Und wieder ein Rekord für Raimund Baumschlager

Christian Schuberth-Mrlik
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Die 35. Auflage der Rallye Waldviertel wurde zu einem erfreulichen Jubiläumsfest. Sehr viel dazu beigetragen haben dabei die Überlegungen von Organisationsleiter Helmut Schöpf, der heuer wie schon so oft, neue sehr attraktive Ideen in den Saisonabschluss gebracht hat. Die Idee die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten zum Startort mit drei Sonderprüfungen in unmittelbarer Nähe am Beginn der Rallye zu machen, hat voll eingeschlagen: „Es war natürlich einerseits ein Balanceakt zwischen Sport, Show und wichtigen wirtschaftlichen Überlegungen und andererseits galt es, die eigentliche Rallye Waldviertel von ihrer sportlichen Wertigkeit her so abzuwickeln, dass weiterhin die Attraktivität für die Fans, für die Teilnehmer und die Teams gewahrt blieb. Dies dürfte über die erfreuliche Zuschauerbeteiligung von ca. 35.000 Fans, die erstmalige Live-Fernsehübertragung einer Sonderprüfung in ORF Sport plus und dem anfänglichen Showcharakter in St. Pölten auch bestens gelungen sein.“
Sowohl die beiden Veranstalter ÖAMTC ZV Baden als auch der MSRR Neulengbach und Helmut Schöpf als Organisationsleiter konnten positiv bilanzieren: „Unser Dank gilt nicht nur den Aktiven, sondern auch dem Sportland Niederösterreich, der Stadtgemeinde St. Pölten sowie den Rallyegemeinden in der Region. Besonderer Dank gilt den Sponsoren, stellvertretend seien hier die Bezirksblätter, Total Austria und ATC erwähnt. Selbstverständlich gilt der Dank auch den Vertretern der Feuerwehren, der Rettung, der Polizei und unserer medizinischen MSS Sicherheitsstaffel sowie ganz besonders unserer Funktionärsriege die einen wirklich tollen Job gemacht hat.“

Zum sportlichen:
Mit seinem Triumph bei der Waldviertel-Rallye 2015 ist Raimund Baumschlager um einen weiteren Rekord reicher. Neben den meisten Meistertiteln (13) hat der Oberösterreicher mit nunmehr sieben Siegen bei diesem Rallye-Klassiker auch hier die Vormachtstellung in Österreich. Zuvor war er mit Franz Wittmann bei je sechs Waldviertel-Siegen gestanden. Wobei der diesjährige Erfolg Baumschlagers bis auf einen kleinen Schreckmoment bei einem leichten Ausrutscher heute in der Früh auf SP 4 nie wirklich in Frage stand. Zu überlegen war der Champion seiner Konkurrenz. Alle elf SP-Bestzeiten blieben in der Hand des Rosenauers und dienen als Beleg von Klasse und Dominanz. Das Kunststück, alle Prüfungen eines Staatsmeisterschaftslaufs zu gewinnen, schaffte Baumschlager zuvor schon drei Mal in Österreich. „Ich konnte zwar alle Sonderprüfungen gewinnen, aber für mich hat es einige Aha-Erlebnisse gegeben, die mich gefordert haben. Am Ende steht zwar ein überlegener Sieg, aber meine Konkurrenten waren zum Teil wirklich überraschend schnell unterwegs. Es ist mir fast peinlich zu sagen, dass ich wieder einen Rekord von Franz Wittmann gebrochen habe.“
Hinter dem Überflieger freilich wurde den Fans eine erbitterte Sekundenjagd um die Plätze zwei und drei geboten. In den Hauptrollen: Christian Schuberth-Mrlik (Subaru Impreza), Attila Rongits (Mitsubishi Evo IX), Michael Böhm (Ford Fiesta S2000) und Niki Mayr-Melnhof (Ford Fiesta R5). Bis zur letzten SP lagen nur 12 Sekunden zwischen Platz zwei und Platz fünf. Am Ende hatte der Ungar Rongits den längsten Atem, wurde immer schneller und jubelte zu Recht: „Ich bin happy über den zweiten Platz. Das war ein wahres Herzschlag-Finale, und am Ende steht mein bestes Ergebnis hier im Waldviertel.“ Vorjahrssieger Christian Schubert-Mrlik fehlten lediglich 4,1 Sekunden auf den zweiten Rang, aber auch über den dritten Platz war der Waldviertler nicht unglücklich: „Ich bin zwar quasi mit einem Serienauto unterwegs gewesen, aber die Strecken hier in meiner Heimat liegen mir wirklich gut. Mehr war heuer leider nicht drinnen. Ich bin zufrieden.“

Dem dritten Platz trauerte Michael Böhm ein wenig nach: „Auf SP 10 bin ich kurz rausgerutscht, das hat gute zehn bis zwölf Sekunden gekostet. Genau das, was mir am Ende auf einen Podestplatz gefehlt hat. Zusätzlich bin ich auch noch auf einen Mitkonkurrenten aufgelaufen und wurde da auch noch gebremst“ Die Freude beim Viertplatzierten überwog am Ende dennoch, denn erstmals konnte der Vizemeistertitel in der ORM eingefahren werden. Und für Böhms Copilotin Katrin Becker gab es sogar ein Novum in der österreichischen Rallye-Geschichte: Die mit österreichischer Lizenz (mit)fahrende Deutsche holte heuer neben ihrem vierten Staatsmeistertitel in der 2WD-Wertung auch den Staatsmeistertitel in der Eliteklasse bei den Allradlern. Gleichzeitig Champion in zwei Kategorien einer Meisterschaft – das gab es noch nie! Becker: „Ich bin überwältigt und danke allen, die zu diesem tollen Erfolg beigetragen haben. “

Platz fünf und sieben bei der Rallye Waldviertel gingen an Niki Mayr-Melnhof und Karl Wagner, die beide erstmals einen Ford Fiesta R5 lenkten. Besonders Mayr-Melnhof, der aus dem Rundstreckensport kommt und zum ersten Mal überhaupt eine richtige Rallye in Angriff nahm, ließ sein großes Talent mehrmals aufblitzen. Am Ende kostete ihn wahrscheinlich sein Ausritt auf SP 7 einen möglichen zweiten Platz. Auf der letzten Prüfung riskierte der Steirer dann alles und zuviel – 54 Sekunden Rückstand warfen ihn zurück. „Trotzdem bin ich zufrieden. Das war ein tolles Erlebnis, das ich hoffentlich nächstes Jahr wieder einmal genießen darf. Ich hoffe, ich konnte meinen Sponsor überzeugen.“ Für Karl Wagner, den Europameister in der Historischen Klasse, war sein erstes Antreten in einem modernen Rennauto „eine unglaublich tolle Erfahrung. Ein Wahnsinn, was dieses Auto alles kann! Den größten Unterschied habe ich bei den Bremsen bemerkt.“

Zwischen die zwei Piloten aus dem Stall von Beppo Harrach schob sich ein großartig fahrender Julian Wagner. Der junge Oberösterreicher holte mit seinem Mitsubishi Evo V den tollen sechsten Platz.
In der ORM 2WD-Wertung gewann der Ungar Kristof Klausz (Peugeot 208) vor dem Niederösterreicher Christoph Zellhofer (Suzuki S1600) und dem Steirer Christoph Lieb (Opel Corsa). Dies ist auch gleichzeitig der Endstand in der Junioren-Staatsmeisterschaft. In der internationalen 2WD-Wertung gab es einen deutschen Doppelsieg durch die beiden Opel-Adam-R2-Piloten Julius Tannert und Marijan Griebel.

Im Rallyepokal der OSK Division P1 gewann Markus Kroneder (Renault Clio). Die Division P2 ging an Julian Wagner (Mitsubishi Evo V) vor Michael Reischer (Mazda 323 und Herbert Weingartner (Toyota Celica), der sich damit den Pokalsieg 2015 holte. Der lange führende Martin Kalteis (NÖ/Mitsubishi Evo VII) fiel kurz vor dem Ziel aus. In der Division P3 gewann Hannes Hofstetter (VW Golf) vor dem Vorarlberger Kurt Adam (Seat Ibiza). Dieser stand schon vorher als Pokalsieger fest.
Im Historischen Rallyepokal gewann Willi Rabl (Porsche 911) in der Division 2 vor Franz Panhofer (Toyota Carola).

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