Wohin mit toten Muslimen (wenn nicht auf den Friedhof)?
Über die Notwendigkeit umzudenken, wenn "Gastarbeiter" sterben.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Wenn man durch die Gräberreihen auf Friedhöfen streift, liegen da Meiers, Hofers, Santruceks... – aber keine Toten, die aus dem asiatischen Raum oder dem arabischen Raum kommen. Dabei haben wir weiß Gott schon lange China-Restaurants und (türkische) Gastarbeiter bei uns. Im Gespräch mit Gastarbeiter-Kindern der 3. Generation ist zu hören, dass sie bisweilen ihre Toten in die Heimat zurück geschickt haben. Allerdings verstehen die jungen Abkömmlinge unser Land als ihre Heimat. (Ist das nicht perfekte Integration?) Jedenfalls wollen sie ihre Verstorbenen manchmal in ihrer Heimat besuchen und dafür nicht ein paar Flugstunden auf sich nehmen. Verständlich. Lobenswert ist da der Ansatz, den Neunkirchen verfolgt. Hier werden muslimische Tote am Stadtfriedhof beigesetzt. Das mag anfangs ein wenig seltsam anmuten. Aber es ist irgendwie logisch, die letzte Ruhe dort zu finden, wo man gelebt, gelacht und gearbeitet hat.
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