Pecherei in Ternitz hautnah erleben

Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak und Pecher Peter Plochberger freuen sich über die erste Harzernte. Seit diesem Frühjahr machen Schaubäume im Ternitzer Kindlwald und in St. Johann das fast ausgestorbene Handwerk der Pecherei wieder sicht- und erlebbar | Foto: Robert Unger/Stadtgemeinde Ternitz
  • Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak und Pecher Peter Plochberger freuen sich über die erste Harzernte. Seit diesem Frühjahr machen Schaubäume im Ternitzer Kindlwald und in St. Johann das fast ausgestorbene Handwerk der Pecherei wieder sicht- und erlebbar
  • Foto: Robert Unger/Stadtgemeinde Ternitz
  • hochgeladen von Thomas Santrucek

BEZIRK NEUNKIRCHEN (unger). Zahlreiche Schwarzföhren in den Wäldern zwischen Baden und Ternitz tragen noch die deutlichen Spuren der Pecherei, des alten Handwerks der Harzgewinnung. Bis in die 1970er Jahre gab es den Beruf des Pechers – bis Billigimporte aus dem Ausland und die Entwicklung synthetischer Terpentinersatzstoffe einen ganzen Berufszweig binnen weniger Jahre auslöschte.
 

St. Johann: Bäume werden angepecht

Der Ternitzer Peter Plochberger, aktives Mitglied des Vereins Naturpark Sierningtal – Flatzer Wand, lässt dieses Handwerk in unserer Region nunmehr neu aufleben. Im Bereich des Kindlwaldes und in St. Johann hat er einige Bäume in alter Tradition angepecht, um die Pecherei wieder sicht- und erlebbar zu machen. Eine Schautafel gewährt einen Eindruck, wie tief verwurzelt das fast vergessene Handwerk der Pecherei in Niederösterreich ist und wie hart die Arbeit der Pecher einst war.
 

So fließt das Baum-Gold

„Es gibt nur mehr wenige aktive Pecher in der Schwarzföhrenregion. In den vergangenen Monaten habe ich mich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt und mir das Handwerk mithilfe des Wissens zweier Pecher – und mittlerweile auch meiner eigenen Erfahrungen – angeeignet“, so Plochberger. Pro Woche sucht er jeden der Pechbäume mindestens einmal auf, hobelt sie frisch an, um den Harzfluss aufrechtzuerhalten. „Dabei erfahre ich immer wieder positive Rückmeldungen von Spaziergängern, die überrascht sind, dass heute noch gepecht wird. Viele kennen das Handwerk ja noch aus ihrer Kindheit.“
 

Wochenlanges Warten

Bis ein Pechhäferl voll mit zähflüssigem Harz ist, vergehen mehrere Wochen. Die Hitze der vergangenen Wochen förderte jedoch den Harzfluss. Bürgermeister LAbg. Rupert Dworak freute sich, nun bei der ersten Harzernte dabei zu sein: Die Harzgewinnung war in unserer Region die Lebensgrundlage für tausende Familien. Ich bedanke mich bei Peter Plochberger, der diese alte Tradition in Ternitz wieder erlebbar macht.
 
Helfen Sie mit, damit das Pecherhandwerk nicht in Vergessenheit gerät: Waren Sie oder Ihre Vorfahren selbst Pecher? Kennen Sie alte Geschichten über die Pecherei? Oder haben Sie noch Pecherwerkzeug, aber keine Verwendung dafür? Wenn Sie alte Fotos, Infos oder Werkzeug haben, ist Peter Plochberger (Tel. 0650/500 56 55, peter.plochberger@gmx.at) für die Unterstützung dankbar.

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