltweg zu Gast, um die Belegschaft persönlich über die Auswirkungen zu informieren. „Die Standorte Zeltweg und Linz-Hörsching spielen weiterhin eine wesentliche Rolle in unserem System der aktiven Luftraumüberwachung“, bekräftige Doskozil, der in der Truppe einen guten Ruf genießt.

Gute Stimmung

Das bestätigt auch Günther Tafeit, Personalvertreter des Heeres und Vorsitzender des Betriebsausschusses am Fliegerhorst: „Wir hatten überhaupt noch nie so eine klare Zusage eines Ministers - das zählt sehr viel“, sagt er. Das Personal baue auf das Versprechen, dementsprechend gut sei auch die Stimmung.

Viel Arbeit

Auf die Zeltweger kommt mit der Entscheidung aber viel Arbeit zu. „Unsere Bediensteten haben jahrelang mit dem Eurofighter gearbeitet und sind jetzt wieder bei Stunde null. Die Umstellung braucht sicher ihre Zeit“, erklärt Tafeit. Großartige Adaptierungen am Standort selbst seien dafür allerdings nicht nötig. Tafeit: „Die großen Bereiche sind alle passend ausgerichtet. Es geht eher um die technischen Systeme im Hintergrund.“

Nachfolger

Tafeit stellt allerdings auch die Sinnfrage. „Der Eurofighter ist eines der modernsten Fluggeräte der Welt. Warum hat das in Österreich nicht funktioniert?“, fragt er und liefert gleich selbst die Antwort mit: „Der Vergleich 2007 war schuld.“ Damit musste sich Österreich mit der technisch nicht so versierten Tranche 1 zufriedengeben. Als Nachfolger für den Eurofighter gibt es zwei Varianten: Die amerikanische F-16 oder den schwedischen Saab Gripen.

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