Sesseldieb: Polizei vermutet Insider-Job
Keine Einbruchsspuren. Neunkirchner Schulstadträtin gibt Tätern "eine Chance".
"Wenn die Sesseln bis 15. März wieder da stehen, vergessen wir das Ganze", so Stadträtin Barbara Kunesch.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Vorläufig noch unbekannte Täter haben zwischen 16. und 21. Februar aus dem Turnsaal der Volksschule Steinfeld 72 Sessel gestohlen. Schaden: 5.000 Euro (die BB berichteten auf www.meinbezirk.at).
Einbruchsspuren konnten nicht gesichert werden. Daher vermutet Stadtpolizei-Vize Klaus Degen: "Es ist anzunehmen, dass es jemand gewesen ist, der Zugang zum Turnsaal hat und mit den Räumlichkeiten vertraut ist." Schließlich sind die Sesseln in Türmen in einem Nebenraum des Turnsaals gestapelt und nicht zu sehen."
Unweit des Turnsaals befindet sich der Hinterausgang der Schule, der zur Rohrbacher-Straße führt. Degen und seine Kollegen gehen davon aus, dass die Sessel über diesen Weg abtransportiert worden sind. Ansonsten hätte man die Stühle quer durchs Schulhaus tragen müssen. Umständlich.
Auffällig unauffällig
Und obwohl Leute, die mehrmals Sesselstapel aus dem Gebäude tragen auffallen müssen, ist gerade ein solcher Vorgang nicht sonderlich auffällig. "Weil man immer wieder Bauhofmitarbeiter Sessel raus- oder reintragen sieht", meint Degen.
Nur eine Handvoll Vereine aus Neunkirchen und Umgebung haben Zugang zu dem Turnsaal. Schulstadträtin Barbara Kunesch (ÖVP): "Wir haben seit einigen Wochen ein neues Schließsystem." Anhand dieses Schließsystemes könne die Stadt genau nachvollziehen ob und welcher Verein zugesperrt hat.
Letzte Chance!
Kunesch will den Sessel-Dieben eine letzte Chance geben, reinen Tisch zu machen: "Sind die Sessel bis 15. März wieder da, sehen wir über die Sache hinweg."
Trauriger Höhepunkt der Diebstähle
Der Sesseldiebstahl war bislang der traurige Höhepunkt von Diebstählen in den Schulen. "Es sind auch schon Bälle und ähnliches weggekommen oder Geräte kaputt gemacht worden. Natürlich ohne dass sich die Verursacher dazu bekannt hätten", bedauert Kunesch.
Es sollen neuerlich Gespräche mit den Vereinen geführt werden, die Zugang zum Turnsaal hatten. Danach lässt sich der Kreis Verdächtiger weiter eingrenzen. Wird der Fall nicht aufgeklärt, dürfte der Verein zum Handkuss kommen, der sich beim Schließsystem den maßgeblichen Schnitzer geleistet hat.
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