Nachhaltigkeit als Projekt in der Volksschule
Neubaus Kinder sind der Agenda 2030 auf der Spur

- "Unsere Schule ist ein Schatz für Bildung, wo wir voneinander lernen", sagen die Schatzmeister.
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Bei einer Grätzel-Tour zeigten die Kids der Ganztagsvolksschule Neubau nachhaltige Plätze und Initiativen.
NEUBAU. Volksschulkinder als Experten in Sachen "Agenda 2030" und globaler Nachhaltigkeitsziele: Wie man Ressourcen umweltschonender nutzen kann, ist im Rahmen der Initiative "Agenda 2030" in 17 Punkten festgehalten. Auch Neubau leistet einen Beitrag dazu – wo und wie, damit haben sich die 3b und 3c der Ganztagsvolksschule Neubau beim Projekt "Die SchatzmeisterInnen der 17 Schätze in Wien Neubau" beschäftigt.
"Die Kinder haben ihr Lebensumfeld erforscht und viele Orte und Einrichtungen entdeckt, die helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen", so Projektleiterin Nadia Prauhart vom Österreichischen Ökologie Institut. 17 davon werden in eine Schatzkarte aufgenommen, die dann der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Schätze von nebenan
Kürzlich gab’s den ersten "Probelauf": In sechs Gruppen führten die Kinder Eltern, Teilnehmer von Behörden, Ministerien und der UNO durch den Bezirk. "Kinder bemerken auch Kleinigkeiten, an denen wir Erwachsenen achtlos vorübergehen", erklärt Anna Stimpfl vom Österreichischen Ökologie Institut.
Ob Container zur Trennung von Weiß- und Buntglas – "das dient der Wiederverwertung und spart Ressourcen", weiß Tia aus der 3b – oder eine Elektro-Zapfsäule zum Auftanken von E-Autos. "Strom kann aus Wasserkraft oder Sonne erzeugt werden. Erdöl ist nicht endlos vorhanden", ergänzt sie am Weg durch die Ahornergasse Richtung Siebensternplatz.
Der Platz birgt gleich mehrfach Schätze: Einen "foodsharing-Eiskasten" im Café 7Stern, der ständig frisch für bedürftige Menschen gefüllt wird und hilft, Lebensmittel zu retten. Und die Fahrrad-Pumpstation: Denn das Radfahren ist nicht nur gesund, sondern auch CO₂-neutral. "Ich finde, dass die Bänke, die hier stehen, auch ein Schatz sind. Da kann jeder sitzen, ohne etwas zu zahlen, und sich unterhalten", meint eine andere Schülerin.
Gratis Obst, weniger Müll
Weiter geht’s in die Neustiftgasse zum Sozialmarkt, wo bedürftige Menschen billig Waren einkaufen können, die sonst weggeworfen werden. "Was meint ihr, wie viel Tonnen essbare Lebensmittel landen in Österreich im Müll?" fragt Stimpfl. Es sind 760.000 Tonnen im Jahr.
Daneben bietet das CultCafé Kindern und Jugendlichen einen barrierefreien Ort, leistbares Essen, gratis Obst und Tee und viel Abwechslung. Ein wichtiger Treffpunkt, genau wie das flash Mädchencafé. "Bildung ist wichtig. Deshalb ist auch unsere eigene Schule ein Schatz", finden die Kinder.
Wie es jetzt weitergeht? "Wir haben weit mehr als 17 Schätze gesammelt. Jetzt müssen wir nur noch mit den Kindern abstimmen, welche davon in die finale Schatzkarte kommen, die vor Schulschluss allen zur Verfügung stehen wird", so Prauhart. Wer nähere Infos zum Projekt will: www.ecology.at/schatzmeister_innen.htm
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