PV-Pläne der Energie Burgenland
Gemeinden erwarten sich weitere Informationen zu Eignungszonen
Die Energie Burgenland plant, auf Freiflächen und Dächern Photovoltaik-Anlagen im gesamten Burgenland zu installieren – auch sieben Gemeinden des Bezirks wären betroffen.
BEZIRK. 19 sogenannte Eignungszonen auf insgesamt 1.380 Hektar des Burgenlandes wurden von der Energie Burgenland als geeignet für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV) eingestuft. Bis 11. Juni kann jeder wahlberechtigte Landesbürger dagegen "begründete schriftliche Stellungnahmen vorbringen", heißt es im Landesamtsblatt.
Abklärung mit beteiligten Gruppen
Als nächsten Schritt folgen Absprachen mit den betroffenen Gemeinden sowie Abklärungen hinsichtlich Naturschutz, bisheriger landwirtschaftlicher Nutzung der jeweiligen Freiflächen sowie der verfügbaren Netzanschlüsse im umliegenden Gebiet, so Jürgen Schwarz von der Energie Burgenland.
Risiko des Black-Out
Schwarz weist auch auf das aktuelle Problem von Black Outs im Bereich der Erneuerbaren Energien hin. Denn die Puffer von Erneuerbaren Energieträgern könnten nicht so rasch reagieren wie konventionelle Energiespeicher. Zudem sei der Stromverbrauch in den letzten Jahren – im Gebiet der gesamten europäischen Union – massiv angestiegen.
Hybridparks
Ziel der aktuellen Bauvorhaben im Energiesektor des Burgenlandes seien daher sogenannte Hybridparks, so Schwarz. Dabei sollen die PV-Anlagen in der Nähe von bestehenden Windparks gebaut werden um damit eine gemeinsame Stromerzeugung zu nutzen. Auch hinsichtlich der Netzanschlüsse möchte man auf die bestehenden der Windparks zugreifen.
Wind- und Sonnenkraft nutzen
Denn laut Schwarz bestehe bei starkem Wind wenig Sonnenlicht und umgekehrt, wodurch die Hybridparks die laufende Stromversorgung sicherstellen würden – er nennt dabei eine Leistung, die in etwa dem eines Donaukraftwerkes entspräche.
Geschäftsführer der PK Windpark Management GmbH in Parndorf, Lukas Püspök, sieht in den Hybridparks ebenfalls die Zukunft der Energie-Erzeugung.
Im Gebiet der Gemeinden Mönchhof und Halbturn – wo in der Nähe aktuell von der Firma Püspök der modernisierte Windpark "Pannonia Gols" entsteht – ist auch die größte Photovoltaik-Fläche der Energie Burgenland mit insgesamt 354 Hektar angedacht.
Landwirtschaftliche Nutzung behindert
Mönchhofs Bürgermeister Josef Kolby (ÖVP) sieht den Photovoltaik-Plänen des Landes grundsätzlich positiv gegenüber, meint aber, dass noch einiges in der endgültigen Umsetzung zu klären sei. Es haben bereits einige Gespräche im Mönchhofer Gemeinderat stattgefunden, worauf aber weitere folgen sollen. Als einen wichtigen Punkt nennt Kolby den Verlust der bisher für die Landwirtschaft nutzbaren Flächen, wenn auf diesen PV-Anlagen installiert werden. Dahingehend erwarte er sich Stellungnahmen, um damit der Bevölkerung nahelegen zu können, warum solch große Flächen des Gemeindegebietes für PV-Anlagen benötigt werden.
Halbturns Bürgermeister Markus Ulram (ÖVP), dessen Gemeindegebiet in die größte PV-Fläche fallen würde, lehnt eine öffentliche Stellungnahme zu den Energie-Plänen des Landes ab.
Auswahlkriterien für Gebiete
"Parkflächen und Fabriksgelände vor Ackerflächen" meint der Kittseer Bürgermeister Johannes Hornek (ÖVP) in der Debatte um die Flächenentscheidung der PV-Anlagen, denen er im Grunde sehr positiv gegenüber stehe. Er weist jedoch daraufhin, dass zwar jeder etwas von den Energieplänen habe, die letztlich Leidtragenden aber immer die Bevölkerung der Gemeinden sei, in denen PV-, Wind- oder andere energieerzeugende Großanlagen gebaut werden. Deshalb erwarte er sich eine – noch ausstehende – Stellungnahme des Landes, nach welchen Gesichtspunkten die Eignungszonen ausgewählt wurden.
Er hoffe, dass man in naher Zukunft gemeinsam auf einen grünen Zweig komme, fasst Hornek die anstehenden Absprachen zwischen Land, Gemeinden und weiteren Gruppen zusammen.
Nachhaltigkeit
Auch Gerhard Zapfl (SPÖ) ist es ein großes Anliegen, aus dem PV-Projekt vor Allem Vorteile für die Nickelsdorfer Bürger zu erreichen. Er und der gesamte Gemeinderat von Nickelsdorf sehe in dem Projekt den persönlichen Beitrag zum Umweltschutz und stehe den Plänen daher positiv gegenüber.
"Mein wichtigstes Ziel für die Zukunft ist es, dass die Jugend auch morgen in einer intakten Natur leben kann", schließt Zapfl.
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