Dream-Pop aus Neubau: Starke Töne von "Usagi is Dead"
"Usagi is Dead": Eine musikalische Melange aus Hamburg und Neubau.
NEUBAU. Musik verbindet: Das gilt ganz besonders für den Hamburger Felix Lenhardt und den Wiener Oliver Türkoglu, zwei Musiker, die sich auf der Suche nach einem frischen, dynamischen Sound und dem Wunsch nach "unverkopfter" Musik trafen und fanden. "Wir leben zwar rund 1000 Kilometer voneinander entfernt, sind aber in Dauerverbindung", lacht Oliver, der die Musik und oft auch Texte für die Songs schreibt und sie dann elektronisch zu Felix "hinüberschickt".
"Felix singt dann die Harmonien, nimmt seine Stimme am I-Phone auf und schickt sie mir nach Wien zurück, ganz unkompliziert, was eigentlich immer perfekt passt." Die beiden sprechen offenbar die gleiche musikalische Sprache. "Wir haben uns wirklich gefunden!" Und wo findet man sich mit so vielen Kilometern dazwischen? "Wir haben beide für ein italienisches Modelabel gearbeitet und uns das erste mal in Venedig getroffen. Ich wusste, Felix kann singen, aber da war keine Zeit für näheres Kennenlernen", erinnert sich Oliver. "Kurz darauf haben wir uns zufällig in Düsseldorf wiedergesehen. Felix hat mir dort fünf Minuten vorgesungen und es war perfekt. Das war 2012."
Im Jahr darauf ging es dann richtig los mit den beiden und "Usagi is Dead". Felix Lenhadt flog zehnmal nach Wien."Wir machen das bis heute so: Das musikalische Gerüst und der Text stehen halbwegs fest, dann verbringen wir konzentriert zweieinhalb Tage im Studio, feilen und spielen die Nummern ein und danach gehen wir traditionell Pizza-Essen." Dem Pop nennen die beiden ihre Musik mit den oft melancholischen, englischen Texten und teilweise orchestralen Klangelementen. Schön, und schön anders als Mainstream.
Musik ohne Krampf
Beide "Usagi is Dead" Musiker haben natürlich auch eine musikalische Vergangenheit. Felix Lenhardt hat im heimatlichen Lübeck - heute lebt er mit seiner Familie in Hamburg - Trompete und Klavier gelernt, sang im Kirchenchor und spielte mit 12 schon in seiner ersten Heavy Metal Band. "Bei mir daheim war alles reinste Harmonie, also habe ich mir in der Musik meine Abgründe gesucht", lacht er. "Aber ich wollte nie gezwungen sein, mit Musik auch Geld zu verdienen."
Diese Freiheit hat er sich bis heute bewahrt. "Wir machen ganz ohne Krampf unsere Musik. Dabei spüre ich mich so richtig." Oliver Türkoglu, der in der Josefstadt aufgewachsen ist und heute mit seiner Familie in Neubau wohnt, begann mit 15 Jahren am Atari ganz spielerisch zu komponieren. "Diese Leichtigkeit habe ich erst wieder seit Usagi is Dead", sagt er. Es folgten Jahre als erfolgreicher Produzent von HipHop-Bands und als DJ, all das natürlich neben seinem Job bei einem Jeans-Label.
"Wir haben beide viel Bühnenerfahrung, aber mit Usagi is Dead steht der erste große Live Gig noch bevor." Der wird im kommenden Juli beim Nordkette Wetterleuchten Festival 2018 in Innsbruck stattfinden. "Wir sind seit vier Jahren ganz heiß, einmal live zu spielen", sagen die beiden. Wie sie ihren komplexen Sound voller 80iger Jahre Synths, RnB und Pop-Einflüssen dabei rüberbringen werden? "Das ist eine Herausforderung, aber es wird großartig", sind sie überzeugt.
Mädchenname auf Abwegen
Wie kam das Duo eigentlich auf den doch etwas ausgefallenen Namen "Usagi is Dead"? "Usagi bedeutet einerseits auf Japanisch ´Hase`und ist ein Mädchenname. Jeder kennt ja die Sailer Moon Geschichte von Usagi, dem braven Mädchen, das zur übernatürlichen Heldin wird", erklärt Oliver, ein großer Japan-Fan. Usagi war früher mal sein Internet-Passwort und auch sein DJ-Name. "Ja und beides war irgendwann einmal Geschichte. Aber Usagi is Dead ist ein Super-Bandname, finden wir." Zwei Singles hat die Band bereits herausgebracht, "Vienna" und "I got your Love", ein großes Album soll noch heuer folgen. "Dafür lassen wir uns aber Zeit bis nach dem Live-Konzert."
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