OÖVP stellt Demenz-Strategie vor
Oberösterreich soll „demenzfreundlichstes“ Bundesland werden

OÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer und Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP). | Foto: OÖVP
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Prognosen zufolge wird sich die Anzahl der Demenzkranken in Oberösterreich in den kommenden 30 Jahren verdoppeln. Die OÖVP hat nun eine Strategie ausgearbeitet, die hier einerseits gegensteuern und andererseits dabei helfen soll, der Erkrankung professionell entgegenzutreten.

OÖ. Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es weltweit fast 50 Millionen Menschen, die von Demenz betroffen sind. In Österreich leben bis zu 130.000 Menschen mit einer Form von Demenz. Für Oberösterreich wurde die Zahl an Demenzerkrankungen im Jahr 2015 auf rund 21.000 Personen geschätzt. Bis zum Jahr 2050 wird diese Zahl laut Prognosen auf rund 48.000 ansteigen.

Drei Säulen gegen Demenz

Um dieser Herausforderung Herr zu werden fordert die OÖVP verstärkte Investitionen in gezielte Maßnahmen und hat eine Demenz-Strategie für Oberösterreich erdacht – ambitioniertes Ziel: „Unser Bundesland soll das demenzfreundlichste in Österreich werden“, so OÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Das nun vorgestellte Konzept baut auf drei Säulen auf:

  1. Regionale Angebote und Service für Pflegende
  2. Prävention und Früherkennung
  3. Forschung

Kompetenzzentren in Bezirken

So will man neben dem bereits im Landtag beschlossenen Demenz-Kompetenzzentrum im Zentralraum, in jedem oö. Bezirk ein solches Zentrum aufbauen. Diese Einrichtungen sollen aus bestehenden Pflegeheimen entstehen, die nicht nur demenzgerecht adaptiert und mit speziell ausgebildetem Personal ausgestattet, sondern auch zu Anlaufstellen für betroffene pflegende Privatpersonen (meist Angehörige) werden. Hierzu gibt es schon Gespräche mit dem SPÖ-geführten Sozialressort.

Erhöhung des Pflegegeldes

80 Prozent der Demenzkranken in Oberösterreich werden heute von Angehörigen gepflegt. Deshalb fordert die OÖVP mehr Pflegegeld bzw. eine Höherbewertung bei der Pflegegeldeinstufung für Betroffene. Weiters sollen unter anderem vermehrt Tagesbetreuungsangebote mit Demenz-Schwerpunkt initiiert werden um die Pflegenden zu entlasten.

Früherkennung fördern

33 Prozent der Demenzerkrankungen können Studien zufolge bei frühzeitiger Erkennung verhindert werden. Deshalb erachtet die OÖVP die Einführung eines Demenz-Screenings ab einem gewissen Alter als sinnvoll. Außerdem „braucht es Anreize für die Vorsorgeuntersuchung“, so Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (OÖVP) – denn diese würde immer noch zu wenig genutzt und könnte zur Früherkennung von Demenz beitragen. Wichtig sei bei diesem Thema aber auch generelle Bewusstseinsbildung und Enttabuisierung – „Es muss über Demenz gesprochen werden“, sind sich Haberlander und Hattmannsdorfer einig. Denn Scheinbar mangelnde Therapiemöglichkeiten und die Angst vor Demenz könnten die Hemmschwelle erhöhen, rechtzeitig professionelle Hilfe zu suchen und frühzeitige Diagnosen zu erwirken.

Eigener Demenz-Lehrstuhl

Um die Forschung auf dem Gebiet der Demenz voranzutreiben wünscht sich die OÖVP einen eigenen Lehrstuhl für Demenzforschung an der Linzer Medizin-Uni. Außerdem soll der bereits aktive oö. Innovationstopf Pflege aufgestockt und um eine Förder-Kategorie „Demenz“ ergänzt werden, um mit speziellem Fokus auf Demenzbetreuung technologische Hilfsmittel zu entwickeln, die den Alltag von Pflegenden oder Gepflegten erleichtern.

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