Weltnichtrauchertag
Suchtwirkung von Nikotin

- Das Rauchen aufgeben ist nicht so leicht. Der wichtigste Schritt ist jedoch der Wille zur Rauchfreiheit.
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Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Doch Rauchen aufhören ist schwer. Lungenfacharzt Alexander Ebner über Nikotinsucht, Willenskraft und Entzug.
OÖ. Im Kampf gegen den blauen Dunst hat die WHO den 31. Mai zum Weltnichtrauchertag erklärt. In Österreich sterben jährlich rund 14.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Somit ist der Konsum von Tabak die bedeutendste Ursache vermeidbarer Krankheiten. Auch wenn das Suchtpotenzial bei Zigaretten sehr hoch ist, kann ein Ausstieg mit passender ärztlicher Begleitung auch langfristig gelingen.
„Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwer. Das Nikotin in Zigaretten hat eine enorme Suchtwirkung, die sich mit der von Kokain vergleichen lässt. Das wichtigste Werkzeug für alle potenziellen Nichtraucher ist der Wille, auf den Griff zum Glimmstängel künftig zu verzichten“, sagt Oberarzt Alexander Ebner, Facharzt für Lungenheilkunde am Landes-Krankenhaus Steyr.
Einschneidendes Erlebnis
Dass das Rauchen das eigene Leben und mitunter auch das der Familienmitglieder signifikant verkürzt, ist inzwischen bekannt, auch, dass Raucherinnen und Raucher ein stark erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall sowie eine Krebserkrankung haben. Und trotzdem braucht es oft ein einschneidendes Erlebnis, um mit dem Aufhören anzufangen. Häufig ist dies eine diagnostizierte Erkrankung. Damit die Rauchfreiheit langfristig gelingt, bietet die Medizin viele verschiedene Hilfestellungen an – von Medikamenten über psychologische Beratung bis zum Kontakt zu Selbsthilfegruppen.
Entzug auf zwei Ebenen
Ein Entzug passiert auf zwei Ebenen, wie der Experte erklärt: „Bei den meisten Menschen ist der körperliche Nikotinentzug in den ersten drei Tagen am schlimmsten und klingt dann langsam ab. Der Entzug im Kopf kann deutlich länger dauern und braucht individuell verschiedene Strategien. Das kann Entspannungstraining ebenso sein wie das Verändern von täglichen Routinen.“
Skeptisch ist Ebner, wenn es um den Einsatz von E-Zigaretten zur Entwöhnung geht: „Aktuell werden eventuelle Langzeitfolgen von E-Zigaretten noch untersucht und sind nicht auszuschließen. Ich bin überzeugt, dass ein erfolgreicher Rauchentzug auch ohne sie möglich ist.“


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