Gedenken in Kittsee
Spuren der Erinnerung (1945 - 2020)

Der ehemalige Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, em. Bischofsvikar Prälat Karl Rühringer, Stadtpfarrer Mag. Othmar Posch, Gymnasium-Direktor HR Mag. Walter Roth, Salesianerpater Alois Saghy. | Foto: Andrea Glatzer
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  • Der ehemalige Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, em. Bischofsvikar Prälat Karl Rühringer, Stadtpfarrer Mag. Othmar Posch, Gymnasium-Direktor HR Mag. Walter Roth, Salesianerpater Alois Saghy.
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Aus Anlass des 75. Jahrestages und im Gedenken an die Vertreibung von deutschstämmigen Menschen aus Bruck an der Donau (heute: Most pri Bratislave) wurde von noch lebenden Zeitzeugen und "Nachgeborenen" am 24. Juli eine Gedenkveranstaltung an der Grenze bei Kittsee abgehalten.

KITTSEE (ahg). Es war am frühen Morgen des 3. Juli 1945 im kleinen Dorf Bruck an der Donau in der heutigen Slowakei. Die Umsetzung der sogenannten "Benesch-Dekrete" bedeutete für die ca. 2000 Dorfbewohner auf der Schüttinsel den Beginn unfassbaren Leids. Nach Stunden des gewaltsamen "Zusammentreibens" begann ein kilometerlanger Fußmarsch (mitzunehmen war nur, was man tragen konnte) nach Preßburg/Bratislava. Neben der psychischen Belastung, alles von zu Hause zurückzulassen, war es auch die Sorge um die Alten, Kranken und Kinder, die diesen Strapazen ausgesetzt waren.

Aufgewacht in der Patronka

Erstes Ziel der Vertriebenen war ein Lager in der alten Patronenfabrik von Bratislava. Während des dreiwöchigen Aufenthalts verstarben zahlreiche Personen, auch viele Kleinkinder. Am 23. Juli 1945 wurden die "Brucker" aus dem Lager in Richtung Engerau/Petrzalka und weiter zur österreichischen Grenze bei Kittsee getrieben. Nach einer Nacht auf freiem Feld wurde ihnen am 24. Juli von den russischen Besatzern der Übertritt nach Österreich gewährt.

Brucker geblieben

Auf Initiative des Salesianerpaters Alois Saghy, SDB (er war bei der Vertreibung 10 Jahre alt) und des Gymnasiumdirektors HR Mag. Walter Roth (ein Nachgeborener) und mit Unterstützung des Bürgermeisters Hannes Hornek von Kittsee erinnerte man sich dieser Geschehnisse.
In Anwesenheit des ehemaligen Linzer Diözesanbischofs Dr. Ludwig Schwarz (ebenfalls ein Betroffener) erinnerte die 92jährige deutschstämmige Slowakin Rosina Hoffmann-Stolar in ihrer Rede an diese Zeit: "Man hat uns die Muttersprache aus dem Mund genommen" und sie appelliert  in ihren Worten zur Vergebung und Wachsamkeit in der heutigen Zeit, in der es "Flüchtlinge, Migranten, Menschen in Not gibt, die unserer Hilfe bedürfen".
Als sichtbares Zeichen an jene Zeit steht ein Gedenkkreuz, gestaltet von Karl Putz sowie ein Baum, der als Zeichen des Lebens gepflanzt wurde.
"Über Nacht wurden die Menschen zu Vertriebenen, aber über Jahrzehnte sind sie "Brucker" geblieben", so Mag. Walter Roth.

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