Wasserexperten zum Glashaus-Projekt in Frauenkirchen: Keine negativen Auswirkungen für Grundwasser zu erwarten; Glashaus-Gegner skeptisch

Niessl scharrte eine Reihe von Wasserexperten um sich und betonte abermals, voll und ganz hinter dem geplanten Glashaus in Frauenkirchen zu stehen
8Bilder
  • Niessl scharrte eine Reihe von Wasserexperten um sich und betonte abermals, voll und ganz hinter dem geplanten Glashaus in Frauenkirchen zu stehen
  • hochgeladen von Franz Tscheinig

FRAUENKIRCHEN (ft). In der Diskussion um das geplante Glashaus-Projekt der Firma Perlinger in Frauenkirchen meldeten sich nun renommierte Wasserexperten zu Wort. Ihr Resümee: Sowohl eine Beeinträchtigung der Grundwasserqualität als auch eine Übernutzung des Grundwassers sei auszuschließen. Perlinger arbeite mit einem geschlossenen Wassersystem, das ein Eindringen von Stoffen ins Erdreich und somit ins Grundwasser verhindere. Landeshauptmann Hans Niessl betont abermals, hinter dem Glashaus-Projekt zu stehen. Skepsis bleibt trotzdem.

80 Bürger vor Ort

Gut 80 Bürger hatten sich am Freitagnachmittag im Alten Brauhaus in Frauenkirchen eingefunden. Der Grund: Niessl hatte eine Reihe renommierter Wasserexperten um sich gescharrt, um mögliche Bedenken bei der Bevölkerung in Frauenkirchen bezüglich des geplanten Glashauses auszuräumen. Dies schien auch zu gelingen. Zumindest vorerst.

"Keine Einwände"

Aus wasserwirtschaftlicher und mengenmäßiger Sicht gebe es keine Einwände gegen das Projekt, meinte etwa der Universtitätsprofessor Alfred Paul Blaschke von der TU Wien. Die Kreislaufführung des Bewässerungswassers der geplanten Anlage sei vorbildlich. „Dabei wird das Drainagewasser in Rinnen aufgefangen und dem Bewässerungswasser zu 100% wieder zugeführt“, ergänzte DI Hans Urban.

Alarmeinrichtung zum Schutz

Bei Störfällen werde einer Alarmeinrichtung ein zu hoher oder zu niedriger Wasserverbrauch gemeldet und die Bewässerungsstation unverzüglich gestoppt. Die Speichertanks für das Rücklaufwasser sowie der Tagesvorratstank sollen dazu mit Leckerkennungseinrichtungen ausgestattet werden. Rund ein Hektar der Gesamtfläche (diese beträgt 20 Hektar, wobei 13 Hektar vom Glashaus eingenommen werden) des Projektes werde für die Speicherung des Regenwassers genutzt, wobei sämtliche Dachflächen der Anlage herangezogen würden. Diese Vorgangsweise sei insbesondere für den Seewinkel der richtige, zukunftsweisende Weg, sagt Blaschke. Eine Gefahr für das Grundwasser schließt der Experte aus.

83.000 m3 Wasser aus Brunnen

Um das Glashaus zu betreiben müssen zusätzlich zum Regenwasser 83.000 m3 Wasser aus Brunnen entnommen werden. Dies sei im Vergleich zu der zur Verfügung stehenden Menge ein geringer Wert, sagt Gerald Hüller, Leiter der Fachgruppe Wasser, Umwelt und Ländliche Struktur am Amt der Burgenländischen Landesregierung: „Derzeit sind 900.000 m3 der Grundwasserneubildung ungenutzt. Wird das Projekt umgesetzt bleiben noch immer über 800.000 m3 ungenutzt.“
Zur Überprüfung seien zwei Grundwassersonden im Abstrom der Anlage bzw. im Zustrom zur Brunnenanlage Frauenkirchen des Wasserleitungsverbandes vorgesehen. „Sinkt der Wasserspiegel über das vordefinierte Niveau ab, werden strikt abgestufte Maßnahmen gesetzt. Das kann bis zum absoluten Beregnungsverbot gehen“, so Hüller. Im Teilabschnitt Frauenkirchen sei dies noch nie der Fall gewesen.

Zusätzliche Auflagen

Größter Wasserentnehmer in der Region ist der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland. Maximal 412 m3 Wasser dürfen an einem Tag entnommen werden. „Der Schutz des Wassers hat für uns höchste Priorität. Wir haben im Gespräch mit dem Unternehmen auch zusätzliche Auflagen definiert. Von unserer Seite gibt es keine Einwände gegen das Projekt“, so der Obmann der Plattform Wasser Burgenland, Helmut Herlicska.
Niessl: „Der Kreislauf der Bewässerung und die Nutzung von Regenwasser und Windstrom machen dieses Projekt zu einem der ökologischsten Projekte, die es auf diesem Gebiet in Europa gibt."

Bedenken geäußert

Während rund die Hälfte der anwesenden Bürger jedes Statement des Expertenkreises beklatschte, verhielt sich die andere eher skeptisch und äußerte schließlich Bedenken bezüglich der Sicherheit für das Grundwasser: "Ich habe jahrelang in einem Chemie-Unternehmen gearbeitet und dort herrschen sicherlich strengere Vorschriften. Trotzdem kam es hin und wieder zu Zwischenfällen. Ich frage mich, wie Sie eine 100%ige Sicherheit garantieren wollen?", fragte einer der eher skeptischen Bürger in Richtung Perlinger. Dieser habe diesbezüglich aber keinerlei Bedenken: "Es gibt in Deutschland und anderen Ländern bereits viele solcher Glashäuser und es gibt dafür unzählige Sicherheitsvorschriften, die bis ins kleinste Detail überprüft werden. Das Glashaus wird zu 100 Prozent sicher sein", so Perlinger.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
SPS: Catering im Seewinkel | Foto:  ©SPS
17

Partyservice & Catering
Der regionale Gourmet-Anbieter im Seewinkel

Der Seewinkler Partyservice bietet kalte und warme Delikatessen, Gegrilltes sowie Picknick am See: Feinste Leckereien als Catering, aus bevorzugt regionalen und frischen Zutaten. FRAUENKIRCHEN. Ob dekoratives Fingerfood, kalte Platten oder warme Strudel, Wraps und Burger, der Seewinkler Partyservice bietet für jede Gelegenheit und jedes Event die passende - köstliche - Lösung. Auch kreative Ideen und individuelle Wünsche setzt das Team gerne um. Das schmutzige Geschirr? Nimmt SPS wieder mit! ...

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den April 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.