Neubau: Erste Beratungsstelle für Frauen mit Fluchterfahrung

Beratung von Frauen für Frauen: Im siebten Bezirk wird Frauen mit Fluchterfahrung ein sicherer Raum für all ihre Anliegen geboten. | Foto: Diakonie Flüchtlingsdienst
  • Beratung von Frauen für Frauen: Im siebten Bezirk wird Frauen mit Fluchterfahrung ein sicherer Raum für all ihre Anliegen geboten.
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NEUBAU. Die Arbeit wurde zwar schon Anfang September aufgenommen, am Dienstag hat sich die erste Beratungsstelle für Flüchtlingsfrauen vorgestellt. "Wir haben viele Jahre für diese Stelle gekämpft und freuen uns, endlich einen geschützten Raum für Frauen und ihre Anliegen bieten zu können", sagt Alexandra Göller, Geschäftsführerin des Diakonie Flüchtlingsdiensts bei der Pressekonferenz. In der Flüchtlingsberatung habe man die Erfahrung gemacht, dass Frauen zumeist im Familienverband kämen - oder überhaupt nur deren Männer. Das habe zur Folge, dass Themen, die Frauen betreffen, bei der Beratung häufig zu kurz kämen. Dem will man in der Halbgasse nun bewusst entgegensteuern.

"Die Themen setzen die Frauen selbst", erklärt Birgit Koller, Leiterin der Frauenberatungsstelle. Ob Sprache, Bildung oder Behördengänge - man orientiere sich an den Bedürfnissen der Frauen. Dabei seien es nicht in erster Linie "schwere Themen" wie Gewalt, Scheidung oder ähnliches, in vielen Fällen gehe es um Fragen der österreichischen Bürokratie, des Bildungssystems, der Sprachbarrieren bei Behördengängen. Aber auch etwa Verhütungsfragen oder der Wunsch danach, Schwimmen zu lernen, seien Anliegen der Klientinnen. So wurde erst kürzlich ein Schwimmkurs für 10 afghanische und somalische Frauen organisiert.

Das Angebot richtet sich an Frauen, deren Asylantrag noch nicht entschieden ist und die sich dementsprechend in Wien in der Grundversorgung befinden. "Nicht zu wissen, ob man in Österreich bleiben darf, sorgt für Stress und Ängste. Deshalb versuchen wir hier auch eine Perspektivenabklärung zu leisten", so Birgit Koller. Wenn nötig, werden Frauen auch bei Behördengängen begleitet. Einerseits um zu dolmetschen, andererseits um auch bei Behörden, anderen Beratungsstellen oder NGOs Sensibilisierungsarbeit zu leisten, denn in Österreich fehle teilweise das Verständnis dafür, warum jemand keine Dokumente besitzt oder warum jemand nicht Deutsch kann. "Die Sprache zu sprechen ist natürlich wichtig, aber die anfängliche Sprachbarriere darf nicht zulasten der Klientinnen gehen", so Koller.

Eine, die hilft diese Sprachbarrieren zu überwinden, ist Suad M. aus Somalia. Die junge Pharmazeutin kam selbst als Flüchtling nach Österreich und arbeitet nun ehrenamtlich - auch ihr Asylantrag ist bislang nicht entschieden, was bedeutet, dass sie nicht arbeiten darf - bei der Frauenberatungsstelle mit. Sie kennt die Probleme, die man am Anfang in Österreich hat selbst: "Ich habe die Sprache nicht gesprochen - das war ein Problem bei Behörden, bei der Polizei. Wenn ich eine Stelle aufsuchen wollte, konnte ich die Straßenkarte nicht entziffern und musste ständig nach dem Weg fragen." Auch sie arbeitet daran ihr Deutsch zu verbessern, aber auch daran, wieder in ihr Berufsfeld einzusteigen: Suad arbeitet ehrenamtlich im medizinischen Dienst der Flüchtlingshilfe mit.

Nachbarinnenbesuch erwünscht!

Neben Unterstützung bei "offiziellen Angelegenheiten" ist in der Beratungsstelle aber auch Freizeitgestaltung und der Austausch zentral. "Wir wollen hier einen Raum bieten, in dem sich Frauen in Sicherheit über alle ihre Anliegen unterhalten können", sind sich die Beraterinnen einig. Deshalb gibt es unter anderem jeden Donnerstag von 16-18 Uhr das Frauencafé, in dem alle willkommen sind. "Dazu laden wir auch unsere Nachbarinnen und Frauen aus der Umgebung ganz herzlich ein", so Koller. Denn ein Netzwerk und Freundschaften seien essenziell, wenn es darum geht sich in einer neuen Stadt, in einer neuen Nachbarschaft zurecht zu finden. Deshalb ist die Beratungsstelle auch schon dabei, sich mit anderen Vereinen und Initiativen aus dem Bezirk bzw. der Umgebung zu vernetzen, um etwa Theaterabende, Ausflüge, Kochrunden und vieles mehr auf die Beine zu stellen.

Zur Sache:

Die Beratungsstelle für Flüchtlingsfrauen befindet sich in der Halbgasse 2 im siebten Bezirk. Sie ist an vier Tagen pro Woche geöffnet. Terminvereinbarung ist nicht nötig, aber unter der Telefonnummer 0664 88 63 28 53 jederzeit möglich. Die Öffnungszeiten: Montag (14-18 Uhr), Dienstag und Donnerstag (10-15 Uhr), Mittwoch (10-16 Uhr). In der Beratungsstelle stehen während der Öffnungszeiten Dolmetscherinnen für Dari, Farsi, Arabisch und Russisch zur Verfügung, Dolmetscherinnen für andere Sprachen können organisiert werden.

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