NATURDENKMAL: das Hippuritenriff von Grünbach
BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Dieses Naturdenkmal ist uralt und gut im Wald versteckt. Das Hippuritenriff oberhalb des Segen Gottes Stollen in Grünbach entstand im Santonium, einem Zeitabschnitt der Oberkreide, also vor etwa 86,3 bis 83,6 Millionen Jahren (damals war auch die Hochzeit der Saurier) und zeigt deutlich die Versteinerungen von Hippuriten (daher der Name des Riffs), die damals das tropisch warme und seichte Gosaumeer bevölkerten. Teilweise liegen drei Hippuritenhorizonte übereinander.
Am 29. Dezember 1958 wurde das Hippuritenriff mit seinen Konglomeratflanken zum Naturdenkmal erklärt. Das etwa 200 Meter lange prähistorische Muschelriff ist das einzige seiner Art in Niederösterreich und als einziges in ganz Österreich als Riffkomplex vollständig erhalten, was auch im Bescheid extra betont wurde. Das Hippuritenriff von Grünbach ist "wissenschaftlich als typisches Beispiel einer solchen Riffbildung im höchsten Maße wertvoll und schutzbedürftig. Das Riff weist weder Oberflächenkorrosion, noch Tiefenkorrosion auf." Das kreidezeitliche Riff ist fast vollständig von Rudistae-Muscheln, zu denen neben den Hippuriten auch die Radioliten gezählt werden, aufgebaut. Im stark zerklüfteten und verwitterten Riff sind die Muschelschalen noch immer deutlich zu erkennen - teilweise sogar noch in ihrer ursprünglichen büschelförmigen Anordnung. Etliche zeigen auch, dass sie vor vielen Jahrmillionen von den heftig tobenden Brandungswellen des Gosaumeeres losgerissen und horizontal abgelagert worden sind.
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