"Hätte mir mehr Sensibilität gewünscht!"
Maria Luise Ebersdorfer aus Wallern ist verärgert, weil man ihr den Baum auf der Gasse umgeschnitten hat.
WALLERN. Der Grund dafür: Der Kanal musste saniert werden. Das sieht sie ja ein, nur dass dafür ihr alter Baum sterben musste, das nicht. "Man hat mir gar nicht gesagt, dass draußen aufgegraben wird", so die Wallernerin. "In der Früh gab es auf einmal Baulärm auf der Straße. Ich bin dann hinaus und habe den Arbeitern gesagt, sie müssten auf mein Immergrün, das ich gesetzt habe, aufpassen. Das haben sie auch getan, die Arbeiter waren wirklich großartig."
Maria Luise Ebersdorfer war bereits in Wien, als sie ein Anruf des Baumeisters ereilte, dass der Baum umgeschnitten werden müsse. "Weil man die Wurzeln abgeschnitten hätte und Gefahr im Verzug sei", so Ebersdorfer. Sie kontaktierte daraufhin die Baumschule Steinhofer, weil sie eine zweite Meinung einholen wollte. "Ich wollte einfach wissen, ob man den Baum nicht doch noch retten könnte. Immerhin hat ihn mein Vater gesetzt! Herr Steinhofer konnte aber erst am nächsten Tag in der Früh, also bat ich darum, mit dem Umschneiden bis dahin zu warten."
Als sie dann nach Hause kam, war der Baum allerdings umgeschnitten. "Mein Vorwurf ist, dass nicht abgewartet wurde", ärgert sich die Anrainerin. "Man hat einfach kein Gefühl und ein Baum hat keinen Wert für die Leute."
Dem widerspricht Bürgermeister Helmut Huber. "Es war Gefahr im Verzug und die Arbeiten konnten nicht weitergehen", so der Bürgermeister. "Natürlich ist es schade um den Baum und normalerweise versuchen wir alles, um einen Baum zu erhalten. Aber in diesem Fall war es nicht möglich. Es wird aber an dieser Stelle ein junger Baum gesetzt. Und auch die Bewässerung wird ersetzt."
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