7. Bezirk
Zwei neue Mikromuseen eröffnen in den MQ-Passagen
Die „Brückenpassage“ und die „Sternenpassage“ laden erstmals ab 28.11. zum Kunstentdecken ein - gratis und einfach im Vorübergehen.
NEUBAU. "Das Areal des MQ wird von allen Seiten durch Passagen erschossen, die die einzelnen Höfe miteinander verbinden. Hier wurden in den letzten Jahren schon sechs Mikromuseen geschaffen, die ein wichtiges Element der künstlerischen Vielfalt des Museumsquartiers sind", erklärt MQ Direktor Christian Strasser. "Die dort präsentierten Kunstformen, wie Klangkunst, Comic, Street Art, Typografie, Materie, Fotografie und Skulptur sind ja meist in Museen unterrepräsentiert. Hier kann man sie unmittelbar im Vorübergehen, gratis und rund um die Uhr bestaunen."
Die Idee zu diesen Themenpassagen stammt von Kurator Vitus Weh. "Wir arbeiten dabei mit den schönen, barocken Gewölben der Passagen, setzen sie in Kontrast zu zeitgenössischer Kunst und schaffen so einen künstlerischen Parcours, den man durchwandern kann wie einen Park. Ständig eröffnen sich neue Szenen, Träume und Perspektiven", erklärt Vitus Weh. So auch in den beiden neuen Mikromuseen in der Sternenpassage beim Durchgang Fürstenhof zum MQ Haupteingang und der Brückenpassage bei der Burgasse, die am Mittwoch, 28. November mit einer poetischen Konzertwanderung, Kunst-Laternen und einem Instawalk eröffnet wurde.
Grandioser Auftakt
Zweimal im Jahr sollen künftig die beiden neuen Mikromuseen von wechselnden Künstlern "bespielt" werden. Den Auftakt in der "Sternenpassage" macht Österreichs Grande Dame der Fotografie, Elfie Semotan. "Schon allein der Name ´Sternenpassage´war für mich pure Inspiration", sagt sie und stellt dort in runden Bullaugen Fragmente von Fotos aus, die in New York bei einem Mode-Shooting entstanden sind. Darüber strahlt das barocke Gewölbe der Sternenpassage mit einer Lichtinstallation und dem Diagramm des Philosophen René Descartes (1596-1650), das eine Kometenbahn, gehalten vom Weltall darstellt, von der Künstlerin Sabine Jelinek inszeniert.
Ganz anders stellt sich das Mikromuseum am Aufgang zur Burggasse dar. "Die zweigeschossige Brückenpassage war bisher eher ein kompaktes Verkehrs-Werkzeug", erklärt der Kurator und Künstler Hans Schabus, der die Wände und Decken mit resedagrünem Hammerschlaglack belegt hat, der in Textur und Farbigkeit an Otto Wagners Stadtbahnbauten erinnert. "Alles hier ist sehr funktional", sagt er. Ein Pfeiler am Ende der Stiege steht künftig den Absolventen der Abteilung "Skulptur und Raum" der Angewandten als Ausstellungsfläche zur Verfügung.
Als erste Künstlerin stellt Antonia Rippel-Stefanska eine Skulptur aus, die sie speziell für diesen spannenden Mini-Raum, aus Beton und einer gegossenen Hose in Feuerrot, die beide Hosenbeine zum Himmel streckt, gestaltet hat. "Es ist kein Sturz, sondern eine Öffnung", sagt sie. Übrigens: In allen Passagen stehen Münz-Automaten bereit, wo man den Kleinkatalog zu den Ausstellungen um 2 Euro erwerben kann. Interpretationen sind natürlich willkommen. Wie sagte doch Christian Strasser, Direktor des Museumsquartiers: "Wir sind ein Ort des Schaffens und für Diskurs!"
Info: www.mqw.at
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