Politik gefordert
Erdgas ist das Problem und nicht die Lösung
Die fossile Industrie wie die OMV und diverse Interessenvertretungen trommeln, dass Erdgas die Lösung für die Klimakrise sei. Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen veranstaltet zB eine Tagung unter dem Motto "Ehrlich mit Gas".
Auf der Webseite der Organisation ist zu lesen: "Erdgas und Fernwärme spielen ... eine Schlüsselrolle: Erdgas ist die Stütze der Energieversorgung für die Industrie, ist Garant für die Wärmeversorgung, leistet einen wichtigen Beitrag in der Stromversorgung und ist als Kraftstoff einsetzbar. Und es weist bei seiner Verbrennung den niedrigsten spezifischen CO2-Ausstoß aller fossilen Energieträger auf."
Mit Erdgas kommt CO2 aus der Erde in die Atmosphäre
Es ist richtig, dass Erdgas weniger CO2 Emissionen pro kWh produziert als Kohle oder Öl. Aber es produziert CO2 aus Kohlenstoff, der vorher in der Erde war. Es erhöht also die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre und genau das sorgt für Erderwärmung und damit für eine Klimakatastrophe, wenn wir so weitermachen. Und dieses CO2 verbleibt in der Atmosphäre und sorgt damit für eine dauerhafte Erderwärmung.
Die OMV behauptet auch an der Erforschung "innovativer Energielösungen" zu arbeiten, gibt dafür bei einem Umsatz 2019 von 23 Milliarden Euro aber gerade mal 100 Millionen aus. Erheblich größere Summen werden aber nach wie vor in die Exploration von Erdgas und Erdöl investiert. So wurden im Jänner 2019 zig Millionen Euro für die Exploration rund um Wien ausgegeben, wie auf dem Foto oben zu sehen.
In Twitter darauf angesprochen (Screenshot unten) zeigt die OMV aber kein Verständnis dafür, dass genau diese Ausgaben kontraproduktiv sind. Bürgerinitiativen in Neuseeland fordern auch, dass der OMV die dortigen Explorations- und Schürfrechte entzogen werden.
Grünes Gas ist aber eine nützliche Alternative
Gas macht allerdings dann Sinn, wenn es durch Elektrolyse aus Wasser und CO2 gewonnen wird. Zuerst wird das Wasser elektrolytisch mit Strom aus erneuerbaren Quellen in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Dann wird mit Hilfe von Mikroorganismen der Wasserstoff mit CO2 aus der Luft zu Methan und anderen Kohlenwasserstoffen umgewandelt, Die Verbrennung dieses Gases gibt dann nur das CO2 an die Luft zurück, das vorher der Atmosphäre entnommen wurde. Der Prozess ist also klimaneutral.
Für die Speicherung und Verteilung von Gas stehen riesige Kapazitäten bereits zur Verfügung. Gas kann auch weiter verarbeitet werden um als flüssiger Treibstoff verwendet zu werden. Hier zu investieren wäre sinnvoll und zukunftsträchtig. Erdgas aus der Erde zu holen und daraus CO2 zu erzeugen, stellt unsere Zukunft in Frage.
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