Ternitz
In "Pseudo-Interview" schimpft Wirt den Stadtchef Pfeife und Schwuchtel
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde bei einem Wirt in Ternitz eine Hausdurchsuchung durchgeführt. mehr dazu an dieser Stelle.Zur Erinnerung: bei dem Gastronom war bereits Neonazi-Leifigur Gottfried Küssel zu Gast (mehr dazu an dieser Stelle). Ein "Fernsehteam" schenkt dem Skandal-Wirten Gehör. Das Gespräch nutzt der Wirt für Beleidigungen – so nennt er darin den Ternitzer Bürgermeister Rupert Dworak "Pfeife" und "Schwuchtel".
Faktenfreier geht ein Interview kaum: an seiner Bar sitzend wird der rebellische Wirt von einer nicht näher als Reporterin deklarierten Dame mit flauschigem Mikrofon zum jüngsten Polizei-Einsatz befragt.
Sieben Minuten Schimpf-Zeit
Die Gründe für den Einsatz werden in dem "Interview" dezent ausgeblendet. Stattdessen darf der Wirt knapp sieben Minuten frei von der Leber weg über Polizei und Stadt schimpfen, die Stadt mit der Korea-Diktatur und die Exekutive mit Hühnern ohne Federn vergleichen. An einer Stelle wird noch beanstandet, dass die Polizei beim Eindringen in das Haus die Türen beschädigte.
"Ich werde nicht kapitulieren. Das verspreche ich euch" und "ich vergesse auch nicht und niemanden und ich kenne keine Gnade" , hört man den Wirt noch poltern.
Gründe für Hausdurchsuchung
An dieser Stelle sollte erwähnt werden, weshalb die Hausdurchsuchung am 11. März auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von statten ging. Vorgeworfen wird dem Wirt:
- Verbreitung von NS-Propaganda in einem Telegram-Dienst
- Nutzung von SS-Runen (im Schriftzug des Lokalnamens)
- Verstoß gegen § 120 des Strafgesetzbuches (Aufzeichnung von Gesprächen mit Behördenvertretern und Polizei ohne Einwilligung)
- Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges (Bezug von Notstandshilfe und Arbeitslosengeld)
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