Forum Dorf & Stadt
Digitalisierungspaket für Vereine soll kommen
- Gemeindebund-Präs. Johannes Pressl, Obfrau des Vereins Dorf- und Stadterneuerung Maria Forstner und LH-Stv. Stephan Pernkop
- Foto: Benjamin Wald
- hochgeladen von Philipp Pöchmann
Im Zuge des Forums wurden 120 Dorfheldinnen und Dorfhelden aus ganz Niederösterreich für ihren Einsatz ausgezeichnet.
NÖ. Beim „Forum Dorf & Stadt“ der NÖ Dorf- und Stadterneuerung in Ollersdorf, Angern an der March, kamen knapp 900 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Gemeindefunktionärinnen und Gemeindefunktionäre sowie Vereinsobleute und Mitglieder zusammen, um an der größten Plattform für Regionalentwicklung Niederösterreichs teilzunehmen. In vier Dorfwerkstätten wurden über Vorzeigeprojekte, Ideen und Herausforderungen zu Nahversorgung, Ehrenamt, Ortskernentwicklung und Digitalisierung diskutiert. Besonders der letzte Punkt wird in Gemeinden und Vereinen zunehmend Thema: „Wenn wir in Niederösterreich von Digitalisierung sprechen, dann muss zwangsläufig auch immer Entlastung damit verbunden sein." Es ist wichtig, Gemeinden und vor allem auch Vereine dort abzuholen, wo sie aktuell stehen – mit einem niederschwelligen und verständlichen Zugang“, so LH-Stv. Stephan Pernkopf. Die Dorf- & Stadterneuerung wird daher verstärkt Service und Beratung zur Digitalisierung in ihr Angebot aufnehmen. Konkret wird das Angebotspaket einen Digitalisierungs-Check umfassen, der zeigt, wo die Gemeinde aktuell steht und welche digitalen Möglichkeiten – von Kommunikation bis KI – sinnvoll eingesetzt werden können. Das betreffe etwa die Verwaltung oder Archivierungstätigkeiten. Besonders für Vereine soll dieses Servicepaket eine Erleichterung sein, um zum Beispiel die Mitgliederverwaltung zu vereinfachen.
Verlorengegangene Funktionen im Dorfleben
Positive Beispiele gibt es bereits, etwa in Neulengbach. Dort wird eine App genutzt, um mit Bürgerinnen und Bürger zu kommunizieren. Oder in Ollersdorfs, wo die Nahversorgung mittels digitaler Unterstützung bei Abläufen im Hintergrund wiederbelebt werden konnte. „Digitalisierung soll eine Hilfe, keine Hürde sein“, so Pernkopf.
- LH-Stv. Stephan Pernkopf überreichte Dorfheldin Elisabeth Edelbacher aus Emmersdorf die Trophäe. Insgesamt erhielten mehr als 120 Dorfhelden eine Auszeichnung. Elisabeth Edelbacher hat über viele Jahre hinweg als engagierte Tourismus- und Fremdenführerin ihr umfassendes Wissen über die Häuser und Geschichte der Gemeinde weitergegeben und so das kulturelle Erbe lebendig gehalten. Mit großer Hingabe war sie zudem lange Zeit ehrenamtlich als Mesnerin in der Magdalenenkapelle und in der Hauptkirche tätig und hat damit einen unschätzbaren Beitrag zum Gemeinschaftsleben geleistet: Bürgermeister Georg Ertl, LH-Stv. Stephan Pernkopf, Elisabth Edelbacher, GR Magdalena Steindl und Obfrau Maria Forstner.
- Foto: Benjamin Wald
- hochgeladen von Philipp Pöchmann
Der Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Digitalisierung – und insbesondere die Chancen durch Künstliche Intelligenz – sind ein Zug der Zeit. Wenn wir diese Technologien richtig nutzen, eröffnen sich neue Möglichkeiten: Etwa um verlorengegangene Funktionen im Dorfleben, wie die Nahversorgung, wieder zurückzuholen. Oder auch neue Angebote zu organisieren -bspw. Rufbussysteme, wo das Freiwilligen- und Fahrtenmanagement per App abläuft. Auch in der Verwaltung liegt großes Potenzial. Und dabei wird entscheidend sein, dass Gemeinden künftig die Hoheit über ihre eigenen Daten behalten. Nur wenn wir besondere Bereiche unseres Dorfzusammenlebens auch digital abbilden, können wir dort dann auch KI sinnvoll und zum Nutzen der Menschen vor Ort einsetzen.“ Die Diskussionen und Ergebnisse der Dorfwerkstätten bestätigen übrigens diesen Handlungsbedarf. Das Servicepaket für Gemeinden und Vereine mit Beratung, Service und Weiterbildungsschwerpunkten soll noch heuer in Umsetzung kommen.
Über 120 Dorfhelden aus ganz NÖ ausgezeichnet
Im Rahmen des Forums wurden über 120 engagierte Vereinsmitglieder aus ganz Niederösterreich für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt. Die Nominierung als „Dorfhelden“ erfolgte als Zeichen der Wertschätzung für herausragendes Engagement in den Gemeinden durch die jeweiligen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf betonte: „Die Stärke der Erneuerung liegt in den Ideen und Initiativen der Bürgerinnen und Bürger. Wir sehen einen deutlichen Aufschwung in der Dorferneuerung, es gründen sich monatlich etwa acht neue Vereine. Mit der Förderaktion ‚Stolz auf unser Dorf‘ wurden im Vorjahr 250 Projekte umgesetzt, heuer werden es wieder 250 sein damit haben wir seit dem Vorjahr 500 Projekte unterstützt, die Niederösterreich weiterentwickeln und noch schöner machen. Das ist die DNA der Dorferneuerung, gemeinsam erneuern wir unsere Dörfer und Städte“, so Pernkopf.
- Gemeindebund-Präs. Johannes Pressl, Obfrau des Vereins Dorf- und Stadterneuerung Maria Forstner und LH-Stv. Stephan Pernkop
- Foto: Benjamin Wald
- hochgeladen von Philipp Pöchmann
Die Dorf- und Stadterneuerung feiert heuer 40-Jahre-Jubiläum. Seither wurden 15.000 Projekte umgesetzt, die ein Investitionsvolumen von 600 Millionen Euro ausgelöst haben. 77 neue Vereine sind heuer bereits in die Dorferneuerungs-Familie eingetreten.
Mit dabei waren LH-Stv. Stephan Pernkopf, Gemeindebund-Präs. Johannes Pressl, NÖ Vereinsobfrau Maria Forstner, Bürgermeister Robert Meißl, Vizebürgermeister Rene Zonschitz, Geschäftsführer der Dorf- & Stadterneuerung Johannes Wischenbart sowie zahlreiche Landtagsabgeordnete aus der Region.
Das könnte dich auch interessieren:
Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.