Tourismus-Projekt in Fertörakos
GRÜNE Burgenland treffen ungarische GRÜNE
Nicht nur die GRÜNEN im Burgenland sprechen sich gegen das Mega-Tourismus-Projekt in Fertörakos aus, sondern auch die ungarischen GRÜNEN von der LMP.
NEUSIEDLER SEE. In einem ersten virtuellen Vernetzungstreffen der GRÜNEN beider Länder wurden Möglichkeiten besprochen, um eine Verkleinerung des Bauprojekts in Fertörakos zu erreichen.
Auswirkungen auf gesamten See
"Unser Ziel ist, als politische Parteien gemeinsam mit NGOs aus beiden Staaten den Bau des riesigen Tourismus-Projekts zu stoppen und ins Gespräch über eine Redimensionierung des Baus zu kommen. Denn was am Seeufer passiert, hat immer Auswirkungen auf die Ökologie des gesamten Sees und seiner Umgebung. Da ist grenzüberschreitende Zusammenarbeit das Gebot der Stunde", freut sich die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik über das erste virtuelle Kennenlernen.
Kein Umweltgedanke in Ungarn
In Ungarn sei das Projekt ein Riesenthema, aber die Möglichkeiten für die GRÜNEN und NGOs stark eingeschränkt, meint LMP-Bezirkssprecher für Györ, Ferenc Jenei. "Umweltschutz spielt für die alles dominierende Orbán-Partei Fidesz keine Rolle, daher ist es jetzt wichtig, international auf das Projekt aufmerksam zu machen".
Dies unterstreicht auch die LMP-Nationalratsabgeordnete Ersébeth Schmuck: "Für die Fidesz-Partei zählt in erster Linie die Wirtschaft, daher gibt es auch keine Ambitionen, das Projekt zu verkleinern oder umweltverträglich zu machen. Ihre Sorge gilt der Konkurrenz aus Österreich. Das ist das Hauptargument".
Kaum Eingriffsmöglichkeit
Für Ákos Németh, den LMP-Stadtrat von Szombathely und Bezirkssprecher aus dem Nachbarbundesland Vas, sei das Hauptproblem, dass auf regionaler Ebene kaum Spielraum bestünde. "Wir haben versucht, das Baurecht so zu verändern, dass massive Eingriffe in die Natur, in den Nationalpark abgeschwächt werden. Aber die Fidesz-Regierung kann diese Änderungen aus 'besonderem nationalen Interesse' jederzeit wieder außer Kraft setzen", kritisiert er.
"Klimawandel macht nicht an Grenzen Halt"
Auf diesen ersten wichtigen Schritt zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sollen weitere Treffen folgen – auch im Hinblick auf die ungarische Parlamentswahl, bei der das System Orbán auf dem Prüfstand stehe. "Grenzüberschreitende Zusammenarbeit kann stärken und Mut machen. Der Klimawandel macht nicht an den Grenzen Halt, daher muss Klimaschutzpolitik und Naturschutz grenzüberschreitend und gemeinsam gestaltet werden. Auch im Burgenland", schließt Petrik.
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