Kinder haben Rechte
Verbesserung der Rahmenbedingungen für Scheidungskinder
Rund als 6.000 Kinder und Jugendliche sind in Oberösterreich jährlich von der Trennung und Scheidung ihrer Eltern betroffen. Die Tendenz ist steigend.
OÖ. Getrennt lebende Eltern, Alleinerzieher und Patchworkfamilien werden immer zahlreicher. Das spüren auch die Kinder- und Jugendanwaltschaften (kija) im Beratungsalltag. Die kijas sind immer wieder mit Fällen von groben Kinderrechtsverletzungen konfrontiert. Dies sowohl durch gerichtliche Entscheidungen, die den Kindeswillen grob ignorieren, als auch durch Verfahren, die sich über Jahre hinziehen. Je länger diese Krisensituation andauert, desto gefährdeter sind die Kinder in ihrer gesunden Entwicklung.
"Kinderrechte werden in solchen Situationen zur Farce. Um dies zu verhindern und einer Eskalation der Elternkonflikte präventiv entgegenzuwirken, braucht es frühzeitige Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die nachhaltige und alltagstaugliche Lösungen fördern", ist die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger überzeugt.
Auf gesetzlicher Ebene hat sich in den letzten Jahren viel getan, um Eltern und Kinder in Trennungssituationen zu unterstützen und die Voraussetzungen für einen guten Neubeginn zu schaffen. Diese Maßnahmen, vom "Kinderbeistand" über die Einrichtung der Familiengerichtshilfe bis hin zu verpflichtenden Eltern- und Erziehungsberatungen seien laut kija positiv zu werten. Auch die gemeinsame Obsorge habe sich bewährt, allerdings gelte es nunmehr aufgrund der praktischen Erfahrungen die juristischen Rahmenbedingungen und die psychosozialen Maßnahmen zu verbessern.
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