„Gemeinsam gegen Drogen“
Land Oberösterreich setzt Suchtgift-Schwerpunkt

Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl (v. l.). | Foto: Land OÖ/Mayrhofer
  • Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl (v. l.).
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Ein Bereich, in dem das Land künftig einen Schwerpunkt setzen will, ist jener der Sucht- und Drogenproblematik.

OÖ. In Oberösterreich kam es 2020 im Vergleich zum Vorjahr zu einem Anstieg der Suchtmittelkriminalität um vier Prozent von 7.178 auf 7.468 Delikte. Die Kriminalität insgesamt war im selben Zeitraum Rückläufig. Land OÖ und Polizei reagieren darauf nun mit verstärkten Maßnahmen in den Bereichen Suchtprävention und Drogenhandel. „In der Sucht- und Drogenproblematik kommen neue Herausforderungen auf uns zu. Einerseits steigt die Suchtmittelkriminalität, andererseits stellt der Suchtgifthandel im öffentlichen Raum durch spezielle Gruppen eine wachsende Gefahr dar. Wir werden hier in Oberösterreich nicht lange warten, sondern sofort handeln“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Prävention im Kindergarten

Der Grundstein für Suchterkrankungen wird oft schon in jungen Jahren gelegt. „Das Land Oberösterreich beginnt deshalb bereits bei den Jüngsten, im Kindergarten, mit der Prävention – natürlich dem Alter entsprechend mit den passenden pädagogischen Konzepten“, erklärt Gesundheitsreferentin Christine Haberlander. In einem neu entwickelten Konzept „Umsetzung der Säule psychosoziale Gesundheit im Netzwerk Gesunder Kindergarten“ wird die Suchtprävention durch das Institut Suchtprävention der pro mente OÖ etabliert. Dabei sollen Kindergartenpädagogen die Thematik durch gezielte Ausbildung, durch Austausch untereinander und durch institutionelle Unterstützung in den Arbeitsalltag integrieren.

Hilfe bei Kinderbetreuung

Aber auch jene, die bereits ein Suchtproblem haben sind Ziel der geplanten Maßnahmen. „Für diese Menschen ist es wichtig, dass sie wissen, dass sie nicht alleine sind, dass jemand da ist, der sie unterstützt“, so Haberlander. „Dabei dürfen wir auf die Schwächsten der Gesellschaft nicht vergessen – auf unsere Kinder. Deshalb unterstützen wir Suchtkranke auch bei der Aufgabe, ihre Kinder gut zu betreuen“, so Haberlander. In Deutschland gibt es seit Jahren viele Einrichtungen, die mit jungen suchtkranken Eltern und deren Kleinkindern im Rahmen von kostenlosen Kursen genau dies trainieren – mit sehr gutem Erfolg. Derart bestehende Best-Practice-Beispiele und erfolgreiche Pilotprojekte werden nun erhoben und sollen in Oberösterreich implementiert werden. 

„Dealer rigoros verfolgen“

„Die Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich ist hervorragend. Während sich das Land auf die Prävention und den möglichen Ausstieg konzentriert, ist es Aufgabe der Polizei, Dealer rigoros zu verfolgen. Diesen Auftrag werden wir weiterhin mit allem Nachdruck verfolgen“, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. In den letzten Jahren habe sich im oberösterreichischen Zentralraum eine Drogenszene aus „neuen Bevölkerungsgruppen“ etabliert. Gemeinsam mit der Politik sei es der Polizei gelungen, Kriminalitätsbrennpunkte zu definieren und Schwerpunkte gegen Suchtgifthandel im öffentlichen Raum zu setzen. Die Polizei werde in Oberösterreich weiter massiv präsent sein und vor allem diesen Handel im öffentlichen Raum bekämpfen, so Pilsl.

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