Immunität bei Kindern durch Antikörper von Corona-Erkältungsviren mit bis zu 60 Prozent stark ausgeprägt

Kinder und Jugendliche sind wesentlich seltener mit SARS-Cov-2 infiziert und sind auch selbst erheblich weniger ansteckend. Schon bisher wurde nachgewiesen, dass es auch bei Erwachsenen eine recht weit verbreitete Immunität dank früherer Infektionen mit den Corona-Erkältungsviren gibt. Haben bisherige Studien eine Immunität durch T-Zellen nachgewiesen, wurde nun auch gegen SARS-Cov-2 neutralisierende Antikörper bei 60 Prozent von Kindern im Alter zwischen 6 und 16 Jahren gefunden. Bei Erwachsenen lag der Anteil dagegen nur bei 6 bis 10 Prozent.

Die neuen Befunde, die am Preprint-Server bioRxiv veröffentlicht wurden, erklären vieles von den bisher unklaren Entwicklungen. So zum Beispiel die niedrige Ansteckungsgefahr bei Kindern. Aber auch die These von der Erreichbarkeit der Herdenimmunität, wenn 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Coronavirus infiziert wurden, wird dadurch weiter erhärtet.

Die Infektion trifft offenbar die Menschen, die keine Immunität durch T-Zellen oder Antikörper durch eine Erkrankung mit den Corona-Erkältungsviren erhalten haben. Zusammen genommen ergibt sich eine Herdenimmunität von 60 bis 70 Prozent oder noch mehr. Damit wird die Verbreitung des Virus zum Erliegen gebracht, ähnlich wie mit einer Durchimpfung.

Die Ergebnisse der Studie

Mehrere verwandte humane Coronaviren (HCoVs) sind in der menschlichen Bevölkerung endemisch und verursachen leichte Infektionen der Atemwege. Mithilfe verschiedener Tests zum Nachweis von Antikörpern, die mit dem SARS-CoV-2-Spike (S)-Glykoprotein reagieren, zeigen die Londoner Forscher das Vorhandensein einer bereits bestehenden Immunität bei nicht infizierten und nicht exponierten Menschen gegen das neue Coronavirus. SARS-CoV-2 S-reaktive Antikörper waren bei SARS-CoV-2-nicht infizierten Personen durch ein empfindliches Verfahren leicht nachweisbar und bei Kindern und Jugendlichen besonders häufig.

Die äußere Oberfläche eines Coronavirus besteht aus mehreren verschiedenen Proteinmolekülen, die zusammen eine Kugel bilden, um das RNA-Molekül einzukapseln, das alle Anweisungen zur Herstellung von mehr Viren enthält. Es gibt S-, M- und E-Proteine an die Antikörper andocken können um das Virus unschädlich zu machen. Die Antikörper gehörten überwiegend zur IgG-Klasse und richteten sich gegen die S2-Untereinheit. Insbesondere zeigten nicht mit SARS-CoV-2 infizierte Spenderseren eine spezifische neutralisierende Aktivität gegen SARS-CoV-2, die in der Wirkung mit denen von Covid-19-Patienten vergleichbar ist.

Bis zu 62 Prozent der Kinder haben Antikörper

Zusammen zeigten die Ergebnisse aus vier unabhängigen Tests das Vorhandensein einer bereits bestehenden Immunität gegen SARS-CoV-2 bei nicht infizierten Personen. Bei Proben von 50 mit SARS-CoV-2 nicht infizierten schwangeren Frauen fanden sich bei mindestens 5 dieser Proben aus dem Mai 2018 niedrige Konzentrationen von SARS-CoV-2 S-reaktiven IgG-Antikörpern. Weitere 2 Proben reagierten mit N, jedoch nicht mit S oder S1.

Diese Daten legen nahe, dass mindestens 10 Prozent dieser Probandinnen bereits vorhandene Antikörper hatten, die SARS-CoV-2 ausschalten können.

Tatsächlich zeigt die Infektionshäufigkeit mit jedem HCoV-Typ eine charakteristische Altersverteilung bei Kindern und Jugendlichen. Es wurde auch eine Gruppe jüngerer nicht mit SARS-CoV-2 infizierter gesunder Kinder im Alter von 1 bis 16 Jahren untersucht. Bemerkenswerterweise wiesen mindestens 21 dieser 48 Spender leicht nachweisbare Mengen an SARS-CoV-2 S-reaktiven IgG-Antikörpern auf.

Das Vorhandensein von SARS-CoV-2 S-reaktiven IgG-Antikörpern stieg mit dem Alter an und erreichte nach 6 Jahren einen Höchstwert von 62 Prozent. Zurückgeführt werden die höheren Werte auf häufig wiederholte Infektionen der Kinder und Jugendlichen mit den Corona-Erkältungsviren. Diese scheinen sogar einen umfassenderen Schutz zu bieten als die Infektion mit SARS-Cov-2, da die Antikörper ziemlich rasch verschwinden und offenbar auch zur Gänze verschwinden.

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