Reaktionen auf Zores „Ärger mit halbstarken Kickern“
ÖVP-Stadträtin spricht von politischem Kleingeld, FPÖ-Stadtrat von friedlichem Zusammenleben.
ich habe den Artikel "Ärger mit halbstarken Kickern" (...) gelesen. Diese Angelegenheit fällt in meinen Zuständigkeitsbereich (...)
Als die Stadtgemeinde Ternitz beschlossen hatte, die beiden Wohnhäuser Grabengasse 9A und 9B zu errichten, begründete sich der Anrainerprotest dagegen hauptsächlich auf dem Argument, dass sich auf dem Grundstück ein Kinderspielplatz befand. Daher wurde versprochen, einen neuen Spielplatz mit Rodelhügel, Sandkiste, Kletterturm, Sitzbänken usw. zu errichten. Das ist auch geschehen und natürlich wird dieser Spielplatz jetzt von Kindern bevölkert, die nicht alle in den neu errichteten Häusern wohnen. Ich wohne ebenfalls in der Grabengasse 9B und der Spielplatz befindet sich direkt vor meinem Küchenfenster. Im Sommer und bei diesen warmen Wintertemperaturen ist natürlich eine Lärmentwicklung vorhanden, aber als Sportlehrerin kann ich Bewegung unserer Kinder nur gutheißen, oder sollen die Kids den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzen? Dabei sind sie natürlich leise und stören nicht... Andererseits habe ich natürlich Verständnis für das Ruhe- und Sicherheitsbedürfnis älterer Anrainer und von Müttern mit Kleinkindern. Das Zusammenleben von Jung und Alt in einer Wohnhausanlage sollte sich immer auf gegenseitige Toleranz stützen und darf kein Thema für politisches Kleingeld sein. Ich ersuche, Probleme in Zukunft an mich heranzutragen. Was ist einfacher? Ich wohne vor Ort, und wir werden gemeinsam mit den zuständigen Beamten nach Lösungen suchen, die für alle akzeptabel sind.
Trude Waitzbauer
ÖVP-Stadträtin
Ternitz
Bürgermeister LA Rupert Dworak führt an, dass die Kinder unsere Zukunft seien. Wie Recht er hat. Nur eines darf er dabei nicht vergessen, auch die ältere Generation hat ein Recht auf einen geruhsamen Lebensabend. Die Freiheiten der Jugendlichen sollten auf keinem Fall so weit führen, dass unsere alten Mitbürger um ihren verdienten Lebensabend gebracht werden. Und wenn es dort in der Grabengasse zu keiner allgemein gütigen Lösung kommt, dann schmerzt es mich das Verhalten bzw. Untätig sein des Bürgermeisters sehr. Ich selbst habe mich davon überzeugt, dass die Vorhalte der Anrainer der Grabengasse auf alle Fälle berechtigt sind. Mit Mieterversammlungen und Sprücheklopfen sind noch keine anstehenden Probleme gelöst worden. Die freiheitlichen Gemeindevertreter hatten eine Lösungen vorgeschlagen und zwar den in der Grabengasse Fußball spielenden Jugendlichen den Zutritt zur gemeindeeigenen Sportanlage zu gestatten und eine dort befindlichen brach liegende Grünfläche (parallel zur Schwarza Gasse) zur Verfügung zu stellen. Widerstände bezüglich dieses Vorschlages von Seiten der ASK Funktionäre dürften nicht zu erwarten sein, denn sie sind dort auch nur Benützer. Werter Herr Bürgermeister im Interesse des friedlichen Zusammenlebens von jungen und alten Gemeindebürgern bitte ich sie, unseren Vorschlag zu überdenken und bis zur „Saisoneröffnung“ eine für alle Beteiligten gerechte Lösung zu schaffen.
Abschließend möchte ich noch zum Ausdruck bringen, dass wir freiheitlichen Gemeindefunktionären die Bezeichnung „ halbstarke Kicker“ niemals verwendet haben und verwenden werden. Im Sinne einer friedlichen Koexistenz bitte ich dem Anliegen der Anrainer aus der Grabengasse zu überdenken und statt zu geben.
Franz Schnell,
FPÖ-Stadtrat
Ternitz
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