Lehrabschluss im Modulsystem: Menschen ohne Ausbildung sollen nachgeschult werden

Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ, Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ, Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka und Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, stellten das Pilotprojekt „Modulare Teilausbildung“ vor. | Foto: NLK/Filzwieser
  • Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ, Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer NÖ, Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka und Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, stellten das Pilotprojekt „Modulare Teilausbildung“ vor.
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Drei Jahre Ausbildung, drei Jahre lernen bis das Handwerk beherrscht wird – und dann reicht es nicht für die Abschlussprüfung. Die Folge: Ein Leben ohne richtigen Ausbildungsabschluss, kein Status als Facharbeiter, weniger Lohn.

Genau diese Sackgasse will das neue Pilotprojekt "Modulare Reilausbildung", das im April im Raum NÖ-Süd, St. Pölten und Amstetten/Ybbstal startet auf lösen. Dazu schließen sich alle vier großen Player auf dem heimischen Arbeitsmarkt zusammen: Land NÖ, Arbeitsmarktservice (AMS), Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) und Arbeiterkammer NÖ (AKNÖ).

Mehr Facharbeiter für die Zukunft

„Ziel ist es, die Steigerungsraten bei der Arbeitslosigkeit weiter zu minimieren. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Zahl der Arbeitslosen ohne Ausbildung steigt. Lag die Arbeitslosenquote bei Personen, die nur die Pflichtschule absolviert haben, in den 1990er-Jahren bei neun Prozent, so beträgt sie heute 25 Prozent. Über 40 Prozent aller Arbeitslosen in Niederösterreich haben keine abgeschlossene Ausbildung", unterstreicht Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka.

Neben den in Niederösterreich bereits gesetzten Maßnahmen der Lehrlingsbeihilfe, der überbetrieblichen Ausbildung, verschiedener Beratungsprojekte, des neuen Bildungsdarlehens und der Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds werde nun die „Modulare Teilausbildung" als neues Pilotprojekt in Angriff genommen, „um Qualifikationen zu erreichen, die nachgefragt und notwendig sind", wie Sobotka betonte.

WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl führte aus, das Modell richte sich vorerst an die beiden Berufsgruppen Metallverarbeitung und Betriebslogistik, als nächste Bereiche kämen Holzverarbeitung sowie Maler- und Funktionsbeschichtungstechnik in Frage. „Zu erreichen ist der Lehrabschluss in drei Etappen – einem Basis-, einem Vertiefungs- und einem Abschlusskurs. Jeder einzelne Bewerber wird zunächst individuell eingestuft und hinsichtlich seines Wissens überprüft. Ein erstes Teilprüfungszeugnis, das später angerechnet wird, ergibt mit der zweiten Teilprüfung einen positiven Lehrabschluss", erläuterte die WKNÖ-Präsidentin.

Profitieren sollen am Ende alle

AKNÖ-Chef Markus Wieser sprach von einer Win-Win-Situation im Sinne höherer Qualifizierung für Betriebe und Arbeitnehmer: „Begonnen wird das Pilotprojekt mit den beiden Umsetzungsschienen ‚Du kannst was‘ für jene, die bereits eine Beschäftigung haben, bzw. ‚Kompetenz mit System‘ für jene, die keiner Beschäftigung nachgehen, in den Regionen Amstetten und Waidhofen an der Ybbs, Industrieviertel sowie St. Pölten und Umgebung."

AMS-Chef Karl Fakler präzisierte, dass, während die Arbeitslosenquote bei jenen, die nur die Pflichtschule vorweisen könnten, bei 25 Prozent liege, jene der Facharbeiter 7, der HTL-Absolventen 3,5 und der Akademiker 2 Prozent betrage: „Wir brauchen nicht nur intelligente Produkte, sondern auch eine intelligente Produktion und müssen das vorhandene Potenzial besser ausnützen".

Mit der Koordination der im April startenden individuellen Ausbildungsprogramme für die Teilnehmer ist der Verein Jugend und Arbeit beauftragt, gefördert werden die Qualifizierungen über das AMS NÖ.

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