Aktiv im Siebten: Wer kennt den KSŠŠD?
Der Klub der slowenischen Studierenden hat seinen Sitz seit den 1970ern in der Mondscheingasse. Am 30. Juni veranstalten sie dort ein Straßenfest.
NEUBAU. Die rote Tür mit den vielen Pickerln in der Mondscheingasse 11 kennt jeder. Aber nicht jeder weiß, was sich dahinter befindet, obwohl der ansässige Verein hier schon seit den 1970er-Jahren sein Zuhause hat: der Klub der Kärntner-slowenischen Studentinnen und Studenten in Wien. Seine Geschichte reicht aber noch bedeutend weiter zurück, gegründet wurde der Verein bereits 1923.
Manche der Ziele, die von den Kärntner-slowenischen Studierenden in Wien verfolgt werden, haben sich seit damals nicht geändert: die slowenische Sprache auch am Studienort zu hören bzw. zu sprechen, Leute kennenzulernen sowie politische und kulturelle Arbeit zu machen. Andere Gegebenheiten haben sich über die Jahre aber sehr stark verändert: So gab es zu Anbeginn noch keine Frauen in Klub, heute sei der Feminismus ein zentrales gesellschaftspolitisches Anliegen in der Mondscheingasse, wie Vorsitzende Jana Trap erklärt.
Aktuell läuft die Veranstaltungsreihe "Feministischer Frühling". "Wir veranstalten Vorträge, Filmabende, Konzerte und Ausstellungen", zählt sie ein paar der Aktivitäten auf. Und davon gibt es viele. Im Grunde gibt es im KSŠŠD (Klub slovenskih študentk in študentov na Dunaju) jeden Abend – vom Slowenischkurs über Chorproben bis hin zu Diskussionen – etwas zu tun. Dabei finden die Veranstaltungen in slowenischer und deutscher Sprache statt, je nachdem, welche Gäste eingeladen sind.
Feminismus, Film und Fest
Zwei Events der Reihe "Feministischer Frühling" können übrigens noch besucht werden, zum einen die Vorführung von Mirjam Ungers Film "Oh Yeah, She Performs!" am 23. Juni. Zum anderen das Mondscheingassenfest am 30. Juni – eine ideale Gelegenheit auch für alle Nachbarn, den Klub einmal kennenzulernen. Denn die politischen Anliegen des Klubs – geht es nicht gerade um zweisprachige Ortstafeln oder den Konflikt um die neue Kärntner Landesverfassung – bekämen viele Menschen in Wien nur spärlich mit und der Minderheitenbegriff an sich überfordere hier viele, erzählen Trap und ihr Vorstandskollege Gregor Novak.
Aber in die andere Richtung habe diese Rolle auch einen Vorteil: Als in Wien sitzende studentische Organisation sei es leichter, "aktivistisch aufzutreten und radikalere Forderungen zu haben als offizielle Vertreter der Kärntner Slowenen", erklären die beiden. Ihre politische Arbeit beschränkt sich jedoch keineswegs auf die Minderheitenpolitik in Kärnten – sie sind in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen engagiert und vernetzt.
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