Stolze Bilanz: NÖs Feuerwehren rückten über 65.000 mal aus
Landeshauptmann Erwin Pröll: "Feuerwehren sind die beste Versicherungspolizze für Niederösterreich"
Stellen Sie sich vor, in Ihrem Ort würde die Sirene alle acht Minuten Alarm ausrufen. Gott sei Dank passiert dies nur niederösterreichweit alle acht Minuten. In Summe rückten die NÖ Feuerwehren im Jahr 2015 also 65.262 mal zu Einsätzen aus.
Insgesamt seien im Jahr 2015 rund 7,9 Millionen freiwillige Arbeitsstunden durch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich geleistet worden, informierte dabei Landeshauptmann Erwin Pröll. Würde man von 20 Euro pro Stunde ausgehen, so käme man auf ein Leistungsvolumen von 158 Millionen Euro, betonte er: „Das sind 158 Millionen Euro, die sich die öffentliche Hand und damit der Steuerzahler erspart.“
Immer vor Ort, wo Hilfe gebraucht wird
„Unsere Feuerwehren sind die beste Versicherungspolizze für das Bundesland Niederösterreich“, so Pröll weiters: „Unfälle, Brände, Wetterereignisse – wo Unbill auftritt, sind die Freiwilligen Feuerwehren fachkundig zur Stelle.“ Darüber hinaus seien die Feuerwehren auch „eine tolle Brücke zwischen den Generationen“, meinte der Landeshauptmann: „In den Feuerwehren treffen sich Jung und Alt“. Pröll hob auch die intensiven Anstrengungen in der Nachwuchsarbeit hervor: „Derzeit bringen sich rund 5.500 junge Menschen in der Feuerwehrjugend ein.“ Auch die neue Aktion „Gemeinsam. Sicher. Feuerwehr“ in den 3. und 4. Klassen der Volksschulen sei dabei „ein wesentlicher Impuls“.
Die Feuerwehren erfüllten auch eine wichtige Funktion als „stabilisierender Faktor im Land“, nannte der Landeshauptmann einen weiteren Aspekt: „Hier wird von Generation zu Generation die Bereitschaft zur Leistung für den anderen weitergetragen.“
Im Bereich der Einsätze sei durch die Hitzeperiode im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt auf den Waldbränden gelegen, bilanzierte Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner, der auch auf die erfolgten Feuerwehrwahlen zurückblickte und eine Übersicht über die wichtigsten Projekte des vergangenen Jahres gab. So seien zum Beispiel zwei mobile Einsatzleitungen und zwei mobile Tankstellen angeschafft worden. Auch das Projekt „Gemeinsam. Sicher. Feuerwehr“ laufe „sehr gut“ an. Fahrafellner: „Der NÖ Landesfeuerwehrverband ist sehr gut aufgestellt, wir sind ein starkes Team.“
Die insgesamt 65.262 Einsätze im Jahr 2015 gliedern sich in 42.159 technische Einsätze, 4.210 Brände, 13.615 Brandsicherheitswachen und auch 5.278 Fehl- und Täuschungsalarme. Damit waren es im Vorjahr um 18 Prozent mehr Brände, u. a. mussten 154 Waldbrände – so viele wie noch nie – bekämpft werden. Neben den 154 Waldbränden gingen aufgrund der Hitzeperiode auch 988 Wiesen und Felder in Flammen auf – ein Plus von 52 Prozent. Signifikant auch die Zunahme bei Bränden in landwirtschaftlichen Betrieben: 151 Mal (+37,3 Prozent) musste man hier ausrücken. Einen Anstieg gibt es auch bei den Verkehrsunfällen: mit 9.043 derartigen Einsätzen gibt es hier eine Steigerung von 5,9 Prozent.
Über eine Million Stunden für Weiterbildung
Für die Aus- und Weiterbildung investierten die Feuerwehrmitglieder bei 69.752 Übungseinheiten 1,2 Millionen Stunden. Um das gesamte Leistungsspektrum (Einsätze, Übungen, Aus- und Weiterbildung, Spendenaktionen, Veranstaltungen u. a.) zu bewältigen, wurden im Vorjahr insgesamt 7,9 Millionen Arbeitsstunden freiwillig geleistet.
Die in den letzten Jahren immer weiter gestiegene Zahl der verpflichtenden Lehreinheiten, bis man überhaupt vollwertiges Mitglied der Feuerwehr ist (die Grundausbildung dauert über zwei Monate) will Fahrafellner übrigens wieder stutzen. "Wir müssen wieder darauf Rücksicht nehmen, dass unsere Mitglieder berufstätig sind. Wenn sie derzeit ein Modul versäumen müssen sie ein Jahr warten, bis sie den Lehrgang abschleßen können." Neben einer verkürzten Grundausbildung soll wieder mehr Ausbildung in die Feuerwehren selbst verlagert werden.
Insgesamt verzeichnen die niederösterreichischen Feuerwehren 97.484 Mitglieder, davon 75.151 im Aktivstand und 16.827 in der Reserve. Der Anteil der Frauen (6.291) ist von 2014 auf 2015 um 10,2 Prozent gestiegen.
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