Osteoporose
Eine Volkskrankheit, die kein Schicksal sein muss

- Mittel Gegen Osteoporose: Im Durchschnitt sollte jeder Mensch täglich einen Viertelliter Milch trinken und drei bis vier Scheiben Käse essen.
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Osteoporose, im Volksmund auch als Knochenschwund bezeichnet, trifft nahezu alle älteren Menschen.
OÖ. Ab dem 50. Lebensjahr etwa beginnen Knochen deutlich an Masse zu verlieren. Die Folgen sind Verlust der Stabilität und Elastizität und damit einhergehend das erhöhte Risiko eines Knochenbruches. Bei den über 50-Jährigen erleidet jede dritte Frau und jeder fünfte Mann einen Bruch aufgrund einer Osteoporose. Völlig ausgeliefert ist man diesem Prozess aber nicht, wie Primar Peter Panholzer, Facharzt für Innere Medizin und Nuklearmedizin am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck, betont: „Wer bereits in jungen Jahren für regelmäßige Bewegung und damit Stärkung der Muskeln und Knochen sorgt, sowie bei der Ernährung darauf achtet, genügend Kalzium und Vitamin D zu sich zu nehmen, kann den Schwund der Knochen und somit das Knochenbruchrisiko verringern.“
Bewegung stärkt die Knochen
Die gezielte Bewegung sorgt dafür, dass die Knochendichte zunimmt. Das gilt auch für Patienten, die bereits an Osteoporose leiden. Die optimale Zufuhr von Kalzium sollte besonders bei der Risikogruppe der Frauen schon in der Jugend beginnen, da der Körper nur bis zu 30 Jahren Knochensubstanz aufbaut.
Kalzium
Kalzium ist vor allem in fettarmer Milch und Milchprodukten, magerem Käse, Beerenobst, Kohlgemüse, Küchenkräutern und kalziumreichen Mineralwassersorten enthalten. Im Durchschnitt sollte jeder Mensch täglich einen Viertelliter Milch trinken und drei bis vier Scheiben Käse essen. So kann die erforderliche Dosis an Kalzium (1000 mg täglich) und an Vitamin D (800 Einheiten täglich) gewährleistet werden.
Frühzeitige Diagnose
Diagnostiziert wird die Osteoporose meist erst nach einem typischen Bruch wie einer Wirbel-, Hüft-, Unterarm-, aber auch Oberschenkelhalsfraktur. „Soweit sollte man es aber nicht kommen lassen. Wichtig ist eine frühe Diagnose und Erfassung des individuellen Frakturrisikos, um eine rechtzeitige medikamentöse und physiotherapeutische Behandlung einleiten zu können. Durch die Knochendichtemessung bekommen wir erste Hinweise auf eine mögliche Erkrankung“, so Panholzer.
Grundbehandlung
Die Grundbehandlung einer Osteoporose erfolgt mit Kalzium und Vitamin D. Seit einigen Jahren gibt es zudem Medikamente, die den Krankheitsverlauf nicht nur bremsen, sondern auch dafür sorgen, dass der Knochen wieder neu aufgebaut wird, wie der Experte erklärt: „Biphosphonate hemmen in erster Linie den Knochenschwund, während ein spezielles Hormon (Teriparatid) den Knochenaufbau unterstützt. So kann es zu einer deutlichen Verbesserung der Knochenstruktur kommen. Begleitend sind Muskelaufbau, Koordinationstraining und Sturzprophylaxe aber in jedem Fall unerlässlich.“


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