Bahnbrechende Rückenmarkforschung unterstützt durch den Wings for Life World Run

Foto: www.wingsforlifeworldrun.com

Es begann mit nur einem einzelnen Zeh. Dr. Susan Harkema von der Universität Louisville erinnert sich genau an die Worte ihres Patienten: „Schau Susie, ich kann meinen Zeh bewegen.“ Rob Summers war vom Hals abwärts gelähmt. Nach einem Autounfall wurde ihm gesagt, dass er nie wieder gehen können würde. Doch nur einige Wochen nachdem Dr. Harkema ein Elektrostimulationsgerät implantiert und an seinem Rückenmark implantiert hatte, wurde das Unvorstellbare möglich: Rob Summers konnte seine Gliedmaßen allmählich wieder bewegen.

Rob Summers war der erste von bisher vier Patienten, die im Rahmen einer experimentellen Therapie mit der sogenannten epiduralen Elektrostimulation und intensivem Rehabilitationstraining behandelt wurden. Die epidurale Stimulation wird genutzt, um über einen am Rückenmark implantierten Elektrodenchip elektrische Signale zu liefern, die normalerweise vom Gehirn kommen und die Nervenschaltkreise im Rückenmark aktivieren. Da Rückenmarksverletzungen bis heute noch weitgehend als irreversibel gelten, kam diese Stimulation von scheinbar nicht mehr funktionalen Nerven einem medizinischen Wunder gleich.

Die epidurale Elektrostimulation gleicht einem Wunder

Die Wings for Life Stiftung für Rückenmarksforschung und die Christopher & Dana Reeve Foundation gaben heute ihre Zusammenarbeit bekannt, um die revolutionäre Forschung von Dr. Harkema voranzutreiben. Damit bekräftigten die beiden Stiftungen ihr Engagement im Bereich der Rückenmarksforschung. Der Zusammenschluss ermöglicht die Durchführung einer bahnbrechenden klinischen Studie, die Mitte 2015 lanciert werden soll.

Im Rahmen der Studie wird bei 36 Personen mit Rückenmarksverletzungen die Hypothese überprüft, dass mit der epiduralen Stimulation wichtige Körperfunktionen zu einem bedeutenden Teil wiederhergestellt werden können. Eine spezielle Gruppe von acht Patienten wird mit einem Großteil der Erlöse des ersten Wings for Life World Run finanziert. Tausende Athleten nahmen 2014 an dem globalen Laufevent teil, bei dem zur exakt gleichen Zeit in 34 Orten der Welt der Startschuss fiel. Insgesamt wurden 3,2 Millionen Euro aufgebracht, um viel versprechende Forschungsprojekte zur Heilung von Querschnittslähmung zu fördern. Am 3. Mai 2015 findet der globale Lauf zum zweiten Mal statt.

Wings for Life und die Christopher & Dana Reeve Foundation

Am Wings for Life World Run 2014 hat auch Matthew Reeve teilgenommen, dessen Vater Christopher Reeve die Christopher & Dana Reeve Stiftung ins Leben gerufen hatte, nachdem der Superman-Darsteller 1995 unglücklich vom Pferd gestürzt war und fortan mit den Folgen einer Querschnittslähmung leben musste. Matthew lief in Melbourne satte 17.8 km, bevor ihn das Catcher Car überholte. 2015 wird ihn aller Voraussicht nach sein Bruder Will beim Wings for Life World Run in den USA herausfordern.

„Wir möchten so schnell wie möglich die Ziellinie erreichen“, sagte Peter Wilderotter, CEO der Christopher & Dana Reeve Foundation. „Wir haben vieles mit Wings for Life gemeinsam – wir arbeiten teilweise mit denselben Forschern und wir haben ein und dieselbe Mission. Wir glauben, dass wir gemeinsam noch mehr Menschen dazu mobilisieren können, die Forschung in diesem Bereich zu unterstützen.“

Ein einzigartiges Projekt

„Das Projekt von Dr. Harkema basiert auf 30 Jahren Forschungsarbeit und hat sich nun zu einer absoluten Vorreiterstudie entwickelt – mit dem Ziel, das Leben von Querschnittspatienten deutlich zu verbessern“, so Jan Schwab, Direktor für Forschung und Medizin bei Wings for Life.

Trotz aller Erfolge liegt noch viel Arbeit vor den Forschern. „Die Zusammenarbeit von Wings for Life und der Christopher & Dana Reeve Foundation ist ein bedeutender Schritt, dank dem wir die Forschung deutlich schneller vorantreiben können“, erklärt Dr. Susan Harkema. „Ich möchte allen Teilnehmern und Läufern des Wings for Life World Run danken und alle aufrufen, am 3. Mai 2015 wieder mitzumachen.“

Mehr über die Christopher & Dana Reeve Foundation findest Du HIER.

Weitere Informationen über die Forschung im Bereich epiduraler Stimulation liest Du HIER in der Infografik.

Text: Henner Thies

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