Projekt der HTL Mödling
Schüler wollen Westbahnstraße zur "Smart Street" machen

- So könnte die Westbahnstraße aussehen: einspurige Bim, mehr Grün sowie viel Platz für Radler.
- Foto: Bakhtyari Idris, Twin Motion 2020
- hochgeladen von Andrea Peetz
Schlaue Planung für grüne Straße: Schülerinnen und Schüler der HTL Mödling wollen die Westbahnstraße umgestalten.
NEUBAU. Was Mödling mit der Westbahnstraße zu tun hat? Bis vor Kurzem noch nichts – geändert haben das sechs Schülerinnen, Schüler und Absolventen der dortigen HTL. Das Ziel von Idris Bakhtyari, Marvin Gerlach, Julia Manhart, Marc Raimann sowie den Diplomanden Jakob Ziegelbauer und Gabriel Pelikan: die Westbahnstraße zur „Smart Street“ machen.
Die Kritik am Status quo: „Die Aufenthaltsqualität wird durch den vielen Verkehr, Lärm und durch Abgase beeinträchtigt“, meint Manhart. Wie sich das ändern soll? Mit neuen Konzepten für Mobilität, Grün und Nachhaltigkeit, um „den Fokus nicht mehr auf Autos zu legen, sondern den Mensch in den Vordergrund zu stellen“, so Lehrer Johannes Novoszel, der das Projekt mit Selina Petrovic betreut.
Schanigärten statt Schienen
Was geplant ist: etwa den 49er nur einspurig stadtauswärts zu führen. „Richtung Innenstadt fährt die Bim über die Westbahn- und Kaiserstraße, dann parallel in der Seidengasse, bei der Hermanngasse biegt sie wieder in die Westbahnstraße ein“, erklärt Gerlach. Das bringt mehr Platz: Im besten Fall gibt es dann, ähnlich wie auf der Neubaugasse, keine Niveau-Unterschiede mehr. „Dann gibt's mehr Platz zum Spazieren, für Schanigärten oder einen Fahrradweg“, so Bakhtyari.
Nächster Knackpunkt: mehr Grün. Geplant sind neue Bäume und Sträucher, schwerpunktmäßig bei der Kirche und am Urban-Loritz-Platz, sowie begrünte Häuser: „Wir sind die Straße abgefahren und vor allem bei nicht gegliederten, neueren Fassaden gibt es viel Potenzial“, so Raimann. Ohne Parkplätze „umzuschichten“, geht das natürlich nicht: Stellplätze weg von der Straße, rein in die Garagen, so lautet die Devise. „Den Platz vor der Haustür wird’s nicht mehr geben. Trotzdem soll jeder im Umkreis von 300 Metern parken können“, sagt Novoszel.
Wieso man das Projekt ernst nehmen soll? Ziegelbauer und Pelikan waren Teil eines Teams, das den Kaiser-Franz-Joseph-Ring in Baden auf ähnliche Art umgestalten wollte. Mit doppeltem Erfolg: Sie erreichten 2019 beim größten Jugendwettbewerb Österreichs „Jugend Innovativ“ den ersten Platz – ihre Ideen fließen in den Umbau ein. Ob das am Neubau auch so sein wird, bleibt spannend: Nach einem ersten Treffen mit Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) stehen die Chancen nicht schlecht.
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