Dialogveranstaltung der Initiative Neusiedler See
Die Initiative Neusiedler lud zu einer Informations- und Dialogveranstaltung über die Entwicklung der Seeregion. Dabei geht es auch um wirtschaftliche Interessen.
WINDEN/SEE (doho). Unter dem Namen "Initiative Neusiedler See" haben sich Menschen aus dem Tourismus, der Landwirtschaft, aber auch Betreiber und Investoren, von rund um den See kritische beäugten Projekten, zusammen getan, um gemeinsam mit der Bevölkerung ein Programm für die Regionalentwicklung zu erarbeiten.
Plan zur Regionalentwicklung
Ein erstes Kennenlernen veranstaltete man vergangene Woche beim Karlwirt in Winden. Dabei führte Barbara Karlich eine Podiumsdiskussion. Peter Zellmann, vom Institut für Freizeitforschung, hielt einen Vortrag über die Ideen der Initiative. Voraussetzungen, denen sich die Initiative verpflichtet fühle, seien ein ausgewogenes Verhältnis von Naturschutz und Bewirtschaftung. Einen Ausverkauf des Sees wolle man nicht. Auch das Bekenntnis zum öffentlichen Seezugang findet sich im Programm. "Mit der Digitalisierung und Automatisierung werden Berufe, in denen es viel persönlichen Kontakt gibt immer wichtiger. Der Tourismus bietet solche.", erzählte Zellmann. Dennauch die Wirtschaft der Region soll gestärkt werden. Die Initiative will eine Steigerung der Lebensqualität der Menschen erreichen. Vom Kind bis zum Unternehmer sollen alle profitieren. Deswegen sollen die Bewohner der Region auch nach Erarbeitung des Plans dazu befragt werden.
Emotionale Diskussion
In der anschließenden Diskussion, in der Menschen aus dem Publikum Fragen stellen konnten, ging es mitunter emotional zu. Mit Investor Martin Pfundner und Architekt Herbert Halbritter sind nämlich zwei Personen Teil der Initiative, die selbst teils umstrittene Projekte am See realisieren wollen oder schon realisiert haben.
So fragte ein Herr, woher die Initiative ihre demokratische Legitimation beziehe. "Eine direkte Adressierung ist nicht möglich, da die Initiative nicht als Verein registriert ist, und auch keine Webseite oder Ähnliches hat." Eine Dame aus Neusiedl fragte:"Lebensqualität steigern - was ist das?" - Zellmann:" Lebensqualität bedeutet für jeden etwas anderes." Eine andere Dame stellte das ehrliche Bemühen der Initiative in Frage.
Beiträge zum Programm
Eigentlich wollte Zellmann mit der Diskussion die Formulierungen für die Entscheidungsgrundlage der Bevölkerung erarbeiten, geriet durch einige Fragen aber immer wieder in die Defensive. Immerhin: Es kamen auch Anregungen aus dem Publikum, die vermutlich ins Programm aufgenommen werden. Etwa darauf zu achten, dass der Seezugang für die normale Bevölkerung leistbar bleibt. Einem Herren aus Rust war ein Bekenntnis zum unmotorisierten Sport am See ein Anliegen. Auch wollen viele, dass die Architektur stilistisch zur Region passt.
Rudi Golubich, Obmann des Vereins Freunde des Neusiedlersees meinte zur Veranstaltung: "Die Informationsveranstaltung war schon ein Schritt in die richtige Richtung, doch es wird bedeutend mehr erwartet: Es muss erst Vertrauenswürdigkeit bewiesen werden. Es liegt nun an der Initiative, zu Beweisen, dass sie auf Seite des Bürgerwunsches steht, nicht an den Leuten, einen Vertrauensvorschuss zu gewähren."
Von Seiten der Initiative Neusiedler See sind weitere Veranstaltungen geplant.
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