Causa Hallenbad: Die Uhr tickt
NEUSIEDL/SEE (doho). Die Schonfrist des Hallenbads ist vor kurzem verlängert worden. Eigentlich hätte bis Ende Juni ein Finanzierungskonzept vorliegen müssen, Bürgermeister Kurt Lentsch hat sich aber dazu entschieden noch zwei Wochen (bis etwa 14. Juli) auf Antworten aus den Gemeinden des Bezirks zu warten. Diese hatten sich vergangenes Jahr eigentlich dafür ausgesprochen das Hallenbad finanziell zu unterstützen. 7 Euro pro Person sollen es in den nächsten 20 Jahren sein, sofern die Unterstützung zugesagt wird. Die Schulen von knapp 30 Gemeinden aus dem Bezirk Neusiedl, aber auch aus Niederösterreich, besuchen regelmäßig das Neusiedler Hallenbad.
Klarheit fehlt
Das Fehlen klarer Ansagen zur Finanzierung des Bades macht vor allem die Initiative Rettet das Hallenbad stutzig. In einem vor kurzem veröffentlichten offenen Brief an die Politiker des Bezirks stellt sie bohrende Fragen:
"Mittlerweile ist es 5 nach 12. (...) Wie sieht der aktuelle Stand aus? Unsere Fragen an den Bürgermeister wurden nur vage beantwortet. Wie wurde in den Gemeinden abgestimmt? Welche haben sich dafür und dagegen ausgesprochen? Nichts wird offen gelegt."
Zwar hat Bürgermeister Lentsch bekräftigt auf "mehreren Ebenen" nach einer Lösung zu suchen, auch ein weiteres Treffen mit der Landesregierung sei geplant. Nähere Details nannte er aber nicht.
Der beklagte Mangel an Transparenz, befürchtet die Initiative, könne zum vorzeitigen Schließen des Hallenbads aus Haftungsgründen durch Geschäftsführer Georg Glerton führen.
Ein Blick in die Facebookgruppe der Initiative Rettet das Hallenbad zeigt großen Frust und Ärger vonseiten der vielen Unterstützer. Sollten nicht bald klare Fakten und Erklärungen der politisch Verantwortlichen kommen, schließt man eine Neuauflage der großen Protestaktion vor dem Neusiedler Rathaus, wie vergangenen Oktober, nicht aus.
Wird gearbeitet
Bürgermeister Kurt Lentsch zu dem Vorwurf, dass der Initiative nichts offen gelegt wird: "Ich bitte um Verständnis, dass man nicht erwarten kann, dass ich einer Initiative mehr Wissen zukommen lasse, als den Gemeinderäten, die darüber beschließen müssen. Diese werden bei den von mir avisierten Sitzungen informiert. Und gemeinsam mit der Geschäftsführung wird der Status Quo dann analysiert. Wir müssen bei er Gemeinderatssitzung entscheiden, was passieren soll. Das heißt nicht, dass wir am nächsten Tag schließen werden, auch wenn wir keine Lösung finden." Die nächste Gemeinderatssitzung soll noch im Juli stattfinden.
Stehe zum Bad
Lentsch weiter: „Ich stehe noch immer zum Hallenbad und möchte es erhalten! Dies ganz im Gegenteil zu einigen Unterstellungen von denen, die bisher noch nichts dazu beigetragen haben und auch keine Bereitschaft für die Zukunft gezeigt haben! Aber ich muss auch aus meiner Verantwortung allen Neusiedlern gegenüber zum xten Mal sagen, wir werden das so in dieser Form sicher nicht ohne finanzielle Beteiligung aller Nutzergruppen leisten können."
Link:
Rettet das Hallenbad
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