Das Märchen von den Assistenzhunden

Servicehund Dux | Foto: Ing. Monika Gefing

Es war einmal...

So fangen auch viele Märchen an. Und sie enden mit dem schönen optimistischen Spruch: und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch. Ja, das tun die besagten Hunde zum Glück, aber nicht unbedingt alle als Assistenzhunde.

Aber dafür leben die Märchen munter weiter....

Da wäre zunächst das Märchen von den Hunden, die vor dem 1.1.2015 nicht in den Behindertenpass ihrer Besitzer eingetragen waren und deren Hundeführer stolz weiterhin mit ihren angeblichen Assistenzhunden herumspazieren oder rollen. Im Märchen gelten diese Hunde wohl als Assistenzhunde, aber nur dort. Sie waren ohne Eintragung auch schon vor dem 1.Jänner 2015 keine Assistenzhunde, das ist nur früher ohne besonderes Gesetz nicht so sehr aufgefallen.

Wirklich nur Haushund?

Jetzt hat es das Sozialministerium auch schriftlich bestätigt: „Es besteht die Möglichkeit, dass Assistenzhundehalter/innen, die über keine Zusatzeintragung
ihres Assistenzhundes in den Behindertenpass verfügen, eine Beurteilung beim Messerli Forschungsinstitut beantragen. Bei dieser Beurteilung gelangen die ab dem Jahr 2015 geltenden Beurteilungskriterien zur Anwendung
“.

Die nicht eingetragenen Hunde leben also jetzt auf jeden Fall nur als gewöhnliche Haushunde weiter, wenn sie nicht die Assistenzhundeprüfung beim Messerli-Forschungsinstitut nachholen. Daran ändern die ganzen schönen bunten Ausweise der Hundeschulen, ob die jetzt vom Verein Partner-Hunde sind oder von sonst woher, nicht das geringste. Auch wenn die Hundeführer das noch so fest glauben und die Hundeschulen noch so tief dazu schweigen, Gesetz ist Gesetz. Und je früher sich die Hundeführer dieser Tatsache bewusst werden und sich überlegen, wie sie die Prüfung angehen wollen, desto besser.

Wer es immer noch nicht glauben kann, dem wird wohl spätestens dann ein Licht aufgehen, wenn die eingetragenen Assistenzhunde auf ihren Brustgeschirren das neue staatliche Logo tragen, das man nur mit der Eintragung vor dem 31.12.2014 oder ab 1.1. 2015 mit staatlich geprüftem Hund führen darf.

Dass die einschlägigen Hundeschulen jetzt gerne den Mantel des Schweigens über die Sache breiten möchten, ist verständlich. Wer gibt schon gerne zu, dass er seine Kunden falsch oder zumindest unzureichend informiert hat?

Das sind natürlich Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, ändern kann man es ohnehin nicht mehr – ausbaden müssen es jetzt die Hundeführer, die alle die Prüfung nachholen müssen, sofern sie nicht mit einem gewöhnlichen Haushund zufriedengeben wollen, mit dem man ständig einen Hinauswurf oder gar eine Verwaltungsstrafe riskiert, weil man den Versprechungen seiner Hundeschule immer noch glaubt.

Und die neuen Hundeführer?

Werden die Märchen vom automatisch zustande kommenden Assistenzhund weitergesponnen? Werden diese neuen Hundeführer wohl richtig informiert werden, dass jeder zukünftige Assistenzhund schon vor der Zusammenschulung unbedingt die Qualitätsprüfung mit dem Trainer beim Messerli-Forschungsinstitut der Vet. Med. Uni Wien http://www.vetmeduni.ac.at/de/assistenzhunde/ haben sollte und man dann selbst mit dem Hund die Teamprüfung ebenfalls beim Messerli-Institut machen muss? Werden sich die Hundeführer weiterhin blenden lassen von einer „Prüfung“ in der Hundeschule selbst durch wen auch immer? Werden diese Menschen frohgemut zur Zusammenschulung mit einem nicht qualitätsgeprüften Hund fahren, den Hund dann mitbekommen und schließlich in einer großartigen Übergabefeier den Hund von den Großsponsoren feierlich überreicht bekommen, ohne auch nur anschließend an die vorgeschriebene Teamprüfung einen Gedanken zu verschwenden?

Werden sie weiter so naiv sein, die bunten Plastkkärtchen vom Partner-Hundeverein oder wie auch immer die jeweilige Ausbildungsstätte heißt, und das fesche Vereinslogo auf dem Brustgeschirr für einen Nachweis zu halten, dass ihr Hund ein Assistenzhund sei? Werden sie die Gute-Nachtgeschichte akzeptieren, dass die „Internationale Akkreditierung“ ihrer Hundeschule bereits einen Assistenzhund aus ihrem Hund macht?

Werden sie dann aus allen Wolken fallen, wenn sie hören, dass das alles frei erfundene Geschichten sind und die harte Realität so ausschaut, dass sie mit ihrem Hund ohne die angeführten Prüfungen keinerlei Sonderrechte haben? Dass sie den beträchtlichen Betrag an Geld, das sie selbst aufbringen mussten und das viele Geld, das die Sponsoren gutgläubig gesammelt haben, für einen Haushund in rechtlicher Hinsicht ausgegeben haben?

Und die Sponsoren?

Werden sich die weiterhin einreden lassen, dass sie etwas Gutes tun, wenn sie nicht weiter nachschauen, wofür ihr Geld verwendet wird? Was wird geschehen, wenn sie doch draufkommen, was hier gespielt wird? Werden sie dann überhaupt aufhören zu spenden, obwohl das Geld für echte Assistenzhunde so dringend gebraucht wird? Das wäre eine völlige Katastrophe, die man nur jenen Hundeschulen verdanken würde, die immer noch mit verdeckten Karten spielen.

Märchen sind etwas Schönes, für kleine Kinder zum Einschlafen auch sehr gut geeignet. Für erwachsene Menschen ist es besser, wenn sie rechtzeitig in der Realität ankommen, das gilt für Hundeführer wie auch für die Sponsoren gleichermaßen. Sonst gibt es ein böses Erwachen...

Freunde der Assistenzhunde Europas, www.reha-dogs.org

Falls Sie dazu Fragen haben: office@reha-dogs.org

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