Tag der Allgemeinmedizin
Bald 79 Prozent weniger Hausärzte
Am 19. Mai wird weltweit der „Tag der Allgemeinmedizin“ begangen. Anforderungen und Berufsbild der Hausärztinnen und Hausärzte, aber auch Herausforderungen haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Im Medizinstudium der Johannes Kepler Universität Linz absolvieren die Studierenden bereits im ersten Semester ein Ordinationspraktikum in einer allgemeinmedizinischen Praxis.
OÖ. Die Allgemeinmedizin als lehrintensives Fach ist mit einem eigenen Lehrstuhl eine markante Säule im Medizinstudium an der JKU. Das Institut für Allgemeinmedizin bildet unter der Leitung von Professorin Erika Zelko die Brücke zwischen der klinischen wissenschaftlichen Medizin und der ambulanten hausärztlichen Tätigkeit. Medizinstudierende früh für den Beruf Hausärztin bzw. Hausarzt zu begeistern und Vielfalt und Möglichkeiten dieser Fachrichtung aufzuzeigen, ist Ziel und Aufgabe der mehr als 100 Lektorinnen und Lektoren, die die Bandbreite des Fachs theoretisch und praktisch lehren.
„Die JKU hat eine Medizinische Fakultät für das 21. Jahrhundert geschaffen, und das spiegelt sich auch in der Lehre wider“, sagt JKU Rektor Meinhard Lukas. „Wir unterrichten greifbar, praxisbezogen und modern: Von der digitalen Anatomie im JKU medSPACE über praxisnahe Lehre in den Skill Labs bis zu den vielfältigen Möglichkeiten vor Ort, um in den Ordinationen von den Besten zu lernen“, so Rektor Meinhard Lukas.
Stipendium für Famulaturen
In der Leistungsperiode 2022-2024 legt die Medizinische Fakultät einen weiteren Schwerpunkt auf die Allgemeinmedizin. Es wird ein Stipendium für Famulaturen in Allgemeinmediziner-Praxen geben.
„Uns ist bewusst, dass wir als Medizinische Fakultät auch gesellschaftliche Verantwortung tragen. Die Versorgung durch qualifizierte Hausärzt*innen ist das Fundament unseres Gesundheitssystems“, erklärt Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin der JKU.
Mit einem neuen Stipendium in der Höhe von 400 Euro für ein vierwöchiges Praktikum in der Allgemeinmedizin sollen Famulantinnen und Famulanten bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Studium für die Allgemeinmedizin begeistern.
Allgemeinmedizin im 21. Jahrhundert
Interdisziplinär ausgebildete Hausärzte sind als erste Ansprechpartner und Drehscheibe essenziell für die medizinische Versorgungsqualität in Oberösterreich. Doch nicht zuletzt aus demographischen Gründen steht die Allgemeinmedizin in den nächsten Jahren vor Herausforderungen: Die Anzahl der Vertragsärzte (inkl. Zweitordination) beträgt in Oberösterreich derzeit 1.033 Ärzt*innen (Stand 27.4.2022). Davon gehören die 440 zur „Baby Boomer Generation“ (1946-1964) 440, die ab 2025 das Alter 60+ erreicht haben. Die erste Hälfte der „Generation X“ (1965-1973) umfasst 293 Ärzte, die das Pensionsalter in den Jahren 2025 bis 2033 erreichen. Das bedeutet in den kommenden 10 Jahren ein Minus von 79 Prozent in der Versorgung im niedergelassenen Bereich.
Dem soll entgegen gewirkt werden:
„Wir möchten das Zeitfenster zwischen 2025 und 2030 nutzen, um den Wissenstransfer zwischen den ÄrztInnengenerationen sicherzustellen“, sagt Erika Zelko.
Ausbildung künftiger Hausärzte
Durch nachhaltige Lehre und Forschung sollen Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft gefunden werden und die evidenzbasierte Allgemeinmedizin auf das Fachärzteniveau gehoben werden. Mit 175 Lehrveranstaltungen pro Semester ist die bestmögliche Ausbildung der künftigen Hausärzte garantiert.
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