Bezirk Neunkirchen

Lockdown-Verzögerung – Enttäuschung in Gastro

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Dass die Gastronomie und Beherbergungsbetriebe erst am 17. Dezember wieder öffnen dürfen, stößt auf keine Gegenliebe.  

Der Lockdown ist mit 12. Dezember für Geimpfte und Genesene wieder vorbei – nur nicht überall. Die Gastro bleibt bis 17. Dezember geschlossen. – Damit fallen viele Wirte um das Durchführen von Weihnachtsfeiern durch.

Die Regierungsentscheidung enttäuscht etwa den Betreiber des Neunkircher Café Allegro, Christian Schicker: "Ich bin angefressen. Ich habe drei Mitarbeiter in Kurzarbeit. Wir machen Contact Tracing, kontrollieren die G-Nachweise und so weiter. Wir müssen geschlossen bleiben, während in der SCS Take Away erlaubt ist. Wie ich selbst beobachtet habe, holen sich die Leute dann die Burger und bleiben auf einen Haufen zusammen stehen. Da kontrolliert aber niemand."

"Nicht nachvollziehbar"

"Die Hotellerie und Gastronomie ist in dieser Pandemie eine der am härtesten betroffenen Branchen, obwohl unsere Branche die weitreichendsten Sicherheitsmaßnahmen umsetzt. Eine verzögerte Öffnung gegenüber anderen Branchen, welche noch dazu keine so strengen und überprüfbaren Regeln, wie 2G und Gästeregistrierung implementiert haben, ist für mich nicht nachvollziehbar", meint Gernot Zeglovits, Geschäftsführer des Parkhotels Hirschwang.
Ins selbe Horn stößt Heinz Hübner, Seniorchef des Hotels Payerbacherhof: "Das tut auch der Hotellerie weh, zumal es hier keine Probleme gibt. Abstände werden in den Speiseräumen eingehalten und in den Hotelzimmern sowieso."

Wenig Aussicht auf Hilfe

Besonders hart trifft der Lockdown und seine Verlängerung für Wirte auch Claudia und Thomas Stabelhofer, die das Café Nové in Ternitz betreiben. Der Gastronom: "Ich habe bereits ein Fahrzeug verkauft, damit ich die Löhne für meine Angestellten weiter bezahlen kann." Enttäuschend ist für den Unternehmer auch die Perspektive auf Wirtschaftshilfe. "Laut WKNÖ kann es sein, dass ich keine Unterstützung bekomme, weil wir erst heuer aufgesperrt haben", so Stabelhofer. Zeit, um Umsätze zu machen blieb dem Café-Betreiber defacto aber nur zwischen Mai und 9. November. Stabelhofer: "Denn als die 2G-Regelung kam, brachen wieder viele Gäste weg."