5 Jahre Projekt „Erinnerungszeichen“

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FRAUENKIRCHEN. Die 14 jüdischen Friedhöfe des Burgenlandes gehören zu den letzten steinernen Zeugen der ab 1938 von den Nationalsozialisten systematisch zerstörten jüdischen Kultur. Die im Jahr 2010 ins Leben gerufene Projektinitiative „Erinnerungszeichen“ vereinigt Bewusstseinsarbeit mit Jugendlichen mit Themen der jüdischen Kultur, Geschichte und Shoa und wurde von Landeshauptmann Hans Niessl und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien initiiert. Projektträger dieser österreichweit einzigartigen Initiative ist der Verein Re.F.U.G.I.U.S. - Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative und Stiftung. Sämtliche Arbeiten werden in enger Abstimmung mit der Israelitischen Kultusgemeinde und unter Einhaltung sämtlicher religiöser Vorschriften getätigt. „Die jüdischen Gemeinden sind Zeugen einer ehemals blühenden jüdischen Kultur im Burgenland. Wir haben aufgrund unserer Geschichte eine besondere Verantwortung, die Erinnerung für kommende Generationen wach zu halten“, erklärte dazu Landeshauptmann Hans Niessl am Jüdischen Friedhof in Frauenkirchen.

Das Projekt steht im Zusammenhang mit dem Washingtoner Abkommen und der darin definierten Verpflichtung der Republik zur Pflege der jüdischen Friedhöfe. Seit 2010 wurden auf fast allen Friedhöfen des Burgenlandes Sanierungs- und Pflegearbeiten durchgeführt. Die Friedhöfe befinden sich in Kittsee, Frauenkirchen, Gattendorf, Eisenstadt (2), Mattersburg, Bad Sauerbrunn, Lackenbach, Kobersdorf, Deutschkreutz,
Stadtschlaining, Rechnitz, Oberwart und Güssing. Einen wichtigen Anteil an der Pflege der Friedhöfe tragen auch die jeweiligen Gemeinden und Städte.

„Erinnerungszeichen“ setzt Pflegemaßnahmen in den Köpfen der Menschen…
Die Pflegemaßnahmen sind nicht nur manuell – gärtnerisch. Im Projekt wird besonderen Wert auf "geistige Pflegemaßnahmen“ gesetzt. Besonders für den Verein RE.F.U.G.I.U.S. sind Aspekte der Gedenkarbeit und Bewusstseinsbildung seit Beginn der Initiative die wesentlichen Triebfedern der Arbeit. Bewusstseinsarbeit mit Jugendlichen soll diese für Themen der jüdischen Kultur, Geschichte und der Shoa sensibilisieren. Dies erfolgt durch LehrerInnen, WissenschaftlerInnen, Zeitzeugen, Medien aber auch durch Museumsbesuche. Im Rahmen des Projektes ist für die beteiligten Schülergruppen der Besuch des Jüdischen Museums Eisenstadt und des dortigen Friedhofes bereits Tradition. Seit 2010 beteiligten sich bereits über 150 burgenländische Schülerinnen und Schüler an diesem Projekt.

…und Pflegemaßnahmen an den letzten Zeugen der jüdischen Kultur im Bgld.
„Erinnerungszeichen“ hat auch die Sanierung- und Pflege der 14 jüdischen Friedhöfe des Burgenlandes zum Ziel. Die Arbeitskräfte dazu kommen von der Firma „Trendwerk“, einem innovativen und wirtschaftsnahen Unternehmen, das Arbeit suchende Menschen nachhaltig in den Arbeitsmarkt integriert. In den letzten vier Jahren wurden ca. 120 Lastwagenladungen an Rodungsgut aus den burgenländischen Friedhöfen abtransportiert.

Geschichte des Projektes

Im Jahr 2009 fand ein Treffen zwischen Landehauptmann Hans Niessl und dem damaligen Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Dr. Ariel Muzicant statt, bei dem eine gemeinsame Aktion im Zusammenhang mit den jüdischen Friedhöfen vereinbart wurde. Das Projekt „Erinnerungszeichen“ wurde geboren. Die Idee wurde auf zwei Ebenen weiterentwickelt: manuelle Arbeiten in den Jüdischen Friedhöfen und Bewusstseinsbildung in Kooperation mit Schulen. Die Kulturabteilung des Landes Burgenland hat daraufhin das Projekt „Erinnerungszeichen“ entwickelt: es sollten geistige Erinnerungszeichen, aber auch physische – also sichtbare - auf den 14 Friedhöfen gesetzt werden. Zur Abwicklung des Projektes konnte bereits 2010 der Verein RE.F.U.G.I.U.S. gewonnen werden.

Die Unterstützer von „Erinnerungszeichen“

Die Kosten dafür wurden von Land Burgenland, der IKG-Wien und der Firma Trendwerk und dem AMS geteilt. Mit Hilfe von Trendwerk und RE.F.U.G.I.U.S. wurde ein arbeitsmarktpolitisches Projekt initiiert. Besonders erwähnenswert ist die großzügige Unterstützung des Projektes durch die Straßenmeistereien Eisenstadt, Mattersburg und Oberpullendorf. Große Hilfestellung wurde auch von den burgenländischen Gemeinden geleistet.

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