Gastro-Befragung im Bezirk Neusiedl am See
Was machen unsere Wirte im Lockdown?
Mit vielfachen Umständen wie 3G über 2G bis Lockdown kämpfen auch unsere Wirte situationselastisch in Corona-Zeiten. Kochen ist dennoch angesagt.
BEZIRK. Die RegionalMedien Burgenland fragten bei Wirten im Bezirk nach, wie es ihnen im vierten Lockdown geht und wie lange wir auf unser Stammlokal verzichten müssen.
Frank: "Guter Sommer aber Martini schon durchwachsen"
Darauf hatte Martin Frank, der Wirt vom Gasthaus Frank in Mönchhof auch keine verbindliche Antwort. Aber er kämpfe sich mit seinem Betrieb und seinen Mitarbeitern durch. Diese arbeiten in Kurzarbeit, zum Schutz im abwechselnden Schichtbetrieb.
"Wir kochen für Essen auf Räder und für Kindergärten, die offen halten. Wir müssen uns wirtschaftlich sehr anstrengen."
Der Wirt hat auch wieder ein Abholservice eingerichtet, um unter anderem die älteren Stammgäste zu versorgen. Martin Frank hat sich über eine gute Sommersaison mit dem Radtourismus gefreut. Die Martini-Gansl-Saison sei aber schon wieder durchwachsen gewesen und die Weihnachtsfeiern finden beim Wirten heuer wieder nicht statt. Der Wirt erinnerte sich an die Ballsaison im Gasthof, aber das ist auch schon lange her. Leider habe der Bus-Tourismus stark nachgelassen. Was bleibt sei die Hoffnung, dass es 2022 besser wird.
Hartmann: "Tschüss, dann bis Ostern"
Die taffe Bianca Hartmann habe die schrecklichen Bilder der vielen Corona-Kranken in den Spitälern vor Augen. Sie führt seit 2012 das LARGO in Neusiedl am See. Sie sieht einen Teil ihres Geschäftsumsatzes schon seit der Einführung der 2G-Regelung weggebrochen, denn Stammgäste blieben aus.
"Das letzte Mal hatte ich am 21.11. vor dem Lockdown offen, als sich meine Gäste mit 'Tschüss, dann bis Ostern' ironisch gemeint, verabschiedet haben."
Die Hilfestellung der Wirtschaftskammer mit Umsatzersatz werde sie in Anspruch nehmen.
Husz-Gelbmann: "Brauchen das Kochen, um uns zu beschäftigen"
Simone Husz-Gelbmann vom Gasthaus zur Linde in Sankt Andrä am Zicksee hatte es eilig, denn sie holte sich nach dem Interview gerade den dritten Stich:
"Wir kochen für unsere Gäste auch im Lockdown, weil wir uns der großen Verantwortung bewusst sind und wir brauchen das Kochen auch für uns selber, um uns zu beschäftigen."
Die Speisen-Ausgabe beim Abholfenster erfolge reibungslos. Zu den Weihnachtsfeiertagen wird der Traditionsbetrieb, wie schon die Jahre zuvor geschlossen bleiben. Ihr Personal hat Resturlaube verbraucht und wird in Kurzarbeit beschäftigt.
Tschida zeigt sich pragmatisch
Der Wirt des Jahres Hannes Tschida aus Apetlon sieht die derzeitige Situation pragmatisch. Wenn am 13. Dezember wieder aufgesperrt werden darf, dann werde sein Gasthaus "Zum fröhlichen Arbeiter" wieder voll dabei sein. Von der 2G+-Variante hält er persönlich nichts, denn auch der Handel verwehre sich gegen diese zusätzlichen Kontroll-Auflagen. Speisen "to go" gibts im Gasthaus am Wochenende.
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