Coronavirus im Schlachthof: fehlerhafte Tests oder überraschend viele Immune

Foto: Bild: Pixabay

In Schlachthöfen scheint sich das Coronavirus besonders gut auszubreiten und viele Mitarbeiter zu infizieren. Es gibt weltweit eine Häufung von Infektionen aber nur in der Fleischzerlegung.. Bekanntheit erlangten die Fälle in den Tönnies Schlachthöfen von Gütersloh, wo 1700 Personen positiv getestet wurden. Gestern sind wieder 66 Menschen bei 1.046 Abstrichen in einem Hühnerschlachthof des Wiesenhof-Konzerns im niedersächsischen Lohne positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Und es sind die Schlachthöfe, die erheblich mehr positive Fälle haben als andere Großbetriebe wo Menschen auf engstem Raum zusammenarbeiten. Anfang Mai schrieb der britische Guardian bereits über der Sorge von Experten, dass die Versorgung mit Fleisch stark beeinträchtigt werden könnte. In den USA seien 180 Schlachthöfe betroffen, aber auch aus Irland, Spanien, Australien, Brasilien und anderen Ländern gab und gibt es merkwürdige Häufungen.

In Deutschland kennen wir Fälle in Birkenfeld in Baden-Württemberg und Coesfeld in Nordrhein-Westfalen – wo es ebenfalls einen Lockdown gab.

Erklärung für die Häufungen gibt es bislang keine. Merkwürdig ist auch, dass besonders die in der Fleischzerlegung Arbeitenden betroffen sind und dass die Fälle fast ausschließlich symptomlos verlaufen.

Multipolar berichtet von einer Untersuchung der Vorfälle bei Tönnies durch den Bonner Infektiologen Martin Exner. Er sieht hier zwei Besonderheiten. Zunächst kommt er zum Schluss, die Umluftklimaanlage in der Zerlegung lasse die Aerosole nicht zu Boden sinken, sondern halte sie in der Luft, wodurch sie sich anreicherten. Als nächstes folgert Exner, dass es dadurch zur Infektion gekommen wäre, obwohl ein solcher Infektionsweg für respiratorische Viren bislang nicht bekannt gewesen sei. Man hätte also eine neue Art der Gefährdung gefunden, durch die speziellen Eigenschaften dieses neuen Virus. Nicht überrascht hat ihn die Anreicherung der Aerosole, allerdings sei der Infektionsweg eben neu.

Ähnliche Analysen stellt der Schweizer Immunologe Beda M. Stadler, Em. Prof. der Universität Bern, an unter dem Zwischentitel „Klimaanlagen als Virenschleudern“

„Man kann in Amerika wohl vielen eine Maske aufzwingen, aber auf keinen Fall die Klimaanlage wegnehmen. Doch ältere Klimaanlagen sind regelrechte Virenschleudern. Die Menschen versammeln sich drinnen, wie im Winter, allerdings weil es draußen zu heiß ist. … Es wäre daher sinnvoll, wenn man zuerst einmal die Klimaanlagen in unseren Bussen und Zügen unter die Lupe nähme, bevor man den Passagieren eine Placebo-Maske aufzwingt.“

Neuere Klimaanlagen sind mit Schwebstofffiltern (HEPA = High Efficiency Particulate Air filter) ausgestattet, die Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner 1 µm abscheiden, wie z. B. Bakterien und Viren, Pollen, Milbeneier und -ausscheidungen, Stäube, Aerosole und Rauchpartikel.

Wie schon am 23. Juni berichtet, wissen wir, dass Schlachttiere, nämlich Geflügel, Schweine und Rinder, aber auch Haustiere ebenso von Coronaviren befallen werden. Und um negative Auswirkungen auf die Fleischproduktion zu vermeiden, sind Impfungen insbesondere in der Massentierhaltung möglich.

Eine direkte Ansteckung mit diesen Coronaviren ist für Menschen wohl ausgeschlossen, aber es ist anzunehmen, dass Virenbruchstücke bei der Zerlegung in Tröpfchen und Aerosolen in die Luft gelangen und von alten Klimaanlagen ohne taugliche Filter in der Luft verdichtet und von den dort Arbeitenden eingeatmet werden. Und diese Virentrümmer landen dann per Abstrich in der Probe.

Wir wissen auch vom Ringtest von den Qualitätssicherern INSTAND in Deutschland, dass bei bis zu 8 Prozent der Proben bei Vorliegen eines von zwei anderen, harmloseren Coronavirus-Varianten ein positives Ergebnis erzielt wurde. Wobei der Ringtest nicht mit denen in den Schlachttieren vorkommenden Viren durchgeführt wurde. Wir wissen also nicht, wie hoch hier die Fehlerquote der falsch-positiven ist.

Das Problem mit dem PCR-Test auf aktive Infektionen ist aber nun, dass er auf Virenbestandteile anspricht. So passiert bei einigen Hunderten Koreanern, die die Infektion hinter sich gebracht hatten, das Immunsystem hatte die Viren zerstückelt und vernichtet und der PCR Test ließ vermuten, dass die Getesteten aktiv infiziert seien, was aber schlicht falsch war.
Alternative Erklärung: Immunität

Mangels Kontrolltests und ausreichender Qualitätssicherung kann man kein definitives Urteil über mögliche Kreuzreaktionen und falsch positive-Testergebnisse mit den anderen Coronaviren treffen. Offenbar ein Versäumnis der Behörden.

Das „Faktenchecker“ Portal Correctiv ist der Frage nachgegangen ob es eine derartige Kreuzreaktivität gibt. Verneint wurde dies vom RKI, was wenig wundert, werden die doch nicht den eigenen empfohlenen Test madig machen, und anderen auf Basis theoretischer Überlegungen. Eine tatsächliche Qualitätssicherung gibt es aber nicht und damit auch keinen Beweis, sondern nur Vermutungen. Was Correctiv macht, ist die Abfrage von Meinungen und kein Faktencheck.

Wenn die Tests also tatsächlich richtig sind, dann haben wir Cluster von Infizierten, mit einem überraschend hohen Anteil von über 98 oder 99 Prozent von gegen das Coronavirus immunen Menschen, denn Erkrankungen oder gar Hospitalisierungen wurden keine bekannt. Und symptomlose Erkrankungen gibt es genauso wenig wie „wannenlose Badewannen“, die Daniel Düsentrieb einmal erfinden wollte.

Immunität wird definiert als die Fähigkeit des Organismus, bestimmte Pathogene wie Viren ohne Symptome zu eliminieren. Bestätigte Fälle (Infizierte) bleiben also dank Immunität symptomlos.

Wir wissen auch, dass die Beschäftigen in den Schlachthöfen in engen Massenquartieren wohnen, es aber dort zu keiner nennenswerten Weiterverbreitung gekommen ist. Das wäre ein Hinweis darauf, dass Immune Personen das Virus nicht oder höchstens in äußerst geringen Umfang weiterverbreiten können.

Das Handelsblatt berichtete über eine Pressekonferenz der WHO Chef-Epidemiologin Maria van Kerkhove, die sagte:

„Nach den uns vorliegenden Daten scheint es immer noch selten zu sein, dass ein asymptomatisch Infizierter [das Virus] tatsächlich auf eine zweite Person überträgt.“

Fazit

Die Häufungen der durch PCR-Tests bestätigten Fälle in Schlachthöfen weltweit, sind jedenfalls eine Anomalie. Entweder sind die PCR-Tests sehr unspezifisch und reagieren auf andere Coronaviren recht häufig und produzieren falsche Resultate, oder wir haben eine Berufsgruppe mit ausgesprochen hoher Immunitätsrate gegen SARS-CoV-2.

Eine sorgfältige wissenschaftliche Abklärung der Sachverhalte könnte wichtige Erkenntnisse liefern und möglicherweise Leben retten und so manche überzogene Maßnahme verhindern helfen. Ärgerlich, dass die Behörden offenbar nicht das geringste Interesse daran zu haben scheinen.

Lockdown wegen möglicher Fehldiagnosen von Rinder-Coronaviren in Schlachthöfen

Corona-positiv getestet aber symptomlos – Krankheit oder Immunität?

Tröpfchen bevorzugter Übertragungsweg für Coronavirus und nicht Aerosole

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