Corona-Lagebesprechung
Plateau wird Mitte März erreicht sein (mit Video)

LH-Stv. Stephan Pernkopf und LR Ulrike Königsberger-Ludwig | Foto: NLK Pfeiffer
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Zwei Jahre Pandemie: LH-Stv. Stephan Pernkopf und LR Ulrike Königsberger-Ludwig ziehen Bilanz, fordern einen bundesweiten Pandemieplan und pochen darauf, dass der Erlass, der die weitere Vorgehensweise ab 5. März regelt umgehend vom Gesundheitsministerium übermittelt wird. Und Christof Chwojka, Chef von Notruf NÖ informiert, dass Freitestungen in behördlichen Teststraßen oftmals zu früh durchgeführt werden.

NÖ. "Wir werden weiterhin auf der vorsichtigen Seite bleiben, Angebote bedarfsgerecht anbieten, was das Impfen und Testen anbelangt", sagt LH-Stv. Stephan Pernkopf. Natürlich werde man das Angebot so lange aufrechterhalten, wie es notwendig ist und

"wir hoffen darauf, dass wir in den nächsten Tagen gut durch diesen Höhepunkt kommen",

führt er weiter aus. Seinen Informationen zufolge ist die Belastung auf den Intensivstationen tragbar. Grundsätzlich rechnet man derzeit mit dem Höchststand an COVID-Erkrankten Mitte/Ende März, danach werde in den Landeskliniken wieder Normalität einkehren.

Augrund der sinkenden Anzahl an Personen, die sich impfen lassen (aktuell sind es zwischen 1.500 und 2.000, der Höchststand lag bei 30.000) werde man das Impfangebot in den nächsten Wochen adaptieren – im Sinne von zeitlichen Einschränkungen.

Stau in der behördlichen Teststraße

Aktuell werden täglich zwischen 11- und 12.000 Personen getestet, davon sind etwa 7- bis 8.000 Freitestungen, die man ab dem fünften Tag machen kann. Die große Bitte: "Jemand, der am fünften Tag noch verkühlt ist und Kopfweh hat, hat beim Freitesten nichts verloren", so Christof Chwojka, Chef von Notruf NÖ. Er verweist weiters darauf, dass die meisten Personen zwischen 8 und 10 Uhr zum Freitesten kommen. Daraus ergebe sich ein Stau. Daher der Apell – weil man sich ja sowieso in Quarantäne befindet – später oder am Nachmittag zu kommen.

Christof Chwojka, Chef von Notruf NÖ
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Die Pandemie: Ein Rückblick

Im Anschluss an die Besprechung zur aktuellen Corona-Lage sprachen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig Donnerstag, 24.2.2022, vor Medienvertretern über die vergangenen zwei Pandemie-Jahre. Dabei gaben sie einerseits einen Rückblick, andererseits blickten sie auf die nächsten Tage und Wochen.

Wer nicht lesen will, kann schauen. Oder zuhören:

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagte, dass man sich seit zwei Jahren mit der Pandemie beschäftige und dabei

„sind wir oft mit schwierigen Prognosen und nicht eingetretenen Erwartungen befasst gewesen. Aber wir haben gesehen, wenn wir alle zusammenhelfen, funktioniert es ganz gut. Wir haben Engagement, Empathie und Einsatz gezeigt.“

Er denke dabei an die Landsleute, aber auch Bürgermeister, die Mitarbeiter im Sanitätsstab, die Gesundheitsbehörden, Notruf 144 und den gesamten Gesundheitsbereich. In diesen zwei Jahren sind 13.400 Covid-Patienten im Spital behandelt worden, 2.218 davon auf Intensivstationen. Den Höchstwert an stationären Patienten zählte Niederösterreich am 20. November 2020 mit 716, den Höchststand auf den Intensivstationen hatte man am 12. April 2021 mit 132 Personen.

„Leider sind 2.376 Todesfälle seit März 2020 zu verzeichnen. Derzeit sind 400 Patienten wegen oder mit Corona auf den Normalstationen, 28 Patienten im Intensivbereich“,

so Pernkopf.

Foto: NLK Pfeiffer

Laut ihm sei die Pandemie noch nicht vorbei und man könne noch keine Entwarnung geben. Klar sei jedoch, dass

„die Impfung schützt und das zuverlässigste Mittel vor schwerer Erkrankung ist. 77 Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung ab 5 Jahre sind geimpft, das sind 1.612.011 Personen. Insgesamt wurden bisher in Niederösterreich 3.521.226 Impfdosen verimpft, knapp 950.000 Landsleute haben die dritte Dosis erhalten.“

Bei den geimpften Personen wird noch einmal ein Anstieg zu verzeichnen sein. Grund dafür ist, dass diese Woche der Novavax-Impfstoff in den Landesimpfzentren und Impfbussen verabreicht werden wird. 10.300 Menschen sind vorgemerkt und haben eine entsprechende Information erhalten.

Vulnerable Menschengruppen schützen

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig betonte, dass es oberstes Ziel ist, „durch die geltenden Maßnahmen vulnerable Menschengruppen zu schützen“.

Einfach anschauen und zuhören:

Sie blickt auf den ersten Fall und damit auf den 28.2.2020 zurück: „Seither sind in Niederösterreich 442.709 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, 1,1 Millionen Absonderungsbescheide wurden ausgestellt.“ Vor allem die aktuell dominierende Omikron-Variante sei

„viel, viel infektiöser. Das setzt sich bei den Absonderungen fort. Wir sehen aber auch, dass Omikron nicht so krankmacht.“

Durch die hohen Ansteckungszahlen sei jedoch ein Personalengpass im Gesundheitsbereich zu erkennen. Für Königsberger-Ludwig sind

„Impfungen und Testungen nach wie vor wichtige Parameter im Kampf gegen die Pandemie. In Niederösterreich haben wir 30 Millionen Testungen durchgeführt, neun Millionen davon waren PCR-Tests, 21 Millionen Antigen-Schnelltests. Aufgrund der Omikron-Variante verzeichnen wir zwar sehr hohe Positivraten, es ist aber eine Seitwärtsbewegung, keine steigende Bewegung mehr.“

Maßnahmen ja, aber nur solange die Prognosen halten

Seitens der Landesrätin könne man daher auch die Maßnahmen des Bundes und der GECKO mittragen, „solange die Prognosen halten.“ Was sie jedoch bemängelte ist, dass

„wir in den letzten zwei Jahren damit konfrontiert waren, dass Maßnahmen und Verordnungen vom Bund sehr kurzfristig gekommen sind. Wir erwarten uns von Bundesminister Mückstein im Hinblick auf die Öffnungsschritte am 5. März zeitgerecht die Verordnung und eine klare Aussage, wie das neue Testregime aussehen wird.“

Zwei Jahre Sanitätsstab

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Am 26.2.2020 - 2 Tage vor dem Auftreten des ersten Falles in Niederösterreich – wurde der Sanitätsstab zusammengestellt. Dieser organisiert – unter Führung von Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig – das gesamte Pandemiemanagement, beispielsweise das Test- und Impfgeschehen sowie das Contact Tracing, etc.

„Die letzten beiden Jahre waren eine schwierige Zeit für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Sei es für die vulnerablen Gruppen, deren Schutz immer an oberster Stelle gestanden hat oder damit verbunden natürlich all jenen Menschen, die in Gesundheitsberufen und der Pflege arbeiten“,

weiß Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig um die Herausforderungen der Pandemie. Auch für Kinder und Jugendliche bzw. PädagogInnen und Eltern waren die vergangenen beiden Jahre eine schwere Aufgabe. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt werden noch lange spürbar sein.

„Wir alle kennen die Entbehrungen der Menschen und die Vorfreude von ganzen Wirtschaftszweigen auf die Zeit danach. Wir alle wissen, wie wichtig eine Entspannung auch für die psychische Gesundheit der Menschen ist“,

mahnt die Gesundheitslandesrätin dennoch vor Unachtsamkeit, denn die Pandemie sei noch nicht zu Ende. Viele Niederösterreicher*innen hätten sich jedoch stets an die gerade geltenden Maßnahmen gehalten und Kontakteinschränkungen ebenso befolgt, wie sie die Impfungen genutzt hätten, weiß Königsberger-Ludwig: „Daher gilt es heute auch ‚Danke‘ zu sagen. Denn: Nur durch das verantwortungsvolle Handeln der Menschen wurden die nun angekündigten Öffnungsschritte erst möglich.“ Niederösterreich weise derzeit die zweitbeste Durchimpfungsrate auf.

Nachvollziehbare Entscheidungen

Die beiden Jahre hätten eines klar aufgezeigt, erläutert die Landesrätin: „Es braucht stets für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbare Entscheidungen, basierend auf fachlicher Grundlage von Expertinnen und Experten. Immer wenn man diesen Pfad verlassen hat – und das ist leider auf Bundesebene des Öfteren passiert – hat das Vertrauen der Österreicherinnen und Österreicher in die Maßnahmen massiv gelitten. Es ist wichtig in Zukunft vorausschauend zu agieren und Lösungen dann zu präsentieren, wenn diese ausgegoren sind und die Umsetzbarkeit garantiert ist. So gilt es sich auch für den Herbst mit einem Stufenplan vorzubereiten. Das erwarten wir jetzt von der Bundesregierung in intensiver Zusammenarbeit mit der GECKO, um nicht von der nächsten Welle erfasst zu werden.“

Maske tragen, Basishygiene einhalten

Die Herausforderungen seien auch nach zwei Jahren noch immer vielfältig, die grundsätzlichen Ziele bleiben jedoch gleich: der Schutz der vulnerablen Bevölkerung und die Verhinderung der Überlastung der Intensivstationen. Auch die weiteren Maßnahmen der Pandemiebekämpfung unterscheiden sich heute kaum, im Vergleich zum Beginn der Pandemie: Maske tragen und die Basishygiene einhalten. Das verfügbare Material an Tests und Masken sowie das verfügbare Wissen in Bezug auf Long Covid, die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen und die medikamentöse Behandlungsmöglichkeit – durch Impfung, Antikörpertherapien und Tabletten – seien jedoch rapide weiterentwickelt worden.

Der Dank von Königsberger-Ludwig gelte all jenen, die diesen Kraftakt - in Sachen Testung, Behandlung, Impfung, etc. – ermöglicht haben:

„Oft galt es sehr kurzfristig - mehrfach über die Wochenenden - Entscheidungen der Bundesregierung umzusetzen. Hier waren vor allem die MitarbeiterInnen der Landes- und Bezirksverwaltungsbehörden, aber auch etwa Pädagoginnen und Pädagogen enorm gefordert. Der Sanitätsstab hatte aber stets Lösungen parat. Denn: oberstes Ziel war und ist, den NiederösterreicherInnen Sicherheit und umfassendes Service in der Pandemie anzubieten.“

Abschließend betont Königsberger-Ludwig: „Ein Jubiläum zu feiern ist im Normalfall ein freudiger Anlass, in diesem Fall wären alle Beteiligten wohl froh und glücklich, wenn die Pandemie und damit auch der Sanitätsstab sein 3-jähriges Jubiläum nicht mehr begehen müsste.“

Die Zahlen im Detail:

Erster Fall: 28.02.2020 festgestellt
Positiv auf Corona getestete NiederösterreicherInnen: 442.709 – Höchststand an positiv Getesteten: 8.797 Fälle (15.2.2022)
Derzeit aktive Fälle: 49.041
Absonderungsbescheide: 1.083.978
Höchste Belegung Normalstation: 614 am 20.11.2020 (Quelle: AGES)
Höchste Belegung Intensivstation: 132 am 12.04.2021 und 13.04.2021 (Quelle: AGES))
Erster NÖ Corona-Todesfall: 15.3.2020. Todesfälle insgesamt bis zum heutigen Tag: 2.770
Höchste Inzidenz: 2434,4 am 18.02.2022
Erste Testung: 25.2.2020
Erste Impfung: 27.12.2020
Testungen in NÖ: 30 Millionen Testungen (etwa 9 Millionen PCR- und etwa 21 Millionen getätigten Antigentests)
Behördliche Teststraßen: 27 (derzeit 10 Drive-In und 17 Walk-In-Teststationen)
Gemeinde-Teststraßen: 157
Impfbusse: 6
Verabreichte Imfpungen:
1.309.100 (1. Dosis)
1.262.359 (2. Dosis)
948.255 (3. Dosis)
Insgesamt etwa: 3,6 Mio. Dosen bei etwa 1,7 Mio. EinwohnerInnen (davon impfbar: etwa 1,6 Mio.) – (Impf-Quote/impfbare Bevölkerung: 77 % (zumindest teilgeimpft – 75 % voll immunisiert))
NÖ gurgelt:
Seit 25. Oktober 2021
200 Aus- und Abgabestellen bei Sparfilialen, weitere Abgabestellen bei 34 McDonalds-Filialen und 13 Spar-Express-Filialen
Ausgewertete Proben seit Projektbeginn: 1.319.020; Rücklaufquote: 26,2 % (derzeit: 52%)
Virus-Mutationen - dzt. Anteil Omikron an Gesamt-Corona-Infizierten: 91,84 %
Reff-Faktor: 1,00
Impfbefreiungsansuchen: 1.266
Entschädigungszahlungen nach Epidemiegesetz (Firma fordert Ersatz für abgesonderte Arbeitnehmer/Ersatz für Selbständige):
Bis zum 11.2. 92.117 Ansuchen erledigt – 85.836 positiv, 6.281 negativ.
Dabei kamen 94.593.432,96 zur Auszahlung.
Derzeit offene Ansuchen: 31.958

Novavax wird ab Mittwoch verimpft

Proteinimpfstoff von Novavax ab Mittwoch (2.3.) verfügbar

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