Mein erster Job in den Ferien

Stadtchef Rupert Dworak war in den Ferien bei der Müllabfuhr. | Foto: Stadtgemeinde Ternitz
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BEZIRK NEUNKIRCHEN (bs). Der erste Kontakt mit der rauen Arbeitswelt war für die meisten der Ferialjob. Wir haben uns umgehört.
Wie er so war, der erste Schritt ins Berufsleben, haben uns Menschen, die heute im Rampenlicht stehen, erzählt.

Jause für die Mistkübler

Der Ternitzer Bürgermeister Rupert Dworak hat seine ersten Schillinge bei der Müllabfuhr verdient. Als "Mistkübler" fuhr er mit dem Müllwagen durch Ternitz, kippte mit einem Kollegen die "urschweren und stinkenden Mülltonnen" in den Laster. Was heute die Hydraulik locker hebt, leistete seinerzeit die Armmuskulatur. Und da ja Mülltrennung damals noch nicht erfunden war, stank der Inhalt der Tonenen nicht nur zum Himmel. "Da wurde einem oft richtig schlecht, so haben die schweren Blechtonnen gestunken", erinnert sich der Ternitzer Stadtchef. Allerdings gabs auch Lichtblicke. "Wenn wer was wegwerfen wollte, das in der Tonne keinen Platz hatte, dann gabs eine Jause fürs Mitnehmen, samt Schnapserl als Stärkung", erinnert sich Dworak.

Zigaretten und Zeitungen am Kiosk

Seine Gloggnitzer Kollegin Irene Gölles lebte damals in Gutenstein und verdiente ihr erstes Geld im Bahnhofskiosk, wo es neben Zigaretten und Zeitungen auch Stärkungen gab. "Heute darfst als Jugendlicher Zigarretten kaum mehr angreifen", erinnert sich die Bürgermeisterin, "Damals wars kein Problem. Wir haben auch alle geraucht." Unheimlich wars für die 15-Jährige, wenn der Linienbus von Wien nach Mariazell ankam und 15, 20 Durstige den kleinen Kiosk überfielen. "Das war für mich die alltägliche Panik", lacht Gölles, "Aber eine gute Schule fürs Leben. Mich kann heute nur noch wenig erschüttern."

Mondlandung in Holland

Der Reichenauer Künstler Walter Baco absolvierte seine 'Ferialpraxis' als Keyboarder bei den "Firebirds". "In Bad Kissingen spielten wir für die Kurgäste zu wild, beatlesmäßig halt. Also holte der Manager eine brave Band aus Holland und wir rockten stattdessen in Holland", erinnert er sich, "Dort sah ich die Mondlandung - durchs Fenster des Nachbarhauses. Einen Fernseher hatten wir nicht." Danach zwei Monate Gastspiel in Aschaffenburg in einer Army-Kneipe. "Das war nicht ganz jugendfrei. Die Girls tanzten auf den Tischen und rauften sich um die GIs unter den Tischen."

Schnell ist nicht alles

Josef Braunstorfer, der Chef der Wirtschaftskammer in Neunkirchen hat eine ganze Palette von Ferialjobs absolviert. "Der Vorteil beim Ferialjob ist, man erlebt hautnah wie es ist in den einzelnen Branchen und Berufen, vom Büro bis zur Montage", weiß der Bezirksstellenleiter aus Erfahrung. Der junge Braunstorfer schlichtete beim Lebensmittelgrossisten Benesch Kisten, Dosen und was sonst noch im Lager ankam, werkte dann im Möbelhas Michelfeit in Wiener Neusdorf, in der C&A-Bank in Wiener Neustadt und im Industriebetrieb Stelrad in Wiener Neustadt. Eine Episode aus der Stelrad-Zeit blieb Josef Braunstorfer ins Gedächtnis eingebrannt: "Bei Stelrad ging es immer um die Zeit. Es wurde gestoppt und wir Ferialpraktikanten wollten da nicht nachstehen. Also fuhr ich mit einer vollen Palette  voller Heizkörper um eine Kurve, die Palette stürzte um ... der Schaden war größer, als der Zeitgewinn. Da war mir klar: Nur schnell ist nicht alles."

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