Vom Garten auf den Fußballrasen und zum ÖFB

Karin Gruber, hier mit ÖFB-Präsident Windtner, zieht als Geschäftsführerin die Fäden im Nationalen Zentrum für Frauenfußball. | Foto: GEPA pictures / Luger
  • Karin Gruber, hier mit ÖFB-Präsident Windtner, zieht als Geschäftsführerin die Fäden im Nationalen Zentrum für Frauenfußball.
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MÜHLEN. Ob als Teammanagerin, wie zuletzt beim 4:3-Heimsieg des U 19-Frauen-Nationalteams gegen Polen, oder als hervorragende Referentin zum Thema „Zukunftsprojekte im Mädchen- und Frauenfußball“ beim 1. Breitenfußballkongress in Saalfelden und in ihrem Hauptjob als Geschäftsführerin des Nationalen Zentrums für Frauenfußball in St. Pölten, Karin Gruber ist in ihren unterschiedlichsten Funktionen beim Österreichischen Fußballbund sehr gefragt.

Herz schlägt für das runde Leder

Das Herz für Fußball schlägt beim „Mädel für alles“ rund um den österreichischen Frauen-Fußball, der nicht zuletzt durch Platz drei bei der EM in Holland boomt wie noch nie, bereits seit frühesten Kindheitstagen für das runde Leder: „Mit fünf Jahren habe ich im Garten mit meinem Bruder und meinen Nachbarn schon Fußball gespielt. Im Alter von neun Jahren bin ich dem U 10-Team des USV Mühlen beigetreten, habe mich mit den Burschen duelliert.“

Als Spielerin im Einsatz

Das Talent und die Liebe zum Spiel mit dem runden Leder hat sich bei der Mühlenerin immer weiter nach oben entwickelt und so war die weitere sportliche Etablierung praktisch vorgezeichnet. Nach ihren erfolgreichen Auftritten in den Nachwuchsteams ihres Heimatortes folgte der Wechsel zum DFC Seckau, wo sie in der Steirischen Frauenfußball-Landesliga ihr Talent bestätigte. Danach folgte der Sprung in die ÖFB-Frauen-Bundesliga, wo sie neben ihrem Sport- und Bewegungswissenschaften-Studium an der Universität Salzburg, ihre Fußballschuhe sehr erfolgreich für die beiden Salzburger Vereine USK Hof und FC Bergheim zerriss. So nebenbei gab es Einberufungen in die Steirische Landesauswahl und in das U 19-Nationalteam.

UEFA-B-Lizenz-Trainerprüfung abgelegt

Mit ihrem Lebensmotto: „Sobald du ein Ziel vor Augen hast, wirst du einen Weg finden“, konnte die 31-Jährige nicht nur ihre sportliche Karriere, sondern auch ihr Studium, verbunden mit dem Praktikum als Konditionstrainerin im Olympiazentrum Rif sowie ihre Tätigkeiten als Studienassistentin, Leistungsdiagnostikerin im Ausdauerlabor und Konditionstrainerin für Nachwuchsathleten, erfolgreich abschließen und bestreiten. So nebenbei hat das fußballbesessene Mädel aus dem Bezirk Murau auch die Trainerausbildung in Angriff genommen und mit der UEFA-B-Lizenz abgeschlossen.

Geschäftsführerin im Nationalen Zentrum für Frauenfußball

Daher war es auch keine Überraschung, dass sich Gruber vor vier Jahren für den Job als Geschäftsführerin im Nationalen Zentrum für Frauenfußball beworben hat: „Das Zentrum ist über die Jahre gewachsen und es wurden seit der Gründung im Jahr 2011 immer mehr Spielerinnen. Dadurch wurde 2013 diese Stelle installiert und es gab personelle Veränderungen. Da Fußball meine Leidenschaft ist, ich sehr gerne organisiere und meine Ausbildung mit dem Sportstudium mit Schwerpunkt Leistungssport in diese Richtung ging, habe ich mich beworben und es hat geklappt.“ Seither zieht sie in perfekter Manier die Fäden und trägt in ihrer wichtigen Funktion wesentlich zum Aufschwung des Frauen-Fußballsports in Österreich bei.

Eliteausbildung im Frauenfußball

Das Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten wurde vor sechs Jahren gegründet und gilt als rot-weiß-rote Talentefabrik. Die Kaderschmiede wurde geschaffen, um die Förderung des Spitzenfrauen-Fußballs zu forcieren. Wie gleich neun Kadermitglieder der zuletzt bei der Frauen-EM in Holland mit Platz drei so erfolgreichen ÖFB-Auswahl bestätigen, funktioniert das duale Ausbildungssystem unter Geschäftsführerin Karin Gruber und dem sportlichen Leiter Wolfgang Luisser, ebenfalls ein Steirer, hervorragend.

Teammanagerin des ÖFB-U 19-Damenteams

Talentierte Spielerinnen im Alter von 14 bis 19 Jahren werden aufgenommen und vereinen Spitzensport und Schulausbildung. „Zu meinen Aufgaben gehört die Gesamtorganisation und Administration der Geschäftsstelle, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Organisation des Spiel- und Trainingsbetriebes, Planung und Durchführung von Lehrgängen sowie Freundschaftsspiele und Qualifikationsturniere des Unter 19-Teams. Außerdem die Koordination Schule – Sport sowie Ausbildungsleitung für alle Spielerinnen und Schnittstelle zu Schule/Internat”, erzählt Gruber. Außerdem ist die Geschäftsführerin aus Mühlen die Kontaktperson zu den Verbänden, Vereinen und LAZs sowie für die Planung und Durchführung diverser Veranstaltungen, Kooperationen mit Spielerinnen und Eltern und Zusammenarbeit mit der Ressortleiterin für Frauenfußball im ÖFB zuständig. Derzeit werden im Ausbildungszentrum des ÖFB 49 Spielerinnen der Jahrgänge 1997-2002 ausgebildet.

Zur Person


Karin Gruber (geb. 1983), mit Wohnsitz in Krems, stammt aus Mühlen, ist Absolventin der BHAK Treibach-Althofen und absolvierte neben ihrer aktiven Fußballerin-Laufbahn in Salzburg ein Bachelor- (2007-2010) und Masterstudium (2010-2013) für Sport- und Bewegungs-wissenschaft.

Titel: MSc.

Vereine: USV Mühlen (U 10,
U 12), DFC Seckau (Landesliga), USK Hof, FC Bergheim (beide ÖFB-Frauen-Bundesliga).

Größte Erfolge:
Einberufungen in die Steirische Landesauswahl und in das U 18-Frauen-Nationalteam anlässlich der 1. EM-Qualifikationsrunde Türkei 2000.

Hobbys:
Generell Sport (Wandern, Mountainbiken, Rennrad fahren, Laufen, Ski fahren), Reisen.

Autor: Alfred Taucher

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