Sophienspital
Volksschule kommt doch nicht
Nach langen Debatten und verschiedensten Plänen steht es nun endgültig fest: Im ehemaligen Sophienspital wird es keine Volksschule geben. Auch der geplante Sportplatz fällt aus. Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) zeigt sich verärgert.
WIEN/NEUBAU. Seit rund drei Jahren plant die Stadt Wien die Erneuerungs- und Sanierungskonzepte rund um das ehemalige Sophienspital, das zwischen Neubaugürtel, Stollgasse und Kaiserstraße liegt. Spätestens 2022 soll mit dem Umbau begonnen werden.
Im Mai letzten Jahres wurden bereits sehr genaue und ausgereifte Pläne dazu präsentiert (die bz berichtete). Auf dem 13.000 Quadratmeter großen Areal sollten 180 geförderte Wohnungen, ein Kindergarten, Flächen für Pop-up-Stores und Arbeitsplätze und eine Ganztagesvolksschule entstehen.
Volksschule und Sportplatz gestrichen
Nun ist aber alles anders: Die geplante Volksschule, die im ehemaligen Verwaltungsgebäude entstehen sollte, wird es nicht geben. Der Bezirkschef will das nicht auf sich sitzen lassen. Gemeinsam mit Bildungsexpertinnen verdeutlicht er erneut, wie wichtig ein Bildungscampus – vom Kindergarten bis zur Volksschule – an diesem Standort wäre. "Das geplante, von der Stadt Wien nun aber nicht umgesetzte Projekt einer öffentlichen Volksschule mit Ganztagesbetreuung im Sophienspital, hätte hier einen großen Schritt nach vorne bedeutet – eine vergebene Jahrhundertchance“, so Bezirkschef Reiter.
Geplant wäre auch ein Sportplatz am Dach der Schule gewesen, der nun ebenfalls ins Wasser fällt. Statt eines Sportplatzes, der von Anrainern und Vereinen mitbenutzt hätte werden können, kommen nun zusätzliche Wohnungen.
Aus dem Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) heißt es, dass es laut Prognosen im 7. Bezirk einen geringen Bedarf an zusätzlichen Volksschulklassen geben wird. Außerdem gäbe es an bestehenden Schulen und in den anliegenden Nachbarbezirken Potentiale, diese zu erweitern.
Klimafitte Schulen
In Neubau gibt es insgesamt fünf Volksschulen, ein ausreichender Zugang zu Grünflächen ist aber den zwei privaten Schulen vorbehalten – die drei öffentlichen Volksschulen haben diese Möglichkeit nicht. Die Volksschule im Sophienspital hätte hier Abhilfe schaffen können.
Reiter betont die Notwendigkeit, die Schulen am Neubau klimafit zu machen und appelliert an Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) : "Wir müssen gerade jetzt grünen Begegnungs- und Bewegungsraum für Schüler schaffen. Ich fordere Bildungsstadtrat Wiederkehr auf, aktiv zu werden und die finanziellen Mittel dafür sicherzustellen. "
Das kommt im ehemaligen Sophienspital
Die Pläne fürs Wohnen bleiben bestehen: Rund 180 geförderte, darunter 80 Smart-Wohnungen wird es künftig geben. Auch ein öffentlicher Kindergarten mit acht Gruppen wird im ehemaligen Sophienspital einziehen. Co-Working-Spaces sollen Anrainern zusätzliche Flächen bieten.
Neben den Lokalen, Pop-Up-Stores und Cafés soll hin zur Stollgasse eine Mehrzweckhalle für 400 Personen entstehen. "Einen Saal in so einer Größenordnung haben wir im 7. Bezirk noch nicht. Er wird für alle nutzbar sein", erklärt Reiter. Mit der Fertigstellung wird 2024 gerechnet.
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