Sommerwetter
Große Hitzewelle könnte heuer ausbleiben
Der heurige Sommer liegt temperaturmäßig im Durchschnitt, könnte aber dennoch ein Ausnahmesommer sein.
OÖ. „Derzeit und auch in den kommenden Tagen sorgt Hochdruckeinfluss für freundliches und ruhiges Sommerwetter mit Höchstwerten um 30 Grad. In der nächsten Woche erreicht feuchte Atlantikluft die Alpen und es wird wieder wechselhafter“, so Verena Sandner, Meteorologin bei Blue Sky Wetteranalysen. „Verschiedene Langfristvorhersagen prognostizieren für den weiteren Sommer nur leicht überdurchschnittliche Temperaturen, langandauernde Hitzewellen werden nicht erwartet“, so Sandners Prognose.
„Könnte Ausnahme bleiben“
Mehrjährige Klimamodelle gehen laut der Expertin davon aus, dass die Ausläufer des Azorenhochs vom Mittelmeer in Zukunft weiter in den Norden hinauf reichen. Tendenziell würde die warme Jahreszeit dadurch trockener und heißer werden. Ein Sommer wie heuer könnte demnach wohl eher die Ausnahme bleiben.
Fehlende Hochdrucklagen bremsen Sommer
Aufgrund fehlender langanhaltender Hochdruckwetterlagen sei der Sommer 2020 bisher „eher verhalten“ ausgefallen, wie Sandner erläutert. Der Juli habe in allen Landesteilen dem langjährigen Temperaturdurchschnitt entsprochen, der Juni hingegen sei verbreitet um 0,5 Grad, im Mühlviertel ein Grad zu warm gewesen.
Bisher nur wenige „Hitzetage“
Im Vergleich zum letztjährigen Hitzesommer blieb es in Oberösterreich heuer in den Monaten Juni und Juli um gut drei Grad kühler. „Es gab heuer bisher nur zwei bis vier Hitzetage, also Tage mit mehr als 30 Grad, im Vorjahr waren es bis zu diesem Zeitpunkt bereits elf bis 15 Tage“, erläutert Sandner. Im Vergleich zum Vorjahr fiel landesweit doppelt so viel Regen. Langjährig gesehen liegen die Niederschlagsmengen derzeit im Durchschnitt bzw. leicht darüber. Nur im Salzkammergut sei der Sommer bisher etwas zu trocken.
Regenreicher Februar
Das Jahr 2020 ist laut Sandner in Oberösterreich bisher leicht zu warm und etwas zu trocken, wobei es große Unterschiede in den einzelnen Monaten gibt: Besonders in Erinnerung geblieben sei der ungewöhnlich stürmische, regenreiche und milde Februar, der verbreitet doppelt so viel Niederschlag und Temperaturen von vier bis fünf Grad über dem 30-jährigen Mittel gebracht hat.
Trockener Frühling
Zu Beginn der Vegetationsperiode im März und April stellte sich dann trockenes, sehr sonniges und wieder leicht zu warmes Wetter ein. Die Niederschlagsmengen seien zwischen 40 und 80 Prozent unter dem langjährigen Wert gelegen, so Sandner – wobei die Trockenheit im Zentralraum und im Mühlviertel am größten war. Es folgte ein um ein bis zwei Grad zu kühler und sonnenarmer Mai mit meist durchschnittlichen Niederschlägen.
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