Hautkrebs wäre vermeidbar
Vorsorge beginnt bei den Kleinsten

In jungen Jahren wird der Grundstein für eine gesunde Haut gelegt, daher muss vor allem bereits bei den Kleinsten auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden. | Foto: DanielaEvaSchneider/Fotolia
  • In jungen Jahren wird der Grundstein für eine gesunde Haut gelegt, daher muss vor allem bereits bei den Kleinsten auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden.
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OÖ. Die Euromelanoma, die Vereinigung europäischer Hautärzte, schlägt Alarm, denn die Fälle von Hautkrebs steigen massiv an. Etwa 25.000 Neuerkrankungen gibt es jedes Jahr in Österreich – und das obwohl diese Krebsart vermeidbar wäre. In Oberösterreich machen das Land OÖ, die Ärztekammer für OÖ und die Krebshilfe OÖ auf diese problematische Entwicklung aufmerksam und beginnen schon bei den Kleinsten mit Präventionsmaßnahmen.

Prävention ist das A und O
„Ursache für Hautkrebs ist zu 90 Prozent die UV-Strahlung", erklärt Johannes Neuhofer, Vizepräsident der Ärztekammer für OÖ und Fachgruppenobmann der oö. Hautärzte: „Die Sonne scheint andauernd und die Haut vergisst keinen einzigen Strahl. Bereits fünf schwere Sonnenbrände während der Kindheit erhöhen das Hautkrebsrisiko um das Doppelte", so der Experte. Aus diesem Grund appelliert auch Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander an Eltern und Großeltern, Kinder und Jugendliche besonders zu schützen: „Schon einfachste Maßnahmen ermöglichen wirksamen Schutz. Entscheidend sind frühzeitige Sensibilisierung und richtige Vorsorgemaßnahmen."

Die Krebshilfe macht darüber hinaus mit ihrer Initiative "Sonnenfeen" schon Kleinkinder damit vertraut, wie man sich richtig vor der Sonne schützt. Aktuell sind elf sogenannte "Sonnenfeen" in etwa 100 Kindergärten unterwegs: „Die Kinderhaut bis zum sechsten Lebensjahr ist noch nicht so entwickelt wie beim Erwachsenen, deshalb muss man bereits im Kindergarten Bewusstsein schaffen", erklärt Peter Flink, Geschäftsführer der Krebshilfe für OÖ.

Dem Schatten den Vorzug geben
Helmut Kehrer, Fachgruppenobmann-Stellvertreter der Hautärzte und Oberarzt im Krankenhaus der Elisabethinen Linz rät dazu, besonders Kinder und Jugendliche immer vor Sonnenbränden zu schützen, denn auch ein trüber Tag kann täuschen: „Wenn der Himmel bewölkt ist, sollte man nie auf den Sonnenschutz vergessen und nach dem Baden erneut Sonnencreme auftragen. Kleidung ist ebenfalls ein wichtiger Sonnenschutz, schützt aber nicht zu 100 Prozent. Daher lieber einen Platz im Schatten wählen, als in der prallen Sonne."

Früherkennung entscheidend
Besonders gefährdet an Hautkrebs zu erkranken sind Menschen, die bereits Hautkrebs hatten, mit Erkrankungen in der Familie, mit heller und sonnenempfindlicher Haut und häufigen Sonnenbränden in der Kindheit und Jugend. Auch Personen mit zahlreichen Muttermalen und einer Neigung zum Sonnenbrand gehören zur Risikogruppe. Wichtig ist die Früherkennung, denn je früher der Krebs entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Die Dermatologen empfehlen, die Haut (und die weiterer Familienmitglieder) regelmäßig selbst zu begutachten und bei Unklarheiten den Hautarzt zu Rate zu ziehen. Zudem sollten Risikopatienten mindestens einmal im Jahr den Hautarzt für einen Muttermalcheck konsultieren.

Vorsorgetipps der Hautexperten

  • Die direkte Sonneneinstrahlung rund um Mittag vermeiden.
  • Sonnenschutz mindestens eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen – je nach Kontakt mit Wasser oder Schweiß nachcremen nicht vergessen! Besonders Sportler, die viel draußen unterwegs sind und schwitzen, sollten gut geschützt sein.
  • Pflegestift mit UV-Schutz für die Lippen verwenden.
  • Augen mit einer Sonnenbrille mit hundertprozentigem UV-Schutz schützen.
  • Auch Kleidung hilft: Ein weißes T-Shirt schützt aber nicht besser als ein schwarzes. Weiß reflektiert zwar besser, aber lässt mehr UV durch als schwarz, denn bei schwarzer Kleidung wird UV absorbiert und in Wärme umgewandelt. Also auch gegebenenfalls unter der Kleidung eincremen!
  • Kinder bis zum ersten Lebensjahr sollten sich gar nicht in der prallen Sonne aufhalten.
  • Bis zur Pubertät ist die Haut empfindlicher als bei Erwachsenen, also noch gründlicher auf einen perfekten Sonnenschutz achten.
  • Cremen und Lotionen ab einem Lichtschutzfaktor von 15 sind unerlässlich, Öle und Gele hingegen trocknen die Haut schnell aus.

Weitere Informationen

  • Weitere Informationen des Landes Oberösterreich wie z.B. die Broschüre „Sommer, Sonne, Reisezeit" finden Sie auf
    gesundes-oberoesterreich.at
  • Näheres zur Krebshilfe und alles Wichtige zu österreichweiten Veranstaltungen entnehmen Sie bitte
    krebshilfe-ooe.at sowie sonneohnereue.at
  • Die Homepage für Patienten der Ärztekammer für Oberösterreich informiert Sie unter diesem Link umfangreich zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, insbesondere auch zum Hautkrebs:
    gesund-in-ooe.at
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