Marschbefehl New York: Hausruckviertler Brigadier auf Posten in Manhattan
Franz Berndorfer ist seit vier Jahren als Verbindungsoffizier zu den Vereinten Nationen (UNO) in New York tätig. Der 55-jährige stammt aus Neumarkt am Hausruck und ist seit 1980 Berufsoffizier.
OÖ/NEW YORK. Die Aussicht ist atemberaubend. Direkt an der Third Avenue, in Gehweite zum UNO-Hauptquartier am East River, sind der österreichische UNO-Botschafter Jan Kickert und dessen Stab untergebracht. Blickt man aus den Büros im 31. Stock aus dem Fenster – Häuserschluchten, gelbe Taxis, die charakteristischen Wassertürme auf den Büros, halbrechts überragt das Empire State Building die Szenerie. In der Distanz – das neue World Trade Center, Wall Street. Kurz: Downtown Manhattan. Auf der linken Seite Williamsburgh-, Manhattan- und Brooklyn Bridge, die den sich dahinschlängelden East River queren. Eine Aussicht, um die die österreichische Delegation wahrscheinlich viele beneiden.
Einer der diese Aussicht seit fünf Jahren täglich genießen kann, ist Brigadier Franz Berndorfer. Er ist als sogenannter Military Advisor im Stab der österreichischen UNO-Delegation tätig. Vereinfacht gesagt: Militär-Verbindungsoffizier zu den Vereinten Nationen. In der Koordination zwischen UNO, Außen- und Verteidigungsministerium sowie der Truppe vor Ort kommt Brigadier Berndorfer somit eine entscheidende Rolle zu.
Derzeit sind 1109 österreichische Soldaten im internationalen Einsatz, davon 89 aus Oberösterreich. Das größte Kontingent ist im Kosovo stationiert – 482 Soldaten unterstützen dort die KFOR-Mission, die für Frieden in der ehemaligen Bürgerkriegsregion sorgen soll. Aber auch in Mali, in der Westsahara, in Armenien, Afghanistan und der Zentralafrikanischen Republik sind Bundesheer-Offiziere stationiert.
Paris, Brüssel, New York
Der 55-jährige aus Neumarkt am Hausruck ist Österreichs Militärattaché bei den Vereinten Nationen in New York. Unmittelbar nach der Matura in Ried schlug der Brigadier eine Militärlaufbahn ein, die ihm via Militärakademie und Generalstabskurs den Weg ins Ausland ebnete. "Ich bin aufgrund der persönlichen Einstellung zum Bundesheer gegangen. Es gehört neben dem Inlandsengagement auch das Auslandsengagement dazu. Und man lernt natürlich in Berufen wie diesem, die internationalen Entwicklungen besser zu verstehen“, sagt Berndorfer.
Nach dienstlichen Stationen Paris und Brüssel dockte er vor vier Jahren am East River in Manhattan an. Doch mittlerweile neigt sich sein Einsatz in New York dem Ende zu. Der Marschbefehl ist bereits da: In vier Wochen geht es zurück nach Europa. Bye, bye New York. Nächste Station: Bern, Schweiz. Weniger Hochhäuser und Englisch, dafür Käse und Schwitzerdütsch. Von Bern aus will der Militärattaché regelmäßig zwischen der Schweiz und Oberösterreich – genauer gesagt dem Innviertel – pendeln. Dort baut Berndorfer mit seiner Frau, einer gebürtigen Hohenzellerin, gerade ein Haus.
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