Bezirksbudget 2023
Neubau will auf Gender-Gerechtigkeit setzen
Von gratis Tampons bis zu breiteren Gehsteigen: Das Bezirksbudget 2023 soll für Gender-Gerechtigkeit sorgen.
WIEN/NEUBAU. Lange hat’s gedauert, fast 20 Jahre: Was in Meidling seit 2004 gelebt wird, wird jetzt auch am Neubau umgesetzt – "Gender Budgeting". Was das ist? Geschlechtergerechtes Wirtschaften. Das Bezirksbudget soll daraufhin überprüft wird, wie es sich auf Männer und Frauen auswirkt. Das Ziel: damit die Gleichstellung unterstützen.
Beispiele dafür, wie Gender Budgeting im 12. Bezirk – der damit Vorreiter in Wien war – umgesetzt wird, gibt es viele: ein Kindergarten, in dem neue Rollenbilder erarbeitet werden; ein Schulhof mit Wiese und Klettergerüst, auf dem sich Burschen und Mädels austoben; oder eine öffentliche Toilette, bei der sich nachts Männer und Frauen sicher fühlen.
Aber zurück nach Neubau: Der Antrag zum Gender Budgeting wurde in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretungssitzung gemeinsam von Grünen, SPÖ, ÖVP, Neos und Links eingereicht. Mit Ausnahme der FPÖ waren alle dafür: "Ich habe gegen Gender Budgeting gestimmt, weil ich bisher nicht erkennen konnte, wo es die Gleichstellung der Frauen weitergebracht hätte", so Obfrau Monika Mühlwerth.
"Es geht um Fairness für alle"
Der nächste Schritt ist das Bilden einer Arbeitsgruppe, so Bezirkschef Markus Reiter (Grüne): "Dann gibt es einen Workshop mit der zuständigen MA 5. Dort werden die spezifischeren Ziele festgelegt. Hier geht es um Fairness für alle!" Ideen für die Umsetzung gibt es bereits viele:
• SPÖ-Bezirksvize Gallus Vögel will in die "Ausstattung von Kindergärten und Schulen, Gestaltung von Parks und öffentliche Beleuchtung" investieren. "Weiterer wichtiger Punkt ist die Bezirks-Kulturförderung“, meint Vögel.
• Die ÖVP setzt auf das Entschärfen von "Angsträumen". Ein Wunschprojekt von Chefin Christina Schlosser: die Verbesserung der Beleuchtung bei der Stationsinsel beim Westbahnhof zwischen Innerem und Äußerem Gürtel.
• Bei den Gehwegen will Neos anpacken: "Bei breiteren Gehsteigen kommt man auch mit Kinderwägen oder Rollstühlen problemlos voran. Mehr öffentliche Wickelmöglichkeiten wären auch eine Erleichterung für junge Eltern", so Klubobfrau Martina Uitz-Arlamovsky.
• Links will das Brigittenauer Pilotprojekt "Rote Box" nach Neubau holen: Hygieneartikel wie Tampons stehen dabei an öffentlichen Orten gratis zur Verfügung. "Auch bei der Freizeit kann man ansetzen, etwa bei Ballspielkäfigen: Sie sollten zwei Zugänge haben, damit sie nicht so leicht von Jungs-Gangs ,besetzt‘ werden und niemand ausgeschlossen wird", meint Chefin Anna Fox.
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