Nein zu Online-Schaltung ins Klassenzimmer

Hürde für Viertklässlerin

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Weil ihr Gatte Corona-Risikopatient ist, pocht eine Mama auf Online-Unterricht für ihre Tochter im Volksschulalter.

Der Papa einer Volksschülerin zählt zur Corona-Risikogruppe. Deshalb regte die Familie an, dass ihre Kleine dem Unterricht via Internet-Schaltung zu einen Laptop im Klassenzimmer beizuwohnen solle. Daraus wurde nichts. Denn diese Lösung wurde von anderen Elternteilen abgeblockt.

Die Angst vorm Zuschauer

Vereinfacht gesagt wollen die anderen Familien nicht, dass die Schülerin (oder deren Eltern) die übrigen Schulkinder über eine Live-Schaltung beobachten kann. Der ÖVP-Bürgermeister der betroffenen Gemeinde beschwichtigend: "In Zeiten wie diesen muss man zusammenarbeiten. Da ist ein Aufeinanderzugehen gefragt. Die Lehrer haben mir versichert, dass sie das tun."

Bemühte Bildungsdirektion

Eine Weile sah es danach aus, als würde sich aus dem "Nein" zum Online-Unterricht für die Schülerin ein regelrechter Konflikt entwickeln. Deshalb wurde der Fall an die Bildungsdirektion abgetreten. Hier zeigte man sich bemüht, eine Lösung zu finden.
Gegenüber den Bezirksblättern meinte ein Sprecher der Bildungsdirektion, dass Live-Schaltungen nur im Distance-Learning vorgesehen seien: "Aber nicht im Präsenzunterricht, außer die anderen Eltern stimmen dem zu. Und das ist hier nicht der Fall. Das muss man respektieren." – Zu dieser Argumentation vermisst die Familie der betroffenen Schülerin allerdings die rechtlichen Grundlagen.
Die Mutter der betroffenen Schülerin hat Angst, dass ihre Tochter auf diese Weise mehr und mehr aus dem Klassenverband ausgeschlossen wird: "Sie ist in der 4. Klasse und geht danach in andere Schule. Sie vermisst ihre beiden besten Freundinnen ganz schrecklich."

Der neue Lösungsansatz

"Wir versuchen für die Schülerin eine eigene Lehrerin aus der Region, die selbst Risiko-Patientin ist, abzustellen. Diese wird sie im Distance-Learning betreuen", kommt ein neuer Ansatz aus der Bildungsdirektion.