Schlittern Väter von heute in die Krise?

Autor Wolfgang Pennwieser gibt seine Tätigkeit als Psychotherapeut Einblicke in die Gefühlswelt der Väter. | Foto: Katharina Fröschl
  • Autor Wolfgang Pennwieser gibt seine Tätigkeit als Psychotherapeut Einblicke in die Gefühlswelt der Väter.
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Sie beschreiben in Ihrem Buch "Ich und Vater" ein neues Vaterbild, das sich mehr in die Schwangerschaft einbringt als die Generationen davor. Warum war es wichtig, dieses Buch zu schreiben?
WOLFGANG PENNWIESER:
Mir war es wichtig, ein Buch über eine Schwangerschaft aus der Sicht des Mannes zu schreiben. Viele Männer haben ambivalente Gefühle gegenüber der Vaterrolle.

Belastet die Männer diese neue Vaterrolle?
Es geht nicht so sehr um eine Belastung, sondern viel mehr um die unterschiedlichen Rollen, die man einnehmen kann. Vor vierzig Jahren haben sich Männer bei der Geburt noch ganz anders verhalten: Sie sind vor dem Kreißsaal gestanden, haben geraucht und nachher der Frau einen Blumenstrauß überreicht. Heute sind 95 Prozent der Väter bei der Geburt dabei. Für viele Männer hat die Rolle damals nicht gepasst, für viele passt es heute nicht.

Welche Probleme haben die Männer mit dieser ausgebauten Vaterrolle?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man die Rolle auslegt. Natürlich spielt die Erwartungshaltung von der Gesellschaft, der eigenen Familie, der Partnerin und auch von einem selber mit. Sich da zurecht zu finden, kann sehr schwierig sein.

Schlittern die Männer in eine Krise?
Ich möchte keine Krise hochstilisieren oder die Männer in einer Opferrolle darstellen, sondern einfach den Prozeß des Vaterwerdens schildern. Der kann schwierig sein. Es gibt heute einfach andere Voraussetzungen für das Bild des Vaters und ich möchte diese ambivalenten Gefühle ansprechen, um Männern Mut zu machen, darüber zu sprechen.

Wann genau hat sich das Vaterbild geändert?
Es entwickelt sich immer noch. Das ist ein schleichender Prozeß. Ich bin gespannt, wo es hingeht.

Was bleibt vom Mann noch übrig? Träumen Frauen mit einem windelwechselnden Partner nicht insgeheim von einem Macho?
Alles gibt´s. Viele Paare sind in der klassischen Aufteilung zufrieden. Das kann man nicht Verallgemeinern, die Wahrheit muss jede Partnerschaft für sich finden.

Wie prägt die Kinder das neue Vaterbild? Früher war der Vater eine Respektsperson, der das berühmte Machtwort sprach.
Das ist kein Widerspruch zur neuen Vaterrolle. Es ist wichtig, Kindern Grenzen aufzuzeigen! Der Wirtschaftswunder-Vater kam um acht Uhr am Abend heim und hat die Mutter mit dem berüchtigten Machtwort entlastet. Da gab es dann keinen Spielraum mehr. Heute wachsen die Kinder in sensibleren Strukturen auf.

Wieviel von Ihnen steckt im Ich-Erzähler ihres Buches?
Das Buch würde es nicht geben, wenn ich nicht selber vor Jahren Vater geworden wäre. Aber es ist kein autobiographischer Roman. Ich verfüge als praktizierender Psychotherapeut und Psychiater über sehr viel Information zu dem Thema.

Waren Sie mit der Schwangerschaft Ihrer Frau und der neuen Situation überfordert?
Nein.

Welchen Rat geben Sie werdenden Vätern, sich auf ihre neue Rolle einzustellen?
Es ist sehr wichtig, dass man als Mann seine eigenen Gefühle wahr nimmt und auch der Partnerin kommuniziert.

Wie schaut der Vater der nächsten Generation aus?
Das kommt darauf an, welche Spielräume die Gesellschaft dann hat. Ich wünsche mir, dass es politische Rahmenbedingungen gibt, die uns die möglichst großw individuelle Wahl lässt. Konkret meine ich damit Karenzzeit und Einkommensgleichheit.

Zur Person

Wolfgang Pennwieser wurde 1975 in Oberösterreich geboren. Studium der Medizin in Innsbruck, Berlin, Wien und Ho Chi Minh City. Pennwieser ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin (Systemische Familientherapie) mit eigener Ordination in Wien, verheiratet und zweifacher Vater.

"Ich und Vater" ist Pennwiesers zweites Buch. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.pennwieser.at

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