Gastkommentar von Bischof Scheuer
Die Dunkelheit behält nicht die Oberhand

Bischof Manfred Scheuer: "Die Sehnsucht nach Weihnachten, die Hoffnung darauf, dass die Dunkelheit nicht die Oberhand behält, kann uns vielleicht helfen, die Bereitschaft für ein Miteinander zu erhöhen."  | Foto: Diözese Linz/Kraml
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  • Bischof Manfred Scheuer: "Die Sehnsucht nach Weihnachten, die Hoffnung darauf, dass die Dunkelheit nicht die Oberhand behält, kann uns vielleicht helfen, die Bereitschaft für ein Miteinander zu erhöhen."
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Bischof Manfred Scheuer hat für die Leserinnen und Leser der BezirksRundSchau einen Weihnachts-Gastkommentar verfasst:

Angst im Dunkeln ist kein seltenes Phänomen, nicht bei Erwachsenen und schon gar nicht bei Kindern. Auch wenn diese Angst oft diffus ist, ist sie für Kinder unglaublich greifbar und real. Am besten helfen dagegen ebenso reale Gegenmittel, wie es in einem Kinderbuch anschaulich beschrieben wird. Da wird dem kleinen Max von seinem Papa eine Taschenlampe geschenkt. Ist es ihm zu dunkel, macht er einfach selber Licht. Die Taschenlampe schenkt Max die Kontrolle über die Situation, es macht ihn stark und mutig. „Eigentlich muss die Dunkelheit Angst vor uns haben“, heißt es in dem Buch.

Weihnachten ist ein Fest der Lichter. Das zeigen (nicht nur) die vielen Beleuchtungen an den Häusern. Es hat den Anschein, wie wenn die Menschen die dunkle Zeit des Jahres „unter Kontrolle“ bringen wollen. Wir lassen uns von der Dunkelheit nicht unterkriegen!
Auch im religiösen Kontext von Weihnachten ist die Geburt Jesu ein Zeichen, das Hoffnung geben soll. Gerade angesichts aller Widrigkeiten, die uns das Leben schwer machen. Unsere Krippen veranschaulichen das: Da wird unter unwirtlichen und unhygienischen Umständen ein Kind zur Welt gebracht. Gott ist bereit selbst unter solchen Umständen ins Leben zu treten.

Diese Hoffnung trägt mich besonders, wenn ich auf die vergangenen Wochen zurückblicke: Die Corona-Pandemie setzt uns allen zu: Zahlreiche Menschen sind an Covid19 gestorben, die vollen Intensivstationen, das vielfach belastete Gesundheitspersonal. Viele Menschen sind besorgt, weil sich die Stimmung aufgrund der Maßnahmen immer mehr hochschaukelt. Mehrfach wurde mir zugetragen, dass man sich eine Versachlichung der Debatte wünsche, dass es doch gelingen muss, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

Ja, die Bewältigung der Pandemie wird nicht ohne Solidarität und Achtsamkeit für das Leben anderer und wird nicht ohne einen respektvollen Umgang trotz gegensätzlicher Meinung gehen.

Die Sehnsucht nach Weihnachten, die Hoffnung darauf, dass die Dunkelheit nicht die Oberhand behält, kann uns vielleicht helfen, die Bereitschaft für ein Miteinander zu erhöhen. Gott will uns nahe sein – er will, dass Licht, Mitmenschlichkeit und Lebensfreude die Kontrolle übernehmen.

Bischof Manfred Scheuer

Bischof Manfred Scheuer: "Die Sehnsucht nach Weihnachten, die Hoffnung darauf, dass die Dunkelheit nicht die Oberhand behält, kann uns vielleicht helfen, die Bereitschaft für ein Miteinander zu erhöhen."  | Foto: Diözese Linz/Kraml
Bischof Manfred Scheuer: "Die Corona-Pandemie setzt uns allen zu: Zahlreiche Menschen sind an Covid19 gestorben, die vollen Intensivstationen, das vielfach belastete Gesundheitspersonal. Viele Menschen sind besorgt, weil sich die Stimmung aufgrund der Maßnahmen immer mehr hochschaukelt." | Foto: Diözese Linz/Kraml
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